Brot schneiden lassen - Sonderangebot nicht mehr gültig?!

vom 05.08.2011, 17:39 Uhr

Also meiner Meinung nach sollte das Schneiden eines Brotes als Service der Bäckerei, die das Brot schließlich an den Mann/an die Frau bringen will, im Preis mit inbegriffen sein.

Ich habe auch noch nie erlebt, dass das Schneiden eines Brotes extra kosten soll, vor allem, weil das in zehn Sekunden abgehandelt ist und dann ist die Sache auch gut. Wenn man unbedingt mit jedem Mist Geld machen muss, dann sollte man das auch auf der Brotschneidemaschine ausschildern oder von mir aus an der Theke oder sonst wo im Geschäft.

Das ist ja wie, wenn ich beim Optiker eine Brille kaufe. Diese muss natürlich an meinen Kopf dann noch angepasst werden, das Feintuning sozusagen. Das wird gemacht, wenn ich die Brille kaufe. Das ist für mich aber auch ein Service des Optikers und kostet nicht extra, ich würde dem Optiker auch etwas erzählen, wenn der mir dafür etwas berechnen würde. Ich habe mir vor kurzem eine neue Brille gekauft, deswegen ist das Beispiel recht präsent bei mir. Ich bin auch noch zwei mal danach dahin gegangen, damit die Brille noch etwas angepasst werden kann. Der Optiker hat das gemacht, das war in jeweils fünf Minuten durchgestanden und er hat mich nett und freundlich behandelt und es war eben im Preis der Brille mit drin und kostet nichts extra. Genau so sollte Brot schneiden nichts extra kosten. Am besten berechnet man dann auch noch die Tüte, in der das Brot aufbewahrt wird.

Wenn dir das Brot dort wirklich so gut schmeckt und auch besser, als bei anderen Bäckern, dann würde ich dort weiter einkaufen. Ich würde es mir aber aus Prinzip nicht schneiden lassen. Dann würde ich lieber zu Hause mein Brot selber schneiden, auch wenn das dann nicht ganz so glücklich aussehen wird. Irgendwann hat man dann Übung darin und die Scheiben werden immer gerader, Übung macht dann den Meister.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich kaufe bei einem Bäcker das tägliche Brot, die Brötchen oder den Kuchen, weil es mir schmeckt. Der Preis ist dabei zweitrangig. Egal ist er mir nicht, aber ob das Brot nun 3,40€ oder 3,55€ kostet, entscheidet bei mir nicht darüber, ob ich es kaufe oder nicht kaufe. Zudem ist bei mir die persönliche Bindung an einen Bäcker recht groß, d. h. 95% meiner Bäckereikäufe erledige ich bei einem einzigen Bäcker. Ich behaupte, dass das bei ausgesprochen vielen Menschen so der Fall ist. Was ich damit sagen will, der Kunde ist vermutlich beim Bäcker nicht ganz so preissensibel, wie bei anderen Waren des täglichen Bedarfs.

Eine anständige Brotschneidemaschine dürfte irgendwo zwischen 5.000-10.000 € kosten. Dazu kommen tägliche Reinigung, Strom, Wartung und das periodische Schleifen der Messer. Da kann sich jeder mal ausrechnen, wann sich das amortisiert. Ich selber lasse beim Bäcker nie Brot schneiden, weil ich finde, dass es dann nicht so lange frisch bleibt und weil ich keinerlei Problem habe, mit meinen guten Güde-Messern anständige Scheiben zu schneiden. Daher weiß ich gar nicht, ob das beim Bäcker meines Vertrauens einen Aufschlag kostet. Ich weiß nur, man kann Aufschnittbrot kaufen und ich meine, es klebt ein Zettel über der Brotschneidemaschine - eventuell ein Preishinweis. Ich weiß aber, dass recht viele Leute sich das Brot schneiden lassen. Es scheint zumindest eine gefragte Dienstleistung zu sein.

Für am Sinnvollsten halte ich es, wenn ein Bäcker diese Leistung kostenlos anbietet, aber auf alle Kunden umschlägt. Alles andere hat nur Nachteile. Aufpreise werden eher ungerne bezahlt, führen also eventuell zu geringerer Nachfrage. D. h. die Maschine amortisiert sich langsamer. Auf der anderen Seite werden (scheinbar) kostenlose Leistungen von Kunden eher goutiert, als aufpreispflichtige Leistungen, führen also eher zu mehr Umsatz. Wenn ich mal eine Maschine für 8.000 € nehme und ich schlage 0,05€ auf jedes Brot auf, muss ich 160.000 Brote verkaufen. Dazu Strom, Reinigung, Wartung, Schliff - sagen wir 200.000 Brote. Bei 100 verkauften Broten am Tag dauert es also 2000 Verkaufstage, bis so eine Maschine sich rechnet. So eine Maschine sollte also unter diesen Bedingungen schon 6-7 Jahre halten. Das setze ich aber auch mal voraus. Begünstigende steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten jetzt mal Außen vor gelassen.

Was o. g. Fall betrifft, ist das natürlich total unglücklich. Nachträglich einen unüblichen Zuschlag zu verlangen ist tödlich für die Kundenbeziehung. Und das letztlich für die paar Cent. Schlecht investiertes Geld. Ich finde einen Schneidaufschlag in Ordnung, wenn er vorher deutlich ausgezeichnet wurde.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Richtlinie2 hat geschrieben:
Was o. g. Fall betrifft, ist das natürlich total unglücklich. Nachträglich einen unüblichen Zuschlag zu verlangen ist tödlich für die Kundenbeziehung. Und das letztlich für die paar Cent. Schlecht investiertes Geld. Ich finde einen Schneidaufschlag in Ordnung, wenn er vorher deutlich ausgezeichnet wurde.


Das habe ich ja auch gemeint - man hätte es auszeichnen sollen oder vor dem Schneiden den Kunden mitteilen sollen, dass es eben dann zum regulären Preis und nicht mehr zum Angebotspreis über die Ladentheke geht. Aber wie bewertest Du die Tatsache, dass ich nun explizit ein Brot vom Vortag auf Wunsch erhalten habe und dafür dann ebenfalls den normalen Preis bezahlt habe. Hätte man mir da nicht noch entgegenkommen können oder ist das schon vollkommen in Ordnung gewesen? Weiter vorn hat jemand geschrieben, dass Brot vom Vortag nur zu einem vergünstigigten Preis verkauft werden darf, aber ich habe diesbezüglich auch nicht weiter recherchiert oder nachgefragt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Für ein Brot vom Vortag würde ich auch nicht den vollen Preis bezahlen wollen und das macht in deinem Fall die Sache doppelt unglücklich. Dass man Brot vom vorigen Tag nicht verkaufen darf, halte ich für ein Gerücht. Dafür sehe ich keinen Grund. Zudem gibt es doch komplette Geschäftskonzepte, die so funktionieren und wo sogar nur Ware vom gestrigen Tag verkauft wird. Was natürlich nur funktioniert, wenn man es verbilligt anbietet. Ich kann mir aber vorstellen, dass an so einen Verkauf Bedingungen geknüpft sind, dass die Ware also z. B. deutlich ausgezeichnet und/oder z. B. eingeschweißt sein muss. Aber das ist nur Spekulation. Wenn es so ein Verkaufsverbot gibt, mag das eine interne Vorgabe innerhalb einer Kette sein, die so ihr Qualitätsniveau sichern möchte.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vom Nicht-Verkauf der Ware vom Vortag habe ich ja nicht gesprochen. Ich meine eher, ob die Ware vom Vortag ausschließlich zum reduzierten Preis abgegeben werden darf. Dazu muss ich sagen, dass der Bäcker hier auch kein Großbäcker ist, sondern eben seinen Laden vor Ort hat und vielleicht noch ein, zwei Geschäfte in den Nachbarorten beliefert, aber die Läden gehören nicht dazu.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Entschuldige bitte, das habe ich wohl falsch verstehen wollen :lol: Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einen Eingriff in die Privatautonomie geben kann. Preise werden letztlich frei am Markt bestimmt.

Beim Bäcker ist es so, wie in jedem Supermarkt. Er nennt dir einen Preis oder schreibt ihn auf ein Schild, du gehst zur Kasse und gibst dort dein Angebot ab. Das nimmt der Kassierer dann an oder nicht. Das wird er regelmäßig nicht, wenn dein Angebot unter seiner vorher stillschweigend geäußerten Preisvorstellung liegt. Aber es steht ihm auch offen, dein eventuell niedrigeres Angebot anzunehmen.

Nicht backfrische Ware wird wenn, üblicherweise billiger verkauft. Insofern schießt sich ein Bäcker ins Knie, wenn er das nicht tut. Glücklich macht er den Kunden so bestimmt nicht. Ansonsten wird das Zeug entweder als Tierfutter weggegeben oder geht in Tafeln. Einige Bäcker nutzen das alte Brot auch zur Energiegewinnung. Recht bekannt in dieser Hinsicht ist hier in der Gegend der Bäcker Schüren in Hilden. Im Schnitt sollen im Bäckereigewerbe ca. 12% des Brotes "alt" werden.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es an sich nicht verkehrt, denn der Bäcker muss die Maschine kaufen, hat die Personalkosten und muss auch Strom bezahlen. Wenn jetzt jemand kommt und das Brot geschnitten haben, nimmt er eine Dienstleistung in Anspruch. Dass das was kostet ist ja irgendwie klar, von daher kann ich die Überraschung nicht ganz teilen, zu Mal das früher auch schon so war, dass das geschnittene Brot teurer war, weil es geschnitten ist.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich kann sich ein Geschäft extra Dienstleistungen auch zusätzlich vergüten lassen. Da spricht ja erstmal nichts dagegen. Allerdings muss dies vorher auch vertraglich (mündlich reicht da aus) festgelegt werden. Wenn du nicht weißt, dass du da was extra bezahlen musst, kann es nicht sein, dass der Unternehmer dir diese Dienstleistung trotzdem gibt und dir nachher das Geld aus der Tasche ziehen will. Da ist es auch egal, ob es nur um zehn Cent oder zehn Euro geht. Geld ist Geld. Da geht es ums Prinzip. Solche Kosten müssen von vorn herein klar ersichtlich sein. Ob es nun auf einem Schild steht, oder der Verkäufer dies mündlich (vorher) mitteilt. So muss es selbstverständlich auch in einer Bäckerei sein!

In Bäckereien (zumindest in meiner) kenne ich das auch gar nicht anders. Fürs Schneiden extra zahlen. Pah, das Brot ist schon teuer genug. Wenn ich nun auch noch für das Schneiden extra zahlen müsste, würde ich es daheim selbst machen. Aber dies gehört bei unseren Bäckereien zum guten und vor allen Dingen kostenlosen Service mit dazu. Deswegen darf auch ein Sonderangebot auf einmal nicht mehr gültig sein. Das müsste man mir dann schon vorher sagen. Gott sei Dank haben wir bei uns zumindest noch anständige Bäckereien.

In deinem Fall hätte ich mich wahrscheinlich umgedreht und wäre gegangen: Ohne Brot und ohne zu zahlen. Ganz einfach. Und kommen würde ich auch nicht mehr. Ich meine, das geht ja mal gar nicht. Wenn die Verkäuferin es noch nicht einmal schafft, diese zusätzlichen Kosten vorher anzukündigen, dann geht es nur noch darum, dem Kunden zusätzlich Geld aus der Tasche zu ziehen.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hole nur sehr selten Brot vom Bäcker. Aber wenn, nehme ich auch sehr gerne Brot vom Vortag. Das wird bei uns dann 50% billiger angeboten. Allerdings bieten manche Bäcker wirklich kostenlos an, das Brot zu schneiden. Das finde ich, ist eine gute Serviceleistung. Ich nehme mal an, dass das Schneiden des Brotes im Verkaufspreis schon so mit einkalkuliert worden ist. Eigentlich macht es für den Bäcker ja auch keine große Mühe.

Trotzdem fände ich einen Aufpreis von 15 Cent gerechtfertigt, wenn ich dafür ein ordentlich geschnittenes Brot erhalte. Allerdings sollte der Bäcker dann schon von vornherein darauf hinweisen. Wenn er das nicht tut, so hast du natürlich das Recht, auf den Kauf zu verzichten, da dir ja falsche Tatsachen vorgegaukelt wurden. Ich denke mal, dass der Bäcker kaum Chancen hätte, das geschnittene Brot anderweitig zu verkaufen. Es sei denn, er würde es wiederum verbilligt anbieten. Also würde der Bäcker wahrscheinlich von sich aus aus Kulanzgründen auf den Aufschlag verzichten und dir das Brot zum normalen Preis verkaufen.

Vielleicht solltest du ja mal mit dem Chef der Bäckerei reden, auf dass er sich rechtfertigt. Klar geht es nur um ein paar Cent, aber es muss ja alles seine Richtigkeit haben. Wenigstens einen Aushang sollte der Bäcker machen, dass das Schneiden des Brotes Extrakosten verursacht. So wären dann Streitigkeiten von Anfang an aus dem Wege geräumt. Denn im Grunde genommen versteht wohl jeder, dass eine Brotschneidemaschine Geld kostet und diese Kosten auch auf den Endverbraucher umgelegt werden können.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das finde ich doch schon etwas dreist. Ich habe zwar auch schon davon gehört dass Bäckereien dafür was verlangen aber eigentlich finde ich es doch ganz schön unverschämt. Ich meine wieso verlangt man dafür Geld ich finde eher dass das schneiden etwas mit Service zu tun hat. Meine Brotschneidemaschine hat auch vor kurzem den Geist aufgegeben und so muss ich mein Brot auch in der Bäckerei schneiden lassen.

Ich selbst arbeite in einer Bäckerei und bei uns wird nichts dafür verlangt. Wenn dann sollte man doch schon die Kunden vorher darauf hinweisen. Ich persönlich hätte glatt nochmal nachgefragt wieso es plötzlich etwas kostet (wenn ich richtig verstanden habe war es ja sonst auch nicht der Fall).

» blackseahorse » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,34 »


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