Großpackungen Medikamente als Privatperson kaufen?
Viele der geläufigen Medikamente gibt es in Verpackungseinheiten von zwanzig, fünfzig oder manchmal auch hundert Stück, wobei ich denke, dass Hunderterpackungen schon wieder seltener sind. Gibt es denn noch größere Packungen, beispielsweise für Krankenhäuser, Altersheime oder andere Einrichtungen, bei denen bestimmte Medikamente sehr oft oder in größeren Mengen notwendig sind? Und wenn es solche Packungen gibt, kann man sie auch irgendwie als Privatperson erhalten? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Braucht man da direkt eine genauere Angabe dazu auf dem ärztlichen Rezept?
Sicherlich ist es allgemein nicht so gut, sich mit Medikamenten vollzustopfen. Ich bin der Meinung, dass man es vermeiden sollte, wann immer es geht, überhaupt Medikamente einzunehmen. Aber leider gibt es eben auch chronische Erkrankungen, die medikamentös behandelt werden müssen. Beispielsweise weiß ich von einigen herzkranken Leuten, dass sie große Mengen an Medikamenten dauerhaft und täglich nehmen müssen. Und es gibt auch noch einige weitere Erkrankungen, bei denen einfach ein bestimmtes Medikament über einen langeren Zeitraum hinweg täglich eingenommen werden muss, wodurch sich eben eine große Anzahl an benötigten Tabletten ergibt.
Ich selbst beispielsweise kenne das leider auch aus eigener Erfahrung. Ich leide unter starken Allergien und muss ärztlichen Verfügungen gemäß täglich ein Allergiepräparat zu mir nehmen, und das das gesamte Jahr über außer so drei bis vier Monate im Winter vielleicht, wobei es da bei einem milden Winter auch schon wieder Probleme gibt. Es bleiben dann aber im Regelfall auf jeden Fall noch etwa acht bis neun Monate, bei denen Medikation bei mir notwendig ist. Bei täglich einer Tablette sind das schon zwischen etwa 225 und 260 Tabletten im Jahr. Natürlich kann man sich da auch sechs Schachteln mit jeweils fünfzig Tabletten kaufen, oder, wenn man das Glück hat und die Apotheke diese Schachteln besitzt, auch drei mit je hundert Tabletten. Allerdings denke ich, wäre eine Großpackung, falls es das gibt, in der vielleicht 500 Tabletten sind, billiger, als mehrere Kleinpackungen. Jedenfalls sind kleinere Verpackungseinheiten ja meist teurer vom Stückpreis der Tabletten her, als größere Verpackungseinheiten. Und die Tabletten, die man so kauft, halten ja im Normalfall auch einige Jahre, sofern sie korrekt gelagert werden, was aber, wenn man genau darauf achtet, auch kein Problem darstellen sollte. Eine Packung mit 500 Tabletten würde also bei mir innerhalb von etwa zwei Jahren aufgebraucht werden, das ginge doch problemlos. Letztendlich käme mir das sicher billiger, eine solche Packung zu kaufen, als zehn Packungen mit je fünfzig Tabletten oder fünf Packungen mit je hundert. Gibt es eine solche Möglichkeit denn? Und wenn ja, wo erhält man solche Großpackungen?
Normalerweise werden Großpackungen von Arzneimitteln, wenn es welche gibt, nur für den Klinikbedarf hergestellt und heißen aus dem Grunde auch Klinikpackung. Im Normalfall kann man eine solche Packung als Privatperson nicht kaufen und auch die Apotheke kann solche Klinikpackungen eigentlich nicht bestellen, zumindest nicht über den pharmazeutischen Großhandel. Diese Packungen werden von den Herstellern nur an Kliniken direkt abgegeben.
Der Grund ist einfach der, dass so einfach die unkontrollierte Einnahme von Tabletten verhindert werden soll. Gerade bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist es notwendig, dass der Patient den Gesundheitszustand in regelmäßigen Abständen beim Arzt überprüfen lässt. Würde es da riesig große Packungen geben, die der Arzt verordnet, würde wohl kaum ein Patient noch oft genug zum Arzt gehen und so Gefahr laufen, dass die Dosierung verändert werden müsste, es aber nicht bemerkt wird.
Bei verschreibungsfreien Medikamenten ist es, wie ich vermute, wohl hauptsächlich eine Preisfrage. Viele Menschen haben einfach nicht genug Geld für eine sehr große Packung, so dass es sich für die Hersteller nicht lohnen wird, diese zu produzieren.
Bei uns im Krankenhaus werden meines Wissens nach allerdings keine Großpackugen verwendet. Es handelt sich vielmehr um die normale handelsüblichen Pakungen mit den gleichen Mengen, die man auch so verwenden kann. Die Packungen werden auch ganz normal über die Apotheke angefordert und nicht etwa extra beim Werk oder als Sondergrößen. Sicherlich wird man die größeren Packungen nehmen, aber als Privatperson hat man ja auch die Wahl, ob man lieber 10, 20 oder 50 Stück (beispielsweise) kaufen will.
Ich persönlich bin mir auch nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, wenn man so richtig große Packungen anbieten würde. Zum einen kann man als Arzt davon ausgehen, dass man den Patienten regelmäßig sehen kann,wenn die Packungen nicht so groß sind. Das ist bei rezeptpflichtigen Medikamenten unumgänglich und bei rezeptfreien wird es empfohlen. Wenn ich nun eine Packung mit fiktiv 350 Stück habe, dann gehe ich doch wesentlich seltener zum Arzt, als wenn ich eben nur 50 Stück jeweils bekomme.
Nachteil ist, dass es sicherlich wesentlich billiger wäre, wenn man als Verbraucher die Möglichkeit hätte, eben gleich eine ganze Jahresration zu kaufen. Oftmals zahlt man ja auch immer schön die Verpackungen mit, aber generell ist ja absehbar, dass die Medikamente billiger werden, je mehr man kauft.
Kliniken bekommen auch Großpackungen. Als ich im August dieses Jahres im Krankenhaus war, gab mir eine Schwester eine Packung mit Kapseln zum Inhalieren. Auf der Packung stand: Teil einer Klinikpackung. Deshalb nehme ich an, dass sie größere Packungen bekommen, sonst hätte das nicht darauf gestanden, wenn sie die Medikamente alle in der Apotheke bestellen. Vielleicht ist das auch nur bei manchen der Fall.
Wenn man den Arzt bittet, jeweils Packungen mit 100 Stück zu verschreiben, ist das für den Patienten billiger. Denn man zahlt als Kassenpatient den gleichen Anteil bei 100 wie auch bei 50 Stück dazu. Gerecht ist was anderes. Nur vor Jahresende muss man aufpassen, da verschreiben die Ärzte meist nur kleinere Packungen auf, weil angeblich ihr Budget erschöpft ist. Wawa666 eine Packung mit mehr als 100 Tabletten wirst du nicht auf Kosten der Krankenkasse bekommen.
Ich weiß, dass es viele Medikamente gar nicht in Großpackungen gibt. Ich nehme nun seit Jahren auch ein Medikament und davon auch täglich ein, manchmal auch zwei Tabletten. Da ist auch bekannt, dass ich dieses Medikament so schnell nicht absetzen werde. Die größte Packungsgröße sind hier 20 Tabletten. Was sicherlich auch dem Zweck dient sie nicht über zu dosieren. Allerdings haben auch die Kliniken das Medikament nicht in größeren Verpackungen da.
Das nur das Budget des Patienten geschont wird, entspricht nicht den Tatsachen. Wenn sich die Zuzahlung für den Patienten erhöht, was ja bei zwei Kleinpackungen der Fall ist, belasten die auch das Budget des Arztes mehr. Ich hatte auch schon eine Ärztin die sich weigerte mir Kleinpackungen zu verschreiben, weil ihr Budget zu sehr belastet wird. Dafür nahm sie auch in Kauf, dass ich mit den Medikamenten eine Suizidversuch starte.
Ein weiterer Punkt warum nicht hunderte von Tabletten auf einmal verschrieben werden ist auch, dass man zwar jetzt sagt, man braucht sie eventuell über Jahre hinweg. Allerdings kann sich an der Diagnose auch mal was ändern und die Medikamente werden unnötig. Oder man braucht eine andere Dosierung. Ich hatte hier sicherlich 500 Tabletten liegen, weil ich auch zum Teil nur 100er Packungen verschrieben bekomme und die Medikamente dann abgesetzt habe. In meinem Fall kann ich die der verschreibenden Stelle wieder geben. Aber ansonsten würde die Medikamente echt im Müll landen und dafür sind sie einfach zu teuer.
In welchen Stückzahlen bestimmte Medikamente verkauft werden, hängt sicher auch davon ab, wie sie verordnet werden. So musste ich beispielsweise ein Medikament einnehmen, dass es durchaus in Packungen mit 300 Tabletten gab. Wenn aber eine Verordnung von 5 bis 8 Tabletten täglich nicht selten ist, dann kann man sich ausrechnen, dass man nicht lange damit auskommt. Da ich aber glücklicherweise deutlich unter dem Durchschnitt lag, kam ich auch deutlich länger mit einer Verordnung aus.
Allerdings gehe ich auch regelmäßig zum Arzt und daher ist es durchaus möglich, dass die Therapie geändert wird. Entweder weil sich eine Diagnose ändert oder aber weil - wie in meinem Fall - schonendere Therapiemöglichkeiten hinzukamen und der Patient entsprechend umgestellt wird. Da macht es denn auch wenig Sinn große Packungen zu verordnen.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich mir um das Thema nicht so große Sorgen machte. Denn immerhin habe ich diese Medikamente immer zuzahlungsfrei bekommen, daher war es für mich einerlei ob ich einmal pro Quartal ein Rezept einlösen musste oder eben einmal pro Monat einlösen musste. Bei anderen Medikamenten verschreibt mir mein Arzt meist auch erst einmal ein Kleinpackung und wenn ich keine Probleme mit der Medikation habe, dann gibt es Großpackungen, weil damit eben wirklich auch das Budget des Arztes geschont wird.
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