Zum Entspannen zwingen- hat es Wirkung?
Ich bin ein Mensch, der sich selten am Tag entspannt. Ich stehe ziemlich viel unter Strom und mittags hinlegen geht überhaupt nicht. Ich habe immer was zu tun. Entspannung habe ich über Tag selten, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich das nicht kann.
Der Arzt meinte mal zu mir, dass ich mir am Tag eine Stunde gönnen soll, an der ich völlig abschalte. Telefon ausstöpsel, Haustürklingel abschalte und für niemanden zu sprechen bin. Aber das kann ich nicht. Irgendwie habe ich immer das Gefühl was zu verpassen und schalte nicht ab.
Wenn ich mich nun zwingen würde zu entspannen, würde das dann überhaupt Wirkung zeigen? Kann man sich entspannen, wenn man immer wieder im Kopf hat, dass man sich eigentlich nicht entspannen will oder dass man noch was zu tun hat? Wie macht ihr es mit der Entspannung? Zwingt ihr euch dazu auch mal abzuschalten oder lebt ihr einfach in den Tag und da ist euch die Entspannung egal?
Ich halte nicht wirklich viel davon täglich eine Stunde dafür abzuzweigen. Das wären 15 Tage im Jahr! Ich persönlich hätte die Zeit dafür nicht, weil ich berufstätig bin und viel pendle. In der überfüllten Bahn könnte ich aber nicht abschalten. Und die paar Stunden Freizeit die ich habe verbringe ich bestimmt nicht damit mich hinzulegen aber wach zu bleiben.
Wenn du aber meinst dir die Zeit genehmigen zu wollen, dann ja: Es wird funktionieren. Wenn du es einfach tust werden sich deine Gedanken nach wenigen Versuchen beruhigen. Du kannst es auch mit Selbsthypnose versuchen, dann bist du innerlich sowieso mit Gedanken beschäftigt und musst nur noch die Gedanken wegschieben die dich von der Selbsthypnose ablenken. Erfordert auch was Übung, aber Selbsthypnose ist ziemlich gut. Hilft sehr beim Einschlafen zum Beispiel!
Mir fällt es auch sehr schwer, mich einfach mal zu entspannen. Ich stehe auch den ganzen Tag unter Strom und wünsche mir manchmal echt, einfach mal ein paar Minuten für mich zu haben. Mein Kleiner macht noch an manchen Tagen noch Mittagsschlaf und da versuche ich auch immer, mich hinzulegen und ein wenig auszuruhen. Das klappt aber auch nie, denn ich bin dann zwar total müde, aber kann einfach keine Ruhe finden. Mir fällt Entspannung wirklich total schwer, obwohl ich die dringend mal nötig hätte
Ich kann mich dann auch nicht dazu zwingen, denn das würde bei mir auch nichts bringen. An manchen Tagen gönne ich mir abends ein schönes Entspannungs-Schaumbad, das mir auch immer total gut tut. Das ist so ziemlich die einzige Möglichkeit für mich, zu entspannen. Das mache ich dann auch ganz spontan und kann wieder ein wenig Kraft tanken. Habe auch schon Yoga versucht, um ein bisschen zu entspannen und abzuschalten. Hatte mir damals eine Freundin von mir empfohlen, aber bei mir hatte das echt überhaupt keine Wirkung.
Ich glaube nicht, dass es funktioniert, sich zur Entspannung zu zwingen. Also ich habe das bisher nicht geschafft. Normalerweise kann ich mich relativ gut entspannen, denn ich lasse mich nicht stressen und ich bin auch nicht so unruhig, dass ich ständig beschäftigt sein will. So fällt mir Entspannung ganz leicht, allerdings brauche ich dazu auch Ruhe und kann es nicht leiden, wenn ich gerade sehr beschäftigt war und plötzlich soll ich mich entspannen.
Wenn ich mich aber dazu zwinge, dann entspanne ich nicht richtig. Ich denke dann doch dauernd an irgend etwas, was mich gerade beschäftigt oder an die Dinge, die ich noch erledigen wollte. Das ist ja dann keine Entspannung. Aber mir hilft in solchen Momenten immer, wenn ich mich einfach mal etwas hinsetze, eine schöne CD einlege und etwas langsame Musik höre. Ich kann manchmal auch nicht von einem auf den anderen Moment Ruhe ein kehren lassen, wenn ich aber merke, dass mir Ruhe jetzt gut tun würde, dann versuche ich es meistens mit Musik. Die beruhigt mich dann auch und ich kann etwas entspannen. Dazu muss ich dann aber nicht schlafen, ich kann auch einfach etwas liegen oder sitzen und der Musik lauschen.
Es ist doch gerade die Kunst, sich zur Entspannung zu zwingen, obwohl man noch einen Sack voll Dinge zu erledigen hat. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass wohl kaum etwas so notwendig oder dringend ist, wie man meint und dass Entspannung so etwas wie eine Investition in Lebenszeit ist, dann findet man den Weg dorthin vielleicht etwas einfacher.
Man muss sich dafür auch gar nicht hinlegen und ein Nickerchen machen, denn das empfindet doch auch jeder anders. Wenn ich erst liege, dann komme ich nur noch schwer hoch. Aber warum nicht mal 10 Minuten in die Sonne setzen und den lieben Tag, Tag sein lassen, warum nicht bewusst bei einer Tasse Tee die Füße auf den Tisch legen und 15 Minuten lang Löcher in die Luft starren? Kaum etwas ist so wichtig, als dass man es sofort erledigen müsste. Da muss man auch mal einen Schritt zurücktreten und sich fragen, ob es nicht wichtiger ist, sich selber Zeit zu gönnen.
Ich würde also den Zwang eher versuchen in ein Einsehen zu verwandeln. Gönne dir was, die anderen sollen warten, jeder hat nur ein Leben und in diesem Leben sollte man sich auch ruhig mal selber wahrnehmen. So ein Leben kann von jetzt auf gleich vorbei sein und ich persönlich will da nicht nur einfach durchgerast sein.
Entspannen muss doch nicht zwangsläufig heißen, sich hinzulegen und zu schlafen. Entspannen kann man auch bei einem schönen Schaumbad, beim Lesen eines guten Buches, beim Musik hören oder bei kleinen Tätigkeiten bei denen man nicht nachdenken muss wie zum Beispiel stricken. Ich stricke in letzter Zeit wieder ganz gerne und entspanne mich dabei. In diesen speziellen Fällen muss dann auch nicht unbedingt der Fernseher mitlaufen wie sonst, sondern ich setze mich einfach hin und genieße die Geräuschlosigkeit um mich herum. Manche Menschen können auch gut beim Fernsehen entspannen, das mache ich ab und zu auch. Sich einfach nur berieseln lassen, nicht groß nachdenken sondern einfach nur auf der Couch lümmeln und an nichts Anstrengendes denken.
Mein Freund meditiert übrigens, das wollte ich auch immer nochmal ausprobieren weil er sagt, dass das wirklich gut wäre. Der Trick bei der Meditation ist, sich 15 Minuten hinzusetzen und eben nicht nachzudenken. Er sagte, am Anfang ist es sehr schwer, weil die Gedanken anfangen herumzurasen und man noch an tausende Sachen denkt, die man noch machen muss oder will usw., aber wenn man sich durch zählen oder ähnliches davon ablenkt, gewöhne man sich schnell daran und nach einigen Versuchen klappt es dann, und man sei überrascht wie schnell die 15 Minuten um sind. Natürlich darf man die Zeit nicht messen indem man auf die Uhr starrt, sondern stellt sich lieber eine Eieruhr (eine nicht-tickende wäre gut) oder eben einen Handywecker oder so. Ich für meinen teil will das jedenfalls bald mal ausprobieren, und vielleicht ist es für dich ja auch ein paar Versuche wert. Immerhin geht es auch nur um 15 Minuten, dann hat man weniger Zeit die einem "fehlt" als wenn man sich eine volle Stunde täglich ins Schaumbad verkriecht.
Ich bin auch der Meinung, dass es sich hierbei eher um eine Einsicht handeln sollte als um einen Zwang und meine, dass es nicht umsonst Techniken wie das autogene Training gibt, die einem dabei helfen sollen, dieses Zwingen in sanfter Form umzusetzen. Ständig unter Strom zu stehen, ist alles andere als gesund, und kurze Entspannungsphasen am Tag können wirklich gute und gesunde Energie geben, die sich dann allerdings auch nicht unbedingt so ausdrücken sollte, dass man unter Dauerstrom steht. Wenn Du Dich also mit einer der hier genannten Methoden näher befassen möchtest, erkundige Dich doch mal online bei Deiner Krankenkasse nach solchen Kursen für ihre Mitglieder, die häufig zu einem Großteil, wenn nicht sogar komplett von der Krankenkasse übernommen werden.
Mein Ex-Partner hat vor einiger Zeit auch einen solchen Kurs mitgemacht, weil er immer der Meinung war, sich nicht entspannen zu können. Ich habe das zwar nie so richtig verstanden, weil er besonders am Wochenende wirklich stundenlang ganz entspannt mit seinem Notebook auf dem Sofa sitzen konnte, ohne dabei in irgendeiner Weise hektisch oder angespannt zu sein, aber er hatte doch so manches Problem mit seiner Konzentration und vor allem damit, sich in Stresssituationen nervlich zu beruhigen. Aus diesem Grund hat er einen dieser von der Krankenkasse angebotenen und übernommenen Kurse für autogenes Training mitgemacht und dabei wohl auch einiges gelernt, das er nun ganz gut anwenden kann.
Das Zwingen, sich zu entspannen, besteht also tatsächlich darin, dass man erkennt, dass einem dieser Dauerstress nicht gut tut und es jetzt Zeit für eine kleine Pause ist, in der man wieder etwas herunterfahren kann, sich ein paar Minuten Zeit für sich selbst nimmt und dann wieder klar und konzentriert weitermachen kann, was noch ansteht. Ich selbst habe mit diesen Entspannungsmomenten nicht wirklich ein Problem und bei mir gibt es wohl immer wieder am Tag Momente, in denen ich mich für ein paar Minuten zurückziehe und alles von mir abfallen lasse, was mich gerade noch gestresst hat oder was tagsüber eher anstrengend war. Das kann eine kurze Kaffeepause sein oder wirklich eine halbe Stunde, die ich mit geschlossenen Augen auf meinem Bett liege, während ich Musik höre, die mir beim Abschalten hilft.
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