Krank - an allem ist das Rauchen schuld
Es soll hier nun nicht drum gehen, dass rauchen schädlich ist, denn das steht außer Frage sondern um etwas anderes. Das viel mit dem Rauchen zusammenhängt das wissen wir auch. Es ist nur in letzter Zeit wirklich komisch, dass alles vom Rauchen her kommen soll. Neulich war ein Freund beim Arzt, er hatte Schnupfen und mit seinen Mitte 40 Jahren Schmerzen in den Knochen und in den Gelenken. Diagnose: Raucherschnupfen und auch das mit den Schmerzen komme nur vom Rauchen. Fall zwei: Ich war auch beim Arzt, Grippe, Rückenschmerzen(1/3 der Bandscheibe nur noch vorhanden), Gewichtszunahme und so weiter, ist alles das Rauchen dran schuld. Fazit: kommen sie wieder, wenn sie aufgehört haben zu rauchen.
Machen es sich da die Ärzte nicht zu einfach? Ich habe nun den Arzt gewechselt und der meinte, dass natürlich einiges vom Rauchen kommt, aber mit Sicherheit zum Beispiel keine Rückenschmerzen. Wir haben uns so auch schon ein wenig im Freundeskreis darüber unterhalten und dass diese Aussagen immer häufiger kommen und wenn man zum Arzt geht und Beschwerden hat, und auf die Frage Raucher äußert nein, dass dann erstmal geschaut wird. Eigentlich dürfte so etwas doch nicht sein. Ist euch so etwas auch schon mal untergekommen? Wie würdet ihr reagieren, wenn solche Aussagen von eurem Arzt kommen? Komischerweise, raucht der Arzt selber, dann kommen andere Ratschläge und Behandlungen zum tragen.
Meine Ärztin, Nichtraucher hat mir nun alles wenn ich etwas gebraucht habe, auf Privatrezept ausgestellt, da sich Raucher nicht heilen und unterstützen will, die sollen ihrer Meinung nach bluten. Vor allem schrieb sie immer das teuerste vom teuersten auf.
Natürlich warnen alle Ärzte vor dem Rauchen. Wir sind sogar früher mit der Schule mehrere male in eine Klinik speziell für Raucher gegangen. Dort haben wir dann unter anderen mit Krebskranken Patienten geredet. Aber abgesehen davon, bekommen Ärzte bestimmt sehr oft Patienten die rauchen. Da das Rauchen glaube ich ebenfalls das Immunsystem schwächt, werden Raucher im Durchschnitt öfter krank.
Ich bin ebenfalls Raucher und bin auch ziemlich empfindlich gegen irgendwelche Viren oder Grippen. Aber das eine Ärztin so reagiert, vor allem wenn sie selbst raucht, finde ich wirklich nicht gut. Ich denke nicht, dass man vom Rauchen alle Krankheiten und Beschwerden bekommen kann. Da sie aber anscheinend selbst raucht, glaube ich nicht, dass sie dir nur weil du rauchst die teuersten Medikamente oder so verschreibt.
Ich bin zwar Nichtraucher, aber mein Partner raucht. Ich habe bei ihm aber noch nicht erlebt, dass sich der Arzt direkt darauf versteift hat, dass das Rauchen schuld an einer Krankheit ist, die er hatte. Vielleicht warst du bisher bei den falschen Ärzten. Wir wohnen hier ländlich und hatten eben noch keine Probleme damit.
Ich finde es auch als Nichtraucher nicht richtig, dass es sich die Ärzte bei dir so leicht machen und einfach die Symthome auf das Rauchen schieben. Da haben sie es sich wirklich einfach gemacht und es könnte ja durchaus auch gefährlich werden, wenn sie keine richtige Diagnose stellen und dich ohne Untersuchung wieder nach Hause schicken. Auch die Aussage deiner Ärztin, dass Raucher ruhig richtig bluten sollten, finde ich wirklich unmöglich. Ob Raucher oder nicht, es sollte schon eine richtige Untersuchung statt finden, um eine ordentliche Diagnose stellen zu können.
Klar, ist das Rauchen nicht grade fördernd für die eigenen Gesundheit, aber das Verhalten deiner Ärztin, alles auf das Rauchen zu beziehen und zu sagen, das ihr erst wieder kommen solltet, wenn ihr aufgehört habt zu rauchen, finde ich schon sehr makaber. Da macht sie es sich ganz schön leicht und hat meiner Meinung nach, den falschen Beruf ausgewählt.
Es kommt ja nun nicht alles vom Rauchen, aber das Rauchen fördert natürlich einiges und auch die eigenen Abwehr ist sicherlich geschwächter, als bei jemanden, der noch nie geraucht hat. Das ist ja auch nachvollziehbar, aber dennoch, sollten man auch einen Patienten, der raucht, vernünftig untersuchen, bevor man eine Diagnose stellt. Alleine ihre Abneigung gegen Raucher rechtfertigt ihr Verhalten in keinster Weise.
Selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Tabakkonsum. So gab es 2003 ein Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts Berlin. Darauf aufbauend kam es zu einer Analyse (DOI: 10.3238/arztebl.2008.0441), die sich mit dieser Thematik befasste. Das Ergebnis lautete, dass tägliche und ehemalige Raucher mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit an chronischen Rückenschmerzen leiden, als wir Nichtraucher. Besonders entscheidend ist dabei anscheindend die Konsumdauer, während das Alter beim Einstieg oder die Intensität des Rauchens keinen Einfluss haben. Niemand sagt, vom Rauchen bekommt man zwingend Rückenschmerzen, aber es gibt jedenfalls einen Zusammenhang, der weiter im Blickfeld der Forschung steht.
Im Grunde finde ich den Zusammenhang aus Laiensicht auch leicht nachvollziehbar. Rauchen führt zu Gefäßverengung und damit langfristig zur Verkalkung der Arterien. Logische Folge ist eine schlechte Versorgung innerer Organe und Knochen und damit letztlich zu einem verschlechterten Knochenaufbau. Die schlechte Durchblutung der Strukturen von Wirbelsäule, Bandscheiben und Rückenmuskulatur führt auf Dauer zu degenerativen Veränderungen. Und das ist eine gute Basis für Rückenschmerzen. Und dann wären da ja auch noch die krebserregenden Stoffe, die den erhöhten Knochenabbau fördern. Auch das verbessert die Lage nicht.
Und aus meiner Erfahrung: Raucher treiben eher weniger Sport und bewegen sich weniger. Wenig Bewegung ist eine gute Voraussetzung für Rückenschmerzen. Bingo. Auch auf diesem indirekten Weg sehe ich einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Rückenschmerzen. Dazu noch zwei, drei physiologische Tests, die in einer Minute erledigt sind und schon lässt sich einiges andere ausschließen.
Raucherschnupfen ist eine Erfindung der Neuzeit. Dadurch, dass Raucher immer öfter vor der Tür rauchen müssen (Gott, was danke ich dir dafür), fangen sie sich auch leichter mal einen Infekt ein, weil ihnen die Kälte und Nässe beim Rauchen natürlich auch zusetzt, was Tür und Tor für Viren & Co. öffnen kann. Befragt man den Patienten in dieser Hinsicht und antwortet er entsprechend, kann das natürlich eine Ursache für Schnupfen sein. Herrje, ich bin in meinem Leben noch nicht wegen eines Schnupfens zum Arzt gegangen.
Den Rest mit der angeblich militanten Nichtraucherärztin kann ich nicht beurteilen, deswegen kein Kommentar. Auch Geschichten, die mir von Dritten zugetragen werden, sind ja auch kaum ernsthaft zu beurteilen. Mehr als "Hörensagen" ist das nicht. Mir gegenüber haben Ärzte so etwas noch nie geäußert.
Dass Ärzte es sich manchmal leicht machen, den Eindruck habe ich manchmal auch, die haben einfach nie Zeit. Das mag wohl Folge des kranken Systems sein, dass unsere Politik sich da im Laufe der Jahre unter dem Druck der bunten Lobbyistentruppen zusammengestrickt hat. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass Patienten es sich manchmal etwas leicht machen und bei jedem Pups gleich zum Arzt rennen und vor allem dann auch erwarten, alle Hebel des Systems müssten sich für sie in Bewegung setzen.
Aus meinem persönlichen Umfeld weiß ich, dass man seine Rückenprobleme z. B. ursächlich lieber auf einen eventuellen Bandscheibenvorfall zurückschiebt, als auf Bewegungsmangel und Übergewicht.
Wenn man sich von einem Arzt nicht richtig behandelt fühlt, muss man eben versuchen nachzubohren und sich auch eine zweite Meinung einholen. Ärzte sind auch nur bessere Klempner, wobei der Klempner es mit der Ursachensuche und Fehlerbeseitung meist sogar einfacher haben dürfte.
Erkrankungen werden bei Rauchern anders definiert das gleiche Thema, nur anders formuliert
Das der Arzt selbst raucht, hat meiner Ansicht nach rein gar nichts damit zu tun. Er ist nun mal Arzt und ich finde es völlig in Ordnung, wenn er dir mit solchen Aussagen kommt und verlangt, dass du mit dem Rauchen aufhörst, so dass man diese Ursache schon mal ausschließen kann. Wie man es auch dreht und wendet, rauchen ist und bleibt nun mal sehr schädlich und da einfach jedem bekannt ist, dass man davon krank werden und vielerlei Beschwerden bekommen kann, ist es im Grunde nur richtig von dem Arzt, dass er dir sagt, du sollest wieder kommen wenn du aufgehört hast. So kann er diese Ursache schon mal ausschließen, wobei das auch nicht unbedingt gleich zu einem Ergebnis führen muss, weil Rauchen sicherlich auch nachhaltigere Schäden verursacht und nicht alle Beschwerden gleich nach dem Aufhören verschwinden.
Anstatt das er sich ewig Zeit nimmt dich zu untersuchen, ist es an seiner Stelle doch nur richtig zu sagen, dass das einfach typische Symptome von Krankheiten sind, die vom Rachen herrühren, so dass er da nichts groß machen wird, sondern du dich selbst darum kümmern solltest, ganz einfach weil du selbst Schuld an dem ganzen ist. Es ist ja nun mal wirklich so, dass du dir der Folgen des Rauchens bewusst bist, du weißt, du kannst davon jede Menge schwerer Krankheiten herkommen, aber deswegen hörst du trotzdem nicht auf. Du hast also selbst Schuld an den Beschwerden die du hast und ich kann es durchaus verstehen, dass dein Arzt keine Lust hat da großartige Bemühungen zu unternehmen um dich zu heilen, wenn du am nächsten Tag eh schon wieder neue Raucherbeschwerden hast.
Das dir deswegen die teuersten Medikamente verschrieben werden, kannst du der Ärztin nicht anhängen, weil du im Grunde gar nicht weißt, ob dies bei Medikamenten diesen Wirkstoffes nicht grundsätzlich so ist. Ohne in jetzt gemein sein zu wollen, muss ich aber letztendlich doch einfach sagen, dass ich es in Ordnung finde, denn wenn man raucht obwohl man weiß, es ist schädlich, muss man nachher auch nicht rumheulen, wenn man krank wird und keiner wirklich helfen kann und will. Man ist selbst schuld und raucht auch noch weiter, also wieso bitte sollen sich die Ärzte da anstrengen?
Sicherlich gibt es da wirklich Zusammenhänge, aber alles auf das Rauchen zu schieben ist doch wirklich übertrieben. Genau so könnte man sagen dass Raucher schneller Krampfadern bekommen weil sie ja jetzt immer beim Rauchen vor der Tür stehen müssen. Ich will damit sagen dass man immer etwas konstruieren kann ohne dass es wirklich medizinisch signifikant ist. Da fällt mir immer unser Computerspezialist auf Arbeit ein der immer dann wenn er die Ursache von Fehlfunktionen an meinem Computer nicht lokalisieren konnte es auf das Rauchen geschoben hatte weil es die Funktionen der Festplatte beeinträchtigt oder so etwas in der Art.
hooker hat geschrieben:Sicherlich gibt es da wirklich Zusammenhänge, aber alles auf das Rauchen zu schieben ist doch wirklich übertrieben. Genau so könnte man sagen dass Raucher schneller Krampfadern bekommen weil sie ja jetzt immer beim Rauchen vor der Tür stehen müssen. [...]
Du verstehst das falsch und zäumst das Pferd von hinten auf. In dem von dir genannten Fall würde niemand sagen, vom Rauchen bekommt man Krampfadern. Es ginge höchstens darum, dass es eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass eine Raucher Krampfadern hat.
Vom Rauchen bekommt man also nicht zwingend Rückenschmerzen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Raucher Rückenschmerzen hat, ist signifikant höher als die bei einem Nichtraucher (das ließ sich anhand der von mir o. g. Analyse der Zahlen einer Gesundheitsumfrage nachweisen). Diesen feinen Unterschied musst du begreifen. Und dieses Signifikanz, die muss man dann versuchen zu erklären.
Noch einfacher vielleicht so: Triffst du 10 Raucher und 10 Nichtraucher. Unter den Rauchern wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Menschen mit Rückenschmerzen finden, als unter den Nichtrauchern. Warum?
Ich bin beileibe kein Freund von Rauchern. Selbst habe ich noch nie geraucht. Aber was hier abläuft, ist nicht richtig. Man kann wirklich nicht alles auf das Rauchen schieben. Einen Raucherschnupfen gibt es nicht, das ist der größte Blödsinn. Gewichtszunahme ist nicht auf Rauchen zurückzuführen. Und ob eine Bandscheibe von nur noch einem Drittel auf das Rauchen zurückzuführen ist, möchte ich doch stark bezweifeln. Die Schmerzen durch ein fehlendes Stück der Bandscheibe werden enorm sein und bis in die Beine und Füße ausstrahlen. Da muss der Arzt doch helfen und nicht sagen, dass man wiederkommen soll, wenn man nicht mehr raucht. Ich würde das als unterlassene Hilfeleistung ansehen. Letztendlich zahlt man ja für die ärztliche Leistung seine Krankenkassenbeiträge. Was würde der Arzt machen, wenn es sich um einen Schlaganfall handelt? Sagt er dann: „Kommen sie im nächsten Leben wieder!“ ?
Den Fall der Ärztin würde ich so nicht akzeptieren. Sie hat nicht das Recht zu sagen, dass die Raucher bluten sollen und dir ein Privatrezept auszustellen. Die Privatrezepte sind für Medikamente, die nicht mehr bezuschusst werden von der Krankenkasse. Das kann für Raucher mal kommen, aber zur Zeit ist es noch nicht soweit. Natürlich wird sie dir keine Husten- und Schnupfenmittel aufschreiben, das kann sie nicht. Aber Medizin, die die Krankenkasse nach Abzug der Eigenleistung übernimmt, darf sie nicht auf Privatrezept schreiben. Dagegen kannst du dich wehren. Wenn du in der Apotheke fragst, werden sie dir sagen, ob die aufgeschriebene Medizin nicht bezuschusst wird. Diese Ärztin würde ich ganz schnell wechseln.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-169510.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Suche Wellaform Haarcreme 3739mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: luwu22 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Suche Wellaform Haarcreme
- Braune Blattränder und kleine Fliegen 1914mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: TuDios · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Braune Blattränder und kleine Fliegen