Sich in der Familie als Außenseiter fühlen

vom 27.03.2011, 15:49 Uhr

Ich kenne dies auch zur Genüge. Ich habe als Kind schon manches durchgeboxt, weil ich nicht einsah, die Denk- und Verhaltensweisen anderer zu übernehmen, zumindest nicht immer. Aber wahrscheinlich wünscht sich jeder manchmal eine andere Familie.

Bis heute erfülle ich nicht das, was in meiner Familie Norm ist, bzw. als normal angesehen wird. Und manches Mal reichte es mir wirklich und zumindest zu Teilen der Familie hatte ich einmal einige Monate keinen Kontakt. Das ist aber schwierig, da ich damit auch meine Großeltern vor den Kopf stoße, die dies nicht nachvollziehen können und auch nicht mehr müssen. Aber sie bekommen es ja spätestens zu Familientreffen an Feiertagen mit. Und dann kommt natürlich die Frage auf, warum ich mich denn so anstellen muss. Die anderen haben doch Recht, wenn sie mal ihre Meinung sagen, zumal diese ja natürlich richtig ist.

Auch bei manchen Missgeschicken erscheint es mir oft so, dass diese bei den anderen in Ordnung sind und bei mir gleich eine Katastrophe, die ja wohl nicht sein muss. Das was andere von euch in diesem Thread beschrieben, was sie zum Außenseiter macht (keine Kinder, geschieden, Raucher, nicht selbst backen, kein Job oder eine höhere Bildung) ist in meiner Familie bei anderen auch kein Thema und wäre bei mir wohl eine kleine Katastrophe.

Wobei ich auch denke, dass man vieles zu subjektiv sieht. So erwähntest du selbst, LittleSister im Eingangsposting Themen über die du mit deinem Bruder reden kannst. Aber sie interessieren andere nicht. Das gibt es wohl in jeder Familie. Die Männer unterhalten sich über Autos, die Frauen über Torten, Mütter über Kindererziehung, Arbeitslose über ihre Schwierigkeiten. Die anderen können und wollen dazu oft nichts sagen. Wie man dann damit umgeht, ist unterschiedlich. Einer sitzt ruhig dabei und grübelt und fühlt sich ausgeschlossen, während andere wild dazwischen quatschen und das Thema wechseln, oder ihren unqualifizierten Senf dazugeben. Das ist aber eher eine Charaktereigenschaft. Und wer anderen in der Familie ins Wort fällt, dort laut wird, oder anderes, wird dies meist auch außerhalb der Familie so machen, weil er einfach nicht anders kann (und will). Und wenn man genau hinsieht, findet man meist bei anderen auch Themen, die kaum jemand oder niemand in der Familie teilt.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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