Wenn man alles nochmal machen könnte...

Also bei Schule und Weiterbildung würde ich nichts anders machen. Eher im privaten Bereich. Nicht nochmal zu früh heiraten. Nicht nochmal einem untreuen Mann zig Chancen geben. Ansonsten würde ich einfach so bleiben, wie ich war und nun auch bin. Damit fahre ich ganz gut.

Ich würde meine Schullaufbahn anders gestalten, ich würde statt der Fachoberschule erstmal eine Ausbildung machen, hätte viele Vorteile. Ich hätte zum einem schonmal Geld verdient, ich wäre auch in gewisser Weise reifer gewesen, ich hätte auf die Berufsoberschule gehen können und danach auf die Universität, jetzt kann ich "nur" an die Fachhochschule gehen, an der Uni hat man ja viel mehr Möglichkeiten, außerdem selbst wenn ich dann noch an die FH gegangen wäre, könnte ich mir eventuell das Praktikum wegen der Berufserfahrung ganz sparen oder verkürzen aber immer im Konjunktiv leben ist auch nichts, ich hatte eigentlich erstmal eine Ausbildung vor aber meinen Eltern war halt die FOS lieber, naja da habe ich jetzt auch das beste draus gemacht, nehm ich mal an.

Das kenne ich, ich frag mich auch oft was ich anders machen würde - im Nachhinein. Die Frage ist ob es eher kleine oder große Sachen sind. Alles in allem ist es zum jetzigen Zeitpunkt, da ich verheiratet bin und eine süße kleine Tochter habe, gut so wie es war. Vor allem die Kleine ist das beste was mir je passiert ist. Und soweit wäre es sicher nicht gekommen wenn ich bestimmte Dinge anders machen würde.

Anfangen würde ich nämlich schon vor 11 Jahren, wo meine Mutter mich zu einem Bekannten geschleppt hat der mir verschiedenes über eine Ausbildung im (von meiner Heimat) 500 km entfernten München erzählen wollte. Ich hätte da schon nicht hingehen wollen. Denn dann hätte ich mich nie beworben. Das hätte ich auch nicht tun wollen, genausowenig wie zu dem Auswahlverfahren nach Hof zu fahren und am allerwenigsten hätte ich zum Vorstellungsgespräch gehen wollen. Gut, das alles hab ich aber gemacht und heraus kam eine Ausbildung zur Beamten fernab von meiner Familie, mit niedlichen 16 Jahren. Und das obwohl ich in meiner Heimat eine Ausbildung schon fest hatte, wenn meine Ma den Ausbildungsvertrag unterschrieben hätte.

Also rutsch ich mal zwei Jahre vor, als ich 18 wurde und endlich selber entscheiden durfte und damit auch diese Beamtenlaufbahn abbrach. Ich hätte gleich wieder nach Dresden (wo ich geboren wurde) zurückziehen sollen. Aber nein, ich lernte einen Mann kennen und verbrachte 3 Jahre mit ihm, immer noch in München. Überbrückte die Zeit bis zur nächsten Ausbildung mit Zeitarbeit, und dabei hätte ich auch bleiben sollen, denn die Ausbildung verlor ich eine Woche vor Probezeitende ohne Angabe von Gründen. Wie es oft vorkommt hatte die Gastronomie eine billige Arbeitskraft gebraucht.

Tja, wieder Zeitarbeit, die war super, und da blieb ich auch anderthalb Jahre. Aber so ganz ohne abgeschlossene Ausbildung? Nee! Also mich wieder beworben, und das war das einzig richtige von jetzt her gesehen. Andererseits war es der Grund warum mit meinem damaligen Freund nach eben drei Jahren Schluss war, er hätte gern so schnell wie möglich ein Kind mit mir bekommen wollen, und wollte keine Jahre warten. Gut, es gab noch andere Probleme bei uns. Wir hätten einfach auch mal streiten sollen, aber das gab es nicht, und dann stand auch viel unausgesprochen im Raum.

Spätestens nachdem ich die Ausbildung abgeschlossen hatte hätte ich endlich wieder nach DD ziehen sollen, aber im vorletzten Schulblock lernte ich meinen Mann kennen, also war das Vorhaben auch wieder hinfällig. Tja, und jetzt ist es auch zu spät!

So, ein paar Kleinigkeiten fallen mir jetzt noch ein, die ich anders machen würde (in den letzten beiden Jahren): Ich würde mich in der Schwangerschaft nicht mehr dazu hinreißen lassen mehr zu arbeiten als ich laut MuSchG müsste, ich würde auf meinen Arzt hören und mich krank schreiben lassen wenn ich Wassereinlagerungen in den Beinen hätte und nicht trotzdem arbeiten gehen. Ich würde mich mit Babybauch professionell fotografieren lassen. Ich würde besser aufschreiben wann meine Maus was zum ersten Mal gemacht hat, wann welcher Zahn kam usw. Ich würde gleich am Anfang Hand- und Fuß-Abdrücke von der Maus machen und sie auch zeitig (wo sie noch unbeweglicher war) professionell fotografieren lassen. Das sind so die Sachen die ich alle anders machen würde, da gibt es sicher noch mehr, aber erstens fällt mir nix mehr ein und zweitens würde das den Rahmen endgültig sprengen.

Wenn ich nochmal alles anders machen könnte, also mit dem Wissen von jetzt nochmal geboren werde. Würde ich vieles genauso machen wie jetzt, aber nochmehr ändern. Würde ich mich nichtmehr auf den Arm nehmen lassen, oder jemandem alles glauben, würde nichtmehr zu allem "Ja" sagen und doch "nein" meinen.

Also ich würde nicht sehr viel neu machen wollen, da ich noch sehr jung bin:). Ich bin auf dem Gymnasium und kann mein Abi noch machen. Vielleicht würde ich die 8 und 9 Klasse besser machen, da ich dort nichts gemacht habe.

Ach ja eine Sache gibt es noch. Hätte ich die Chance die Zeit zurück zu drehen, würde ich gar nicht anfangen zu rauchen.

Also ich würde nicht wirklich viel in meinem Leben anders machen. Ich würde auf jeden Fall eine andere Ausbildung machen. Meine Ausbildung und mein Beruf sind zwar trotzdem toll, aber ich habe erst später bemerkt, was wirklich mein Traumberuf gewesen wäre: Fotografin

Und was ich auch noch anders machen würde: Ich hätte doch ein bissel mehr gespart. Zwar nicht übermäßig, aber eben regelmäßig. Ansonsten wüsste ich nicht, was ich anders hätte machen sollen? Ok, mit dem Wissen von heute, würde ich den Menschen gegenüber etwas tougher sein!

Wenn ich auf die Jahre zurückblicke, die ich bereits gelebt habe, verlief das meiste eigentlich so wie geplant. Natürlich läuft das Leben nicht immer positiv und auf der erwarteten Schiene, aber sonst wäre es meiner Meinung nach auch ziemlich langweilig, ohne die jeweiligen Hochpunkte und Tiefpunkte. Ich hätte persönlich im privaten Bereich einige Dinge anders machen können, ich spreche aber nicht von besser, aber im Nachhinein sind solche Aussagen ja meistens überflüssig, wie auch jetzt.

Im Laufe der Jahre, Monate, Wochen und Tage sammelt man Erfahrung, mit diesen man sicherlich einige Situationen besser meistern kann, aber ohne Fehler lernt man leider nicht so gut dazu. Summa summarum bin ich eigentlich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden, natürlich hätte ich auch paar Sachen besser machen können, aber darauf kommt es meiner Meinung nicht an, da jeder mal Fehler macht, schlussendlich sind wir auch "Hordentiere".

Ich hätte keinen wirklichen Alternativplan für mein Leben auf Lager. Schon eine kleine Änderung könnte unter Umständen nämlich alles was darauf folgt auch komplett verändern und somit wäre es überflüssig, dafür noch einen Plan zu haben.

Wenn überhaupt kann man höchstens seine komplette Einstellung überarbeiten, da diese auch Auswirkungen zeigt, wenn sich einzelne Geschehnisse ändern oder erst gar nicht auftauchen.

Da ich noch recht jung bin habe ich zum Glück noch die Möglichkeit, meine Einstellung zu ändern und mache das wohl auch Stück für Stück an jedem Tag, ob ich damit Erfolg haben werde bzw. richtig liege wird sich wohl noch zeigen müssen.

Mit dem Ändern meiner Einstellung Tag für Tag meine ich übrigens nicht nur unbewusst im Zuge der normalen Entwicklung sondern auch die bewusste Veränderung bzw. der Versuch der Veränderung von Charakterzügen.

Ich würde alles genauso machen. In der Schule war ich nie die Beste, aber dennoch war es für mich eine schöne Zeit und ich gehörte trotzdem immer zu den Guten, war nie zu schlecht. Wenn ich mehr gelernt hätte und zu den Besten gehört hätte, dann hätte ich andere Dinge nicht erlebt. Auch im Studium würde ich alles genauso machen. Im privaten Bereich war ich bisher auch mit fast allem zufrieden. Es gibt nicht, das ich so sehr bereue, dass ich es komplett anders machen würde.

Ich habe mir die Frage schon vor einiger Zeit mal gestellt und mir überlegt,was ich ändern würde, wenn ich könnte. Und auch wenn nicht immer alles perfekt war, finde ich, dass ich mich eigentlich gar nicht über mein Leben beschweren kann. Ich würde auch nichts anders machen wollen, denn Dinge die manchmal nicht geklappt haben, oder nicht so, wie ich es wollte, hatten meist andere Dinge zur Folge, die sich als noch besser herausgestellt haben. Wobei ich mich wirklich glücklich schätzen kann mit meinem Leben.

Ich denke, dass man sich mit seinem gegenwärtigen Leben auseinandersetzen sollte und nicht mit der Vergangenheit. Eigentlich ist es doch egal, was man an der Vergangenheit ändern würde. Zwar einen interessante Frage, aber irrelevant. Man sollte sich eher überlegen, ob und was man an seiner aktuellen Situation, seinem aktuellen Leben ändern möchte und das dann tun! Wenn es nichts gibt - umso besser.