Dharma

vom 10.03.2011, 17:31 Uhr

Hallo!

Im Hinduismus ist eine kosmische Ordnung grundlegend, die alles trägt und erhält. Es herrscht der Anspruch an Menschen und Götter, diese Ordnung durch dharma-gerechtes Verhalten zu erhalten. Dharma bezeichnet die religiös begründete Sozialordnung, die die Punkte Ziele des Lebens, Lebensstadien/Lebensalter, Kastenwesen und die Rolle der Frau beinhalten. Diese werde ich kurz erläutern und stelle euch die Frage: Ist diese Sozialordnung für euch plausibel und wäre es für euch vorstellbar, nach diesem Muster zu leben? Warum ja, warum nein?

Es werden im Dharma vier Lebensziele eines jeden Hindu genannt: Die dharma-gemäße Lebensführung, Artha (Reichtum, Wohlstand, Gewinn, Macht, Einfluss, Streben nach Vorteilen), Kama (Lust, Liebe, Vergnügen, sinnliche Lebensfreude) und Moksha (Befreiung, Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten). Das vierte Ziel hat eine besondere Stellung, da es auf das Jenseits orientiert ist. Die vier Lebensziele sind generell als in verschiedenen Lebensstadien zu verfolgende Dinge anzusehen.

Die vier Lebensstadien oder Lebensalter sind Brahmacarya (Schüler, Annahme von Unterricht/Initiation), Grihastha (Gründung und Ernährung einer Familie, Gewinnung von Wohlstand), Vanaprastha (Waldeinsiedler, Meditation, Studium heiliger Schriften), Sanyasa (Entsager von allem Besitz, loslösen, betteln, meditieren). Diese vier Stadien stellen zumindest den Idealfall dar.

Das Kastenwesen ist sicherlich einigen von euch ein Begriff. Die wichtigsten vier Kasten sind Brahmanen (Priester, Gelehrte), Kshatriyas (Krieger, Könige, Adel), Vaisyas (Händler, Bauern) und Shudras (niedrige Diener für die Gesellschaft). Die ersten drei Kasten gehören zu den Zweimalgeborenen, was bedeutet, sie sind in ihrem Lebenszyklus weiter vorangeschritten als andere. Außerhalb dieser Ordnung gibt es noch die Kastenlosen, Unberührbaren, moderne Namen für sie sind Harijans oder (Eigenbezeichnung) Dalits.

Die Rolle der Frau ist nicht sehr hoch anzusehen, einigen wird vielleicht die Witwenverbrennung ein Begriff sein. Die Frau wird immer in Abhängigkeit zum Mann gesehen, sei es der Vater, Ehemann, Bruder oder Sohn, sie gilt als schutzbedürftig und anfällig für Unsittlichkeiten. Sie hat keine eigenen religiösen Rechte, darf zum Beispiel keine Veden lesen. Als ihre Hauptaufgaben gelten Kindergebären und Erziehung und auch ethische Schriften sind immer aus der Sicht des Mannes verfasst.

Und, könnt ihr euch mit einigen Inhalten des hinduistischen Dharmas identifizieren? ;)

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es erscheint für mich zwar einerseits plausibel, nach dem Dharma (-"Style") zu leben, denn ein Mann hat dort nicht nur für umsonst die angesehene Rolle in einer Familie, sondern hat auch entsprechend schwierigeres zu erledigen, als eine Frau in seiner Kaste. Außerdem hat/ beinhält das Dharma meiner Meinung nach die perfekte Lebensweise, um die Seele, den Geist, das Bewusstsein reinigen zu können. So bin ich auch ein großer Anhänger der Meditation.

Wenn mir allerdings etwas missfällt, dann ist es die Tatsache, dass man die eigenen Interessen nur schwer ausüben kann, wenn man zum Beispiel einen bestimmten Beruf praktizieren will, den die Kaste, in welcher man sich befindet, nicht vorsieht. Durch eine Kaste kann man eingeschränkt werden und die Talente, die womöglich dem einen oder anderen das Leben retten könnten, bleiben oft verborgen.

Es ist gut, wenn sich die Menschen um ihre eigene Seele bemühen, wäre es aber nicht besser, wenn sie um den Geist eines anderen Menschen besorgt wären?

» Nikolai T. » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,59 »


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