Bei Kartenzahlung - Mindestbetrag?

Aus reiner Kundensicht mag diese Mindestgrenze vielleicht absolut unnötig und kundenunfreundlich sein, aber wenn man sich mal etwas mehr damit beschäftigt, erkennt man, dass das durchaus Sinn macht: Die Kreditinstitute verlangen pro Kartenzahlung nämlich wirklich einige nicht geringe Summe. So rechnet es sich für die meisten kleineren Geschäfte einfach nicht schon bei kleinen Beträge Kartenzahlung anzubieten. Wobei es eben auch hier unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten mit entsprechend unterschiedlichen Kosten gibt, weswegen es durchaus auch kleinere Geschäfte ohne Mindestbetrag für Kartenzahlung gibt.

Vielleicht sehe ich die Sache mit den Mindestbeträgen auch wegen diesen Hintergrundwissens etwas anders. Für mich hat das nichts mit Kundenunfreundlichkeit und wenig Kulanz zu tun sondern einfach mit betriebswirtschaftlichen Überlegungen, die durchaus Sinn machen, wenn man dauerhaft Erfolg haben möchte. Da ich außerdem bestimmte Dinge immer bar zahlen muss, beispielsweise das Taschengeld oder auch Essengeld der Kinder, habe ich immer etwas Bargeld zur Hand und daher keine Probleme kleinere Beträge in bar zu zahlen.

Wie wir in dieser Diskussion sehen, kommt es darauf an, aus welcher Richtung man blickt. Ich persönlich habe immer Bargeld dabei. Ich sehe auch keinen Grund auf Bargeld zu verzichten. Wird mir etwas Bargeld gestohlen, ist das zwar ärgerlich, doch habe ich nicht so viel Rennerei, als wenn mir die Karte gestohlen werden würde. Irgendwo braucht man doch immer etwas Geld. Beim Bäcker, beim Zeitungskiosk, beim Lotto spielen, an der Würstchenbude. Die nehmen alle nur Bares.

Wenn die Händler wegen der Kartenzahlung die Preise erhöhen würden, dann würden die Kunden auch wieder schimpfen. Zudem gibt es in Deutschland auch Branchen, die der gesetzlichen Preisbindung unterliegen und deshalb solche Gebühren nicht mit einkalkulieren können.

Mal andersrum gedacht: Würden die Kosten der Transaktion bei dem Kunden und nicht beim Händler abgebucht werden, dann würde man sich wieder des Bargeldwertes besinnen.

Bei uns in der Apotheke hat man auch einen Mindestbetrag, genauso wie in kleineren Geschäften bei uns. Ich nehme dort meistens immer genügend Geld mit, oder Frage im Vorfeld ob man hier einen Mindestbetrag hat. In der Apotheke zum Beispiel hatte man mir erklärt, das man hier an die Bank eine Art Gebühr bezahlen muss wenn die Leute mit Karte zahlen und bei kleinen Beträgen wo kaum Umsatz zusammen kommt, rentiert sich die Sache nicht und man müsste hier sonst noch drauf zahlen und deshalb bieten die meisten dies nicht Grenzenlos an. Lidl und Co haben ja mehrere Filialen und da stört es keinen wenn sie an einem Kunden nur wegen einer Kartenzahlung mal keinen Gewinn machen.

Ich finde es gar nicht mal so dumm, wenn dies Anforderung gestellt wird. Wenn sich jemand eine Flache Wasser kauft, lohnt sich doch der Aufwand, der hinter der Kartenzahlung steckt, überhaupt nicht. Man möchte ja auch irgendwo daran verdienen, dass der Kunde mit EC-Karte bezahlt. Ich selber bezahle allerdings immer in Bar, von daher ist es mir bisher relativ egal gewesen, wie hoch nun der Mindestbetrag ist. Ich denke aber, dass ich diese Zahlungsmethode in naher Zukunft auch mal etwas intensiver nutzen werde, auch wenn sie Nachteile mit sich bringen kann.

Das habe ich auch letztens erst wieder gemerkt. Meist überlege ich dann, ob ich noch irgendetwas dringend brauche, und ob die Sache dann auch günstig in dem Laden erwerben kann. Wenn ich allerdings keine Ahnung davon hatte, dann stehe ich erst einmal recht verblüfft da, und meistens sagen die Verkäufer dann, dass es einmal so in Ordnung geht. Das finde ich so dann auch fair, denn beim nächsten Einkauf könnte ich dann ja auch schließlich Bescheid wissen, dass die Kartenzahlung in dem entsprechenden Laden nun bei kleinen Beträgen so nicht möglich ist.

Mir wäre nun ehrlich gesagt auch noch nicht aufgefallen, dass es in meiner Umgebung so unglaublich viele verschiedene Geschäfte gäbe, die einen Mindestwarenwert hätten, ab dem man beim Einkauf mit seiner EC-Karte bezahlen kann. Überhaupt fällt mir nur ein einziges Geschäft ein, ein Discounter, der aber keine Lebensmittel führt, bei dem man einen Mindesteinkaufswert von fünf Euro vorweisen können soll, um dort mit EC-Karte bezahlen zu können, wobei dieser aber doch wirklich schnell erreicht ist und den Kunden insofern selten vor das Problem stellt, dass ihm die Kartenzahlung aufgrund eines zu niedrigen Kaufbetrages verweigert wird.

Mir persönlich ist es ehrlich gesagt allerdings aber ganz recht, wenn ich bar bezahlen kann und kleinere Beträge habe ich auch grundsätzlich in bar bei mir. Auf Kartenzahlungen, die im Fünf-Euro-Bereich oder knapp darüber liegen, muss ich nur ganz selten mal in absoluten Ausnahmefällen zurückgreifen, wenn irgendetwas spontan passiert, ich noch schnell von unterwegs aus etwas einkaufen muss und es keine Möglichkeit gibt, vor meinem Einkauf Geld abzuheben. In allen anderen Fällen bezahle ich alles, was bis fünfzig Euro Wert hat, grundsätzlich mit Bargeld.

Ein Geschäft zu meiden, weil es einen Mindesteinkaufswert bis fünfzehn Euro verlangt, bevor ich dort mit meiner EC-Karte bezahlen kann, fände ich relativ übertrieben, jedenfalls in meinem ganz eigenen Fall und vor allem wohl, weil ich eben immer Bargeld in der entsprechenden Menge bei mir habe und somit nicht auf Kartenzahlungen angewiesen bin oder diese bevorzugen würde. Wenn ich also mal in einem Geschäft einkaufen sollte, in dem die EC-Kartenzahlung erst ab einem bestimmten Mindestbetrag möglich wäre, ich aber – wie in Deinem Fall in der Apotheke – kein ausreichendes Bargeld bei mir haben würde, so würde ich meine Entscheidung, dennoch dort zu kaufen und nicht woanders, vermutlich daran festmachen, wo sich die nächste Bank befindet. Wäre der Weg dorthin nicht weit und der Weg zur Konkurrenz, bei der ich mit meiner Karte zahlen könnte, vor allem weiter, dann würde ich den Gang zur Bank bevorzugen. Im umgekehrten Fall, dass ich zur Bank also den weiteren Weg hätte, würde ich mich wohl aus Gründen der Zeit- und Wegersparnis und somit auch der Bequemlichkeit zur Konkurrenz begeben - aber nicht aus Trotz und für die Ewigkeit geltend, also grundsätzlich, sondern als in diesem jeweiligen Fall geltend.

Ich finde es absolut albern, wenn Leute selbst bei geringen Beträgen darauf bestehen, mit der EC- oder Kreditkarte zu bezahlen. In Deutschland ist das einfach noch nicht so üblich und ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Zwanzig Euro hat man doch meistens dabei, beziehungsweise ich würde mich sehr unwohl fühlen, wenn ich komplett ohne Bargeld aus dem Haus gehen würde. Es kann immer mal sein, das man ein bisschen Bargeld braucht oder zwischendurch eine Kleinigkeit kaufen will. Beim Bäcker und auch in vielen kleinen Restaurants kann man zum Beispiel auch nicht mit der Karte bezahlen. Findest du das auch kundenunfreundlich? Ich finde es auch nicht engstirnig, wenn Läden darauf bestehen, dass man erst ab zehn oder fünfzehn Euro mit der Karte bezahlen kann. Engstirnig finde ich es eher, wenn man sich wegen so etwas anstellt. Natürlich geht es hier nicht um dein Geld, deshalb ist es dir egal, dass die Läden für die Kartenzahlung etwas bezahlen müssen. Dir als Kunde ist es egal, wenn sich solche Minimalkäufe dann für den Laden kaum noch lohnen.

Wenn man im Vorfeld weiß, dass man etwas aus der Apotheke abholen muss, kann man sich auch ein bisschen Geld einstecken. Falls du vorher nicht wusstest, dass du in dieser speziellen Apotheke erst ab einem Warenwert von 15 Euro mit der Karte bezahlen kannst, hättest du dir ja auch noch ein paar Bonbons kaufen können. Die hätten auch nicht so viel gekostet und sich wegen einem Euro oder weniger so anzustellen und dann auch vielleicht noch Benzin zu verfahren, um eine andere Apotheke aufzusuchen, finde ich sehr übertrieben. Vermutlich hoffst du, dass du es der Apotheke mit dieser Prinzipienreiterei mal so richtig gezeigt hast. Letztendlich ist es aber genau andersherum.

Ich käme mir ehrlich gesagt total blöd vor, wenn ich vielleicht einen Artikel für acht Euro kaufen würde und dann meine Karte zücken würde. Das wirkt so lächerlich und manchmal auch unangenehm prollig. Als ich nach der Schule mal an einer Tankstelle gejobbt habe, waren es meistens die jüngeren "Checker-Kiddies", die selbst zwei Schachteln Zigaretten mit der Karte bezahlt haben und sich ganz groß dabei vorkamen, wenn sie die simple Sparkassen-EC-Karte zücken konnten. Ich habe immer Bargeld dabei und zahle fast alles bar - Einkäufe im Supermarkt, ab und zu auch mal Medikamente, die Rechnungen an der Tankstelle und auch sonst die meisten Dinge des täglichen Bedarfs. Ich habe zwar eine EC- und auch eine Visa-Karte, nutze diese aber wenig. Mit der EC-Karte hole ich Geld ab, mit der Visa-Karte zahle ich höchstens mal an der Tankstelle, wenn ich in einer fremden Stadt unterwegs bin und wirklich nicht mehr genug Geld dabei habe. Mir ist es vollkommen egal, ob ein Laden überhaupt ein Kartenterminal besitzt und welche Bedingungen der Händler hat, wenn man mit der Karte bezahlen möchte.

Ich zahle auch ganz gern mit Karte, weil ich oftmals keine Lust habe noch zur Bank zu gehen, aber eine gewisse Summe Bargeld habe ich trotz allem immer dabei. Mit Karte zahle ich nur dann, wenn der Betrag über 20 Euro liegt, denn alles andere wäre mir ganz ehrlich unangenehm. In einer Apotheke oder beim Metzger bzw. Bäcker wäre ich noch nie auf die Idee gekommen mit Karte zu zahlen. Wenn ich weiß, dass ich in so ein Geschäft muss, dann nehme ich Bargeld mit. Ich kann gar nicht verstehen, warum man dort darauf besteht mit Karte zahlen zu können, wo man doch weiß, dass kleine Geschäfte oftmals einen Mindestbetrag haben.

Ich finde es auch gar nicht schlimm, dass es solche Mindestbeträge gibt. In Deutschland kosten Banktransaktionen nun einmal Geld und man kann nicht von einem kleinen Unternehmen erwarten, dass diese die Kosten für den Kunden tragen, wenn die Gewinnspanne nicht so hoch ist. Das lohnt sich doch kaum und hat auch nichts mehr mit Kulanz zutun. Das kleine Geschäft muss auch von etwas leben und obwohl ich selbst auch ganz gerne mit Karte zahle, sehe ich das ein und halte das nicht für falsch. Wenn man davon ausgeht, ein Geschäft müsse hier kulant sein oder einem entgegenkommen, sitzt man auf einem ganz schön hohen Ross. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass man nicht der einzige Kunde dieses Ladens ist und während man selbst dann das Geschäft verlässt, um woanders zu kaufen wo eine Kartenzahlung auch mit Kleinstbeträgen möglich ist, gibt es zahlreiche Kunden die diese Regelung akzeptieren und dort einkaufen. Und davon hat das Geschäft dann wesentlich mehr, weil sie daran nämlich auch was verdienen.

Ich finde, heutzutage sollte sich keiner mehr einbilden, dass der Händler alles für den Kunden tun muss. Gerade kleine Geschäfte kämpfen um das Überleben und da finde ich solche Regelungen mehr als legitim. Wer nur wenig Bargeld mit sich herum trägt ist doch im Grunde selbst Schuld daran. Gerade wer bei einer Sparkasse Kunde ist, findet doch in jedem Ort eine Filiale, da kann es nicht so schwer sein etwas Bargeld abzuheben. Selbst in kleineren Orten gibt es zumeist eine Sparkassen Filiale und somit hat man oftmals gar nicht so weite Wege.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass man die meisten Einkäufe ja vorher geplant hat. Man geht ja gerade nicht einfach so in eine Apotheke, sondern man weiß das vorher. Somit kennt man auch das Geschäft und weiß, ob dort ein Mindestbetrag gefordert wird oder nicht. Man kann sich also darauf vorbereiten, indem man genügend Bargeld dabei hat. Darauf zu bestehen, dass man überall mit Karte zahlen kann, ist einfach die falsche Denkweise. In Deutschland ist das nicht üblich und da kann man auch nicht mit anderen Ländern vergleichen, da die Einstellung der Menschen in Deutschland eine andere ist. Und auch wenn ich gerne mit EC Karte bezahle, finde ich das gut so. Ich zahle genauso gerne etwas mit Bargeld und finde es gut, dass das in Deutschland nach wie vor üblich ist.