Koriander als eine Art neues Antibiotikum?

vom 13.12.2011, 16:34 Uhr

Koriander wird nicht nur in der Küche eingesetzt, sondern auch in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Als Bakterienkiller und möglicher Alternative zu Antibiotika hat man nun in Portugal an der Uni Beira Interior das Korianderöl entdeckt. Das Öl vernichtete fast alle Bakterienstämme, die ursächlich waren für Lebensmittel- und Krankenhausinfektionen, zum Beispiel den Staphylococcus aureus (MRSA) und Salmonella enterica. Das Öl soll nun in antibakteriellen Zubereitungen wie Mundspülungen getestet werden.

Da mittlerweile die meisten Antibiotika gegen multiresistente Keime versagen, muss die Forschung neue Wege gehen. Wenn das dazu führt, dass systematisch nun die Kräuter daraufhin getestet werden, finde ich das gut, denn die wenigsten Kräuter richten Schaden an. Was meint ihr, ist das ein richtiger Weg von vielen, den multiresistenten Bakterien zu begegnen? Benutzt jemand von euch dieses Kraut als Gewürz? Es ist in mehreren Gewürzmischungen enthalten wie Currypulver, Currypaste und im Lebkuchengewürz. Wer kennt Koriander aus der südamerikanischen oder asiatischen Küche?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bin prinzipiell schon dafür, dass man sich wieder auf die Pflanzenmedizin als einen Zweig unter vielen besinnt. Es ist schließlich gegen vieles ein Kraut gewachsen und das sollte man auch nutzen. Allerdings könnten vermutlich Keime auch gegen den Wirkstoff aus dem Koriander Resistenzen entwickeln. Allerdings hat man bei diesem Wirkstoff vielleicht den Vorteil, dass er nicht die gesunde Darmflora mit eliminiert. Gibt es dazu schon Daten?

Das Problem liegt aber eben auch daran, dass viele Patienten gerne ein Antibiotikum beim kleinsten Schnupfen nehmen nur um schnell wieder einsatzbereit sein zu können. Auch in vielen Tabletten gegen Halsweh sind Antibiotika enthalten. Wenn man diese Lutschtabletten dann nur ein oder zwei Tage nimmt, dann züchtet man gleich Resistenzen, auch wenn das vielleicht gar nicht beabsichtigt war.

So, wie man mit Antibiotika Schindluder treiben kann, kann man das natürlich auch mit Kräutern. Die potentesten Gifte kommen aus Kräutern und Pilzen. Unsachgemäß angewandt, kann man da sehr großen Schaden anrichten. Ja nach Dosis kann man zum Beispiel aus dem roten Fingerhut ein Herzmedikament oder ein tödliches Gift machen. Das sollte man immer beachten.

Ich benutze gerne mal Koriander in der Küche. Er schmeckt mir gut im selbst gebackenen deftigen Bauernvollkornbrot gemeinsam mit Kümmel und Fenchel. Auch Kräuterteemischungen von meinem Lieblingsteeversand enthalten teilweise Koriander und das schmeckt mir sehr gut. Auch eine Entenbrust, die nach dem Braten mit einer Korianderkruste im Backofen gar zieht ist meiner Meinung nach etwas sehr leckeres.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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