Sportunterricht - nach Tabelle benoten?

vom 22.05.2011, 11:58 Uhr

Punktedieb hat geschrieben:Wenn man allerdings immer nur unmotiviert rumhing, dann gab es eben auch keinerlei Nachsicht, was es übrigens später im Job auch nicht geben wird, wenn man da ständig seine Unlust zur Schau trägt.


Schon wieder dieser Berufsvergleich, wie oft soll ich das denn jetzt noch wiederholen?! Wenn man sich im Job gehen lässt, dann hat das Konsequenzen, daher macht man das eben nicht! Im Sport hat das aber keine Konsequenzen, immer noch nicht! Es ist also schon gut durchdacht und überlegt, dass man da einen Gang zurückschalte in Sachen Motivation und Leistung!

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Naja man verallgemeinert aber gerne mal, wenn man dicke Menschen sieht. Und ich würde es nie wagen, wenn ein Kind schlecht Lesen kann oder schlecht Schreiben kann, das Kind gleich als dumm zu betiteln. Andere würden das vielleicht machen.

Und falls du dich erinnerst, das Schulsystem mit dem du groß geworden bist und welches du besucht hast, gab es mit seinen Regeln und Gesetzen nur bis zum Mauerfall. Das Schulsystem der ehemaligen DDR mit dem heutigen zu vergleichen, finde ich unpassend. Ich würde noch nicht mal das westdeutsche Schulsystem mit dem heutigen vergleichen, weil sich doch einiges entwickelt halt. Und auch wenn die Grundlagen des heutigen Schulsystems sicherlich aus dem Westen Deutschlands kommen, wurden sicherlich auch Teile des damaligen DDR System übernommen. Aber es ist nicht mehr so wie vor dem Mauerfall! Und zu meiner Schulzeit, die Ende der 80er Jahre endete, also etwa in dem Zeitraum von dem du sprichst, gab es in Hessen, also im Westen Deutschlands, durchaus die Möglichkeit Fächer zu wählen. Sowohl an Mittelschulen, wie auch an Gymnasien. Das System des Fächers abwählen oder Fächer als Leistungskurse laufen zu lassen, gab es hier bereits Ende der 80er Jahre schon länger. Sprich auch damals soll es in Teilen Deutschlands schon Fächer gegeben haben die man wählen konnte und nicht alle waren, wie du ja behauptest, Pflicht.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Schon wieder dieser Berufsvergleich, wie oft soll ich das denn jetzt noch wiederholen?! Wenn man sich im Job gehen lässt, dann hat das Konsequenzen, daher macht man das eben nicht! Im Sport hat das aber keine Konsequenzen, immer noch nicht!


Dann muss man aber auch damit rechnen, dass man eine schlechte Note bekommt, weil der Sportlehrer nun mal Leistung sehen will und diese auch benotet!

Aber langsam drehen wir uns im Kreis. Hier gibt es zwei Standpunkte und keiner will von seinem abweichen, das ist auch in Ordnung. Letztendlich ging es um die Frage, ob eine solche Benotung erlaubt ist und das ist sie zweifellos. Für den einen mag das nachvollziehbar sein, für den anderen nicht. Wie auch immer, ihr werdet euch damit abfinden müssen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:@Klehmchen
Sport fällt nicht raus, weil wir in anderen Fächern besser sind, sondern weil wir zu viele Kurse haben, die gewertet werden, beispielsweise die wir ins Abitur reinnehmen werden. Du weißt ja selbst, man kann nach der 11. und 12. abwählen, bei bestimmten Fächerkonstellationen passiert das aber nicht, so dass man genug Kurse hat, die ins Abi müssen oder die wir freiwillig mitnehmen, Sport fällt daher sofort raus und wird im Zeugnis als ''Teilgenommen'' erwähnt.


Gut das mag dann in NRW anders gehandhabt werden, auf meinen Abiturzeugnis stehen alle Noten drauf, egal ob eingebracht oder nicht. Sie gehen halt nicht in die Abschlussnote ein, sind aber von jedem Arbeitgeber der diese Zeugnis vorgelegt bekommt einsehbar. Und wenn ich mir überlege, ich hätte da nur 10 Punkte aufwärts stehen und dann sind da vier Halbjahresleistungen Sport mit 2-3 Punkten zu sehen, müsste ich das dem potentiellen Arbeitgeber sicher erklären. Und glaube mir viele werden es dann nicht gerne hören, wenn man damit kommt, Sport brauchte ich nicht um hab da deswegen keine Lust gehabt und micht nicht angestrengt. Da dich der Arbeitgeber nicht kennt und nicht weiß, ob du dich im Berufsleben immer anstrengen wirst, weil es um deinen Job geht, kriegst du damit bei vielen Leuten gleich einen fetten Minuspunkt. Wenn da bei euch nachher wirklich nur "Teilgenommen" steht, fällt das weg, aber bist du dir da sicher, denn scheinbar kann man es ja auch bei euch einbringen.

Ansonsten gab es zumindest in meinem Abitur keine Fächerkombination, die gar keinen Spielraum zuließ um sich allein zwischen einigen Kursen entscheiden zu können. Klar waren durch Regelungen bei mir auch der Großteil meiner Halbjahresleistungen vorgegeben, die ich zwingend einbringen musste, aber 3 oder 4 Halbjahresleistungen blieben über, die ich nach Gutdünken auswählen konnte und da natürlich die besten Leistungen aus den übrig gebliebenen Fächer ausgewählt habe. Und gerade für viele Durchschnittsschüler lässt sich da mit Sport oft doch noch die ein oder andere gute Leistung einbringen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



SuperGrobi hat geschrieben:Dann muss man aber auch damit rechnen, dass man eine schlechte Note bekommt, weil der Sportlehrer nun mal Leistung sehen will und diese auch benotet!


Auch wenn die Frage inzwischen bereits beantwortet ist möchte ich trotzdem nochmals betonen, dass hier niemand schlecht benotet wird da a) die Bewertung sehr großzügig ist wie ich am Beispiel meiner Note bereits mehrfach erklärt habe und b) niemand mit einer schlechten Note rechnet, da er die Sportnote niemals sieht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich hasse das Schulfach Sport absolut. Es gibt momentan kein Fach, dass ich weniger mag, weil es einfach unfair ist, niemand später mehr brauchen wird (sprich man kann davon absolut nichts sinnvolles lernen) und naja Spaß ist relativ, mir macht es keinen Spaß anderen schon.

Dieses Schuljahr habe ich zum Glück keinen Sportunterricht und ich bin auch froh darum. Elfte Klasse Fachoberschule, da haben wir keine sinnlosen Fächer die keiner brauchen kann, außer vielleicht Geschichte, aber darüber lässt sich streiten; etwas Allgemeinbildung kann nicht schaden. Nächstes Jahr heißt es aber wider leider ran an die Sportschuhe.

Ich fand den Sportunterricht vor allem letztes Jahr richtig schlimm. Ich bin eben nicht gut in Sport, aber ich kann damit leben dass ich eben nicht so schnell und ausdauernd rennen oder am Barren turnen kann. Ich kann eben andere Dinge gut. Aber das ging mir dann doch zu weit. Wir mussten einen 1000 Meter lauf machen; vielleicht waren es auch mehr, das weiß ich nicht mehr. Ich habe es wenigstens versucht, dass ich vielleicht auf eine vier komme und habe mich wirklich angestrengt. Ich bin die ganzen 1000 Meter so schnell es für die Strecke geht gesprungen, auf der letzten halben Runde konnte ich eigentlich schon nicht mehr und ich hatte ziemlich starkes Seitenstechen aber ich habe mich durchgekämpft bis zum Ziel. Das Ergebnis: glatte sechs. Mit hätte noch einiges gefehlt für eine fünf. Der Lehrer hatte auch mit den anderen zwei die in Sport schlecht sind keine Gnade walten lassen. Das nächste mal als er uns alle die Strecke laufen ließ sind wir drei aus Protest gegangen. Und zwar nicht schnell sondern wie bei einem Spaziergang. Der Lehrer war wütend, aber wir meinten nur, wenn wir schon eine sechs bekommen, dann wollen wir die sechs auch verdienen.

Zum Glück hat der Lehrer mit uns im Winter dann einmal Dauerlauf gemacht. Da muss man eine halbe Stunde ununterbrochen joggen, also darf man nicht im Stillstand sein und man muss immer einen Fuß in der Luft haben. Haltet man eine halbe Stunde aus, bekommt man eine eins. Das haben wir alle geschafft. Ansonsten will ich nicht wissen, was ich ins Zeugnis bekommen hätte. In den meisten Disziplinen kann ich alles eigentlich nur Mangelhaft oder Ausreichend.

Auf jeden Fall finde ich, dass man mehr den Willen beurteilen sollte, beziehungsweise die Note aus der Tabelle mit der nach Willen abwiegen. So können auch schlechtere Schüler die Note vielleicht auf eine drei oder auf den Standard vier bringen. Denn eine fünf ist immer schlecht im Zeugnis, sei es bei wichtigen Fächern wie Mathe oder unnützen Fächern wie Sport.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es sogar besser, wenn im Fach Sport eine Bewertung nur nach einer Bewertungstabelle erfolgt. Das mag auf den ersten Blick komisch sein, aber es ist tatsächlich fairer, denn die Lehrer sind mit einer Bewertung nach Augenmaß sowieso überfordert. Man kann ja noch zur Hälfte die Beteiligung im Unterricht einbringen, dann ist es noch fairer. Aber wenn man nach einer Tabelle benotet, wird auf jeden Fall vermieden, dass die wirklich Fitten eine schlechte Note bekommen und die faulen Schüler eine gute Note.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich war jahrelang an einem Gymnasium mit vertiefter Sportlicher Ausbildung. Und da wurde nicht weniger streng bewertet, nur weil jemand ein paar Kilo mehr hatte. Bei uns ging es auch immer nach Tabelle und ich fand es auch immer fürchterlich mir vorher einen Kopf machen zu müssen, ob ich die vorgegebenen Werte schaffe, aber so ist das nun mal. Da hat man schonmal wegen einer Runde mehr oder weniger eine schlechtere Zensur.

Allerdings kann man das wieder Ausgleichen in Disziplinen wo man besser ist. Ich finde die Bewertung nach Tabelle auch nicht besonders schön, aber das ist eben die einzige Möglichkeit alle fair und gleich zu bewerten. Irgendwann hört eben eine Note auf und man bekommt die schlechtere auch wenn es nur 0,1 Sekunden waren. Bei uns wurde da keine Rücksicht darauf genommen.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Dieses Bewertungssystem erscheint mir auch ziemlich sinnfrei. So etwas direkt kenne ich aus der Schule nun nicht, allerdings habe ich auch schon erlebt, dass die Schüler (meistens Mädchen), die nicht so viel Kraft hatten, um einen Klimmzug zu machen oder das Seil bis unter die Hallendecke zu erklimmen, automatisch schlechter benotet wurden als diejenigen, die einfach ein bisschen mehr Kraft hatten. Auch das fand ich nicht in Ordnung, weil einfach danach geschaut wurde, wer mehr Kraft hat.

Ich finde es generell falsch, Sportnoten an der Anzahl gelaufener Runden oder gesprungener Meter festzumachen. Wenn jemand schon als Schüler 1,85 groß ist und dementsprechend auch lange Beine hat, hat er die gute Note auch ohne große Anstrengung sicher. Jemand mit 1,50 Metern Körpergröße hingegen könnte sich dann so viel anstrengen wie er wollte und würde die guten Noten nur mit einem deutlich größeren Aufwand erreichen als die Schüler, die einfach bessere körperliche Voraussetzungen mitbringen. Ein ziemlich merkwürdiges System, das auch nicht die Leistungsbereitschaft des einzelnen Schülers honoriert.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde Sportunterricht auch aufgrund der bereits genannten Argumente sinnlos. Mir kann keiner erzählen, durch den Sportunterricht wirklich fitter geworden zu sein. Da muss man schon von alleine auf die Idee kommen, in einen Verein oder ein Fitnessstudio einzutreten. Von den paar Minuten in der Woche wird keiner abnehmen oder Muskeln aufbauen. Außerdem kann Sportunterricht für unsportliche und dickere Schüler zum Spießrutenlauf und öffentlicher Demütigung werden. Das ist vor allem beim Schwimmen der Fall. Ich habe schon miterlebt, wie untalentierte Schüler regelmäßig ausgelacht wurden. Das führt zu Schamgefühl, das zum Schwänzen verführt, was wiederum zu schlechten Noten führt.

Und nun zur Sache mit den Tabellen. Was das Laufen angeht, finde ich die Tabellen schon fair. Mir fällt jedenfalls nichts Vernünftiges ein, wie man ansonsten benoten sollte beim Dauerlauf. Genau dasselbe haben wir erst letzte Woche auch gemacht. Wir haben eine Minutenvorgabe bekommen, in der wir möglichst viele Runden laufen sollten. Ich bin eigentlich sehr schlecht im Laufen, habe aber vor einigen Monaten mit Joggen angefangen. Wäre ich früher wahrscheinlich die Langsamste gewesen, lag ich nun im oberen Durchschnitt. Deswegen finde ich diese Tabellenbentung beim Laufen in Ordnung, weil man dafür auch trainieren kann. Schlecht finde ich sie in Disziplinen wie Stabhochsprung, weil man dafür nicht alleine üben kann. Und die Dicken oder Kleineren haben natürlich wieder einen Nachteil.

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