Erste Ohrringe

vom 20.06.2011, 16:07 Uhr

Ich habe meine Ohrringe damals auch erst recht spät bekommen, da meine Mama abwarten wollte ob ich sie wirklich möchte oder nur einem Modetrend meiner Mitschülerinnen folgen wollte. Damals hat das Ohrlochstechen beim Juwelier 5 Mark gekostet. Heute kann man sich beim Juwelier, in diversen Schmuckläden, bei einigen Ärzten oder auch in einem Tattoo- und Piercingstudio Ohrlöcher stechen lassen. Der Preis variiert dabei natürlich von Einrichtung zu Einrichtung. Ich habe neulich erst eine Anzeige bei einem Juwelier gesehen, dass das Ohrlochstechen 5 Euro kostet.

An deiner Stelle würde ich mit den Kindern entweder zu einem Juwelier oder in die Arztpraxis gehen. Dort ist die Umgebung sicherlich angenehmer und ich würde mich als Mutter wohler fühlen. Soweit ich weiß, bekommt man immer medizinische Ohrringe geschossen und die sind in meinen Augen auch die besten für den Anfang. Dagegen sollten deine Kinder nicht allergisch reagieren und das Abheilen geschieht meist problemlos. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass der Heilungsprozess nicht wie gewünscht abläuft, aber dieses Risiko muss man leider in Kauf nehmen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für die guten Ohrlochpistolen ist in jedem Päckchen medizinischer Ohrringe auch ein steriles Set für die Zange mit eingepackt, so dass kein direkter Kontakt zwischen der Zange und dem Ohr entsteht. So wird das Risiko einer Infektion deutlich gesenkt. Dass dabei Gewebe zermatscht wird, kann ich mir kaum vorstellen. Die medizinischen Ohrringe sind am hinteren Ende spitz, so dass der Spieß wie eine Nadel ins Gewebe sticht.

Um die beschriebenen Eiterungen zu vermeiden ist es wichtig, die Kinderohren mindestens einmal täglich mit Ohrlochantisept zu behandeln und den Ohrring etwa zu drehen, besser ist es, zweimal täglich zu desinfizieren. Das Ohrlochantisept kann man rezeptfrei in jeder Apotheke kaufen. Wichtig ist es auch, vor dem Stechen die Ohrläppchen zu desinfizieren, damit keine Keime von der Hautoberfläche in das Loch zu transportieren. Ein seriöser Juwelier sollte darauf achten. Ebenso sollte er sich vor dem Stechen die eigenen Hände desinfizieren oder sterile Handschuhe tragen.

Ich hatte damals für meine Töchter gleich mehrere Päckchen von den medizinischen Ohrringen gekauft. Da es sich hier um Stecker handelt, verlieren sie Kinder beim Spielen recht leicht. Das ist zwar praktisch, weil man keine Verletzungen riskiert, aber unpraktisch, wenn man nicht gleich den Ohrring ersetzt, weil das neu gestochene Loch ziemlich schnell zuwächst. Meine Kinder hatten die medizinischen Ohrringe gut vertragen. Wenn man aber allergisch reagiert, kann man das prinzipiell auf jedes Schmuckstück. Die verarbeiteten Metalle sind nie rein, in der Legierung kann immer etwas enthalten sein, was man nicht verträgt. Sogar in echtem Goldschmuck kann zum Beispiel etwas Quecksilber enthalten sein, was oft Allergien hervorruft.

Hier hilft einfach nur, auf gut Glück zu probieren und wenn das Kind eine Allergie entwickelt, das Schmuckstück auszutauschen. Auch wenn man einen Allergietest hat, der genau aussagt, ob man gegen einzelne Metalle allergisch ist, kann man normalerweise nie wissen, was genau in dem jeweiligen Schmuckstück enthalten ist. Bei den medizinischen Ohrringen gibt es auch welche die vergoldet sind. Für das Vergolden nimmt man meines Wissens reines Gold, das sollte eigentlich das Allergierisiko senken. Da kann dich aber sicherlich auch ein Arzt dazu beraten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben: Dass dabei Gewebe zermatscht wird, kann ich mir kaum vorstellen. Die medizinischen Ohrringe sind am hinteren Ende spitz, so dass der Spieß wie eine Nadel ins Gewebe sticht.


Doch, das Gewebe wird beim durch schießen zertrümmert und zerfetzt. Denn die "Gesundheitsstecker" mögen hinten etwas spitz sein, aber an eine Kanüle kommen sie nicht ran. Dazu kommt, dass die Geschwindigkeit so hoch ist, dass ein wirklich sauberer Stich gar nicht möglich ist. So ein zertrümmern führt zu Knorpelbildung. Deswegen können die meisten, deren Ohrlöcher wieder zugewachsen sind, trotzdem noch diese kleinen "Knubbel" fühlen. Außerdem steigt das Risiko, dass sich wildes Fleisch bildet.

Ebenso sollte er sich vor dem Stechen die eigenen Hände desinfizieren oder sterile Handschuhe tragen.


Sollte er das nicht tun, dann kann man das eigentlich als grob fahrlässig bezeichnen. Was aber noch nichts daran ändert, dass man die Pistolen auf Grund von Plastikteilen nicht im Autoklaven sterilisieren kann.

Die verarbeiteten Metalle sind nie rein, in der Legierung kann immer etwas enthalten sein, was man nicht verträgt. [ .. ]
Hier hilft einfach nur, auf gut Glück zu probieren und wenn das Kind eine Allergie entwickelt, das Schmuckstück auszutauschen.


Also ehrlich gesagt würde ich nicht ausprobieren wollen, ob mein Kind vielleicht eine Allergie entwickelt, wenn es um solche Dinge geht. Warum auch auf gut Glück so etwas versuchen, wenn man mit den richtigen Materialien so etwas fast komplett ausschließen kann? Dass viele auf Nickel reagieren ist ja bekannt. Dass in den Steckern Nickel drin ist, ist auch bekannt. Das man in guten Titanschmuck oder in Schmuck aus Chirurgenstahl eher selten Nickel findet, ist auch bekannt. Warum also ein Risiko eingehen, wenn es um die Gesundheit der eigenen Kinder geht? Dass ich der Sterilität in Juweliergeschäften nicht traue, kommt noch dazu.

Weiter kommt dazu, dass man bei der Pistole oft nicht genau den Punkt trifft, den man eigentlich treffen wollte. Es ist einfach etwas anderes, eine Nadel anzusetzen oder so eine Pistole. Von schiefen Stichkanälen mag ich gar nicht anfangen.
Für meinen Geschmack sind die Stecker auch viel zu eng. Wenn sich das Ohr wirklich entzündet und etwas anschwillt, hat man viel zu wenig Platz, zwischen Gewebe und Steckerverschluss. Das drückt dann wieder viel zu sehr und macht alles nur noch viel schlimmer.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Der jüngste Sohn von meiner Partnerin hat mit 3 Jahren seinen ersten Ohrring bekommen und dabei handelte es sich um den medizinischen Ohrstecker, der auch reingeschossen wurde. Dieser bleibt dann ja auch die erste Zeit im Ohr, damit es auch abheilen kann. Anschließend kann man sich ja die Ohrringe aussuchen, die man vom Geschmack her leiden mag. Es liegt natürlich dann auch daran, ob man ein bestimmtes Material nicht verträgt oder so, aber sonst ist es ja jedem selber überlasen, welche Ohrringe er dann trägt. Allerdings würde ich für die Abheilungsphase auf jedenfall die Stecker drin lassen.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe meine ersten Ohrringe bekommen, als ich welche haben wollte. Ich glaube, dass ich da etwa in der fünften Klasse war. Das heißt, dass ich zu dem Zeitpunkt etwa 11 Jahre alt war. Ich hätte auch schon vorher welche haben können, aber ich wollte keine, weil ich Angst hatte.

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Kinder wenigstens mit der vierten Klasse fertig sein sollten. In dem Alter sind die Kinder dann wenigstens schon ein bisschen älter, können aufpassen und bewegen sich auch nicht mehr so viel und ungeschickt. Daher sind die Ohrringe dann nicht mehr so gefährlich und die Gefahr, dass die Kinder sich mit den Ohrringen die Ohren ruinieren, ist dann eben auch geringer.

Ich würde dir empfehlen echte Ohrringe zu nehmen. Damit meine ich, dass deine Kinder am besten Ohrringe aus Silber oder aus Gold haben sollten. Ich hatte am Anfang auch solche in den Ohren und bei mir haben sich die Ohrlöcher nie entzündet, weil ich danach auch die drei Monate gewarten habe, bevor ich künstliche Ohrringe getragen habe.

Aber ich kann dir auch zu den Gesundheitsohrringen raten. Diese sind auch sehr gut und bestehen in den meisten Fällen aus Titan und Edelstahl. Die Ohrringe, die ich täglich trage, sind aus Titan und tragen sich sehr gut und entzünden sich nicht so schnell.

Ohrlöcherstechen kostet heutzutage unterschiedlich viel. Wenn du es bei einem seriösen Anbieter, zum Beispiel bei einem Juwelier machst, dann kostet das Stechen etwa 20 Euro und ich finde, dass das nicht viel ist. Die Ohrringe sind in dem Preis enthalten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wie gesagt, ich hab mich ja nun beraten lassen, welches das beste Geschäft in der Stadt dafür ist und dort habe ich halt auch angerufen und mir alles erklären lassen. Auch mein bester Freund ist von diesem Juwelier überzeugt, da dort seit mehr als 50 Jahren Ohrlöcher gestochen werden. Seine Töchter haben dort auch ihre Ohrlöcher bekommen und es gab nie Beschwerden. Weder innerhalb der Familie, noch bei Bekannten, die das dort haben machen lassen.

Dazu werden beide Varianten, also Stechen und Schießen, angeboten und auch die Beratung welche besser angewandt werden sollte. Also allein vom Telefongespräch her fühle ich mich dort gut aufgehoben. Wird man dann sehen, ob sich mein Kind auch wohlfühlt, denn es will nur noch eine Ohrringe haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Gut aufgehoben fühlen ist schon mal eine gute Sache. Aber tu deinem Kind den Gefallen und entscheide dich für das Stechen und gleichzeitig auch gegen die Gesundheitsstecher. Es gibt genug Schmuck, der für den Ersteinsatz besser geeignet ist. Ich kann mich an meine Cousine erinnern, die diese blöden Stecker nicht mehr aufbekommen hat, nach dem sich das Ohr entzündet hat. Das war ein Drama. Im Endeffekt kam dann Papa mit zwei Zangen und das Kind schrie wie am Spieß.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir wurde telefonisch schon zum Stechen geraten und dazu eben gesagt, das man Ohrringe in Silber, Gold und Titan da hätte. Welche, im Gegensatz zu Gesundheitssteckern, eben auch langfristig getragen werden können. Die Gesundheitsstecker müssen ja dann nach der Abheilung gegen andere Ohrringe ausgetauscht werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wichtig ist eben, dass die etwas Spiel haben und nicht zu fest sitzen. Denn wenn es wirklich zu einer Schwellung kommt, darf da nichts abgedrückt werden. Kommt ja auch immer darauf an, wie der Körper auf Verletzungen reagiert. Ich habe z.B. fast gar keine Probleme mit Schwellungen nach Piercings, ein Freund von mir bekommt dagegen richtige Probleme. Daher finde ich die Stecker definitiv zu eng. Kann gut gehen, muss aber nicht. Gestochenes Gewebe verheilt einfach besser und neigt weniger zur Narbenbildung, was ja auch wichtig ist, falls deine Tochter die Löcher irgendwann überhaupt nicht mehr leiden kann und zuwachsen lassen will.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man sich Ohrringe stechen bzw. schießen lässt, hat man ja anfangs noch immer so medizinische Ohrstecker drin und die sollte man auch solange drin lassen, bis das Ohr komplett ausgeheilt ist, denn der Stab ist ja auch etwas dicker als bei anderen Ohrrinigen. Normalerweise bekommt man auch den Hinweis, diese für eine bestimmte Zeit drin zu lassen und dann erst gegen seine nach eigenem Geschmack ausgesuchte Ohrringe auszutauschen.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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