Wie habt ihr den harten Winter erlebt?

Ich würde von euch gerne wissen, wir ihr den seit 40 Jahren kältesteten Winter erlebt habt.

Ich lebe in Berlin und war diesen Winter wirklich stark als Pendler betroffen. Die S- und Straßenbahnen fuhren kaum oder nur unregelmäßig. Zeitweise lag bei uns in Berlin sogar soviel Schnee, dass es anstrengend war 300 Meter zum U-Bahnhof zu laufen! Öfters musste ich diesen Winter erleben, dass die öffentlichen Verkehrsmittel kaum oder sogar garnicht auf Wintereinbrüche vorbereitet sind.

Das Auto habe ich diesen Winter komplett stehen lassen. Mir war die Gefahr, aufgrund der dauernden Glätte und der Schneemassen auf den Straßen, zu groß. Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich mitangesehen, wie sich die Autofahrer beim Entschippen quälten und nach vollendeter Arbeit manchmal nicht einmal den Motor anbekamen. Wenn man sich in diesen Situationen doch nur auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen könnte.

Für mich persönlich war dieser Winter nicht wirklich toll. Er hat sich nie von seiner schönen, sondern fast ausschließlich von der harten und hässlichen Seite gezeigt. So habe ich das zumindest hier in Berlin erlebt.

Ehrlich gesagt war für mich dieser Winter nicht anders als die vorherigen. Es mag sein, dass er kälter war, dass es glatter war oder mehr geschneit hat, aber was macht das schon. Ich musste mit dem Auto fahren, sonst wäre ich nicht zur Arbeit gekommen. Allerdings steht mein Auto in der Garage, so war es für mich leichter, da ich das Auto nie freiräumen musste.

Wenn es so kalt ist, dann warte ich meistens morgens etwas und gehe später zur Arbeit, damit wenigstens die Straßen schon etwas geräumt sind. Dann kann man eigentlich auch ganz gut fahren und muss sich keine Sorgen machen. Ich verstehe gar nicht, warum die meisten Leute im Winter so empfindlich sind.

Als Pendler hat man es dieses Mal gemerkt, da die Bahnen wirklich mit dem Wetter überfordert waren. Das habe ich häufiger gehört und verstehen konnte ich es irgendwie nicht. Jedes Jahr ist es immer das gleiche. Man weiß eigentlich, dass es kalt wird und auch, dass es gefrieren könnte. Trotzdem sind manche dann überrascht, welche Folgen das Wetter dann hat. Die öffentlichen Verkehrsanbieter scheinen sich in keinem Jahr wirklich auf das Wetter vorzubereiten, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Ich fand den Winter auch besonders schlimm, vorallem da ich ca 6-9 Stunden am Tag als Zusteller arbeite. Dies meist zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Besonders Körperlich war ich erschöpft, da die Art und Weise wie ich mich vorwärts bewegen musste sehr anstrengend war. Vorallem Zeitlich hatte sich dadurch alles verlängert. Ich brauchte an manchen Tagen gut die doppelte Zeit für meine Tour als sonst.

Leider litt auch der Geldbeutel sehr unter diesem Winter. Zum eine ging unsere Lichtmaschine und die Batterie vom Auto kaputt und zum anderen mussten wir uns sehr teure Winterkleidung kaufen, die auch was aushält. Große Probleme hatte ich auch mit der Psyche, da mein Mann Kraftfahrer ist und man im Radio eigentlich nur von LKW Unfällen berichtete. Natürlich war ich immer gleich in Panik wenn er nicht ans Handy ging oder es durch Netzabdeckung kein Empfang hatte. Im großen und ganzen war dies mein schlimmster Winter, den ich so schnell nicht nocheinmal brauche.

Das Auto musste ich nutzen, da ich jeden Tag zu arbeit musste. Ich habe mich diesen Winter drei Mal festgefahren (vorher noch nie) und kam ohne fremde Hilfe nicht wieder weg. Einen Unfall hatte ich glücklicherweise nicht, aber auf der glatten Einfahrt ausgerutscht bin ich.

Eigentlich mag ich Schnee, aber wenn es irgendwie nicht mehr aufhört wird es schnell unlustig. Ich wohne in einem kleinen Ort auf dem Land und wir wussten nicht mehr wohin mit dem Schnee. Da wird das Parken schon zu einer "Mission Impossible".

Aber das schlimmste haben wir ja hoffentlich hinter uns. Das witzigste an diesem Winter fand ich eigentlich, dass die Straßenmeistereien gesagt haben sie wären auf den Winter besser vorbereitet, als auf den vorigen und nach kurzer Zeit war dann das Salz aus.

Ich habe den Winter dieses Jahr sehr extrem erlebt. Ich wohne am Rand der Nation im Fichtelgebirge, und hier war es wirklich bitterkalt mit sehr viel Schnee. Heute liegen immer noch Schnee- und Eisberge auf den Wiesen. Der Schneefall war diesen Winter so stark, dass um kurz vor Weihnachten Bagger und LKWs ausgerückt sind, um die Straßen und Gehwege freizuschaufeln. Von den Verkehrsbehinderungen wollen wir mal gar nicht sprechen.

So einen Winter brauche ich hier wirklich nicht nochmal.

Ich weiss ja nicht, wo du deine 40 Jahre hernimmst, aber die mir bewussten letzten wirklich harten Winter hatten wir doch 1978/1979 und dann auch nochmal in den 80er Jahren. Da war sogar die Ostsee soweit zugefroren, das nur noch Eisbrecher durchkamen, was jetzt ja wohl nicht der Fall war.

Und wirklich hart war der Winter nicht, nur eben der Schnee kompakt in einem recht kurzen Zeitraum. Dadurch kam es uns wesentlich extremer vor. Nimmt man die durchschnittlichen Niederschläge von den Wintern, so werden wir da kaum wesentlich höher liegen, als in anderen Wintern.

Also ich fand diesen Winter nicht besonders schlimm. Vielleicht lag es aber auch daran, das die schlimmsten Unwetter immer knapp an uns vorbei gezogen sind. Sicher hat es hier auch geschneit, aber man konnte doch recht gut mit dem Auto fahren. Zudem hatte ich auch Glück, dass ich an einigen schneereichen Tagen frei hatte.

Woher hast du denn die Information, dass dieser Winter der härteste seit 40 Jahren gewesen sein soll? Ich habe das noch nicht gehört und mir kommt es ehrlich gesagt auch überhaupt nicht so vor. Für mich war der Winter nicht besonders hart. Ich gehe im Moment aber auch noch zur Schule und diese liegt ganz in meiner Nähe, so dass ich morgens zu Fuß gehen kann. Mein Vater schippt vor der Arbeit schon unseren Weg vor dem Haus und ansonsten sind die Bürgersteige, die ich langgehe, meistens auch schon geräumt, so dass ich nie große Schwierigkeiten habe. Da fühle ich mich als Fußgänger schon sehr gut, wenn ich die ganzen Leute sehe, die morgens eine Stunde eher aufstehen müssen, um ihr Auto freizuschippen, zu kratzen und in einigen Fällen gar föhnen.

Wir hatten zwar diesen Winter auch fast eine Woche schulfrei, weil die öffentlichen Verkehrsmittel nicht fuhren, allerdings war es nicht so schlimm, wie der Winter 2009 und davor so scheint mir, schien es auch noch härter gewesen zu sein, als dieser Winter. Letztendlich aber merken wir davon vermutlich eh nicht viel, denn die tiefsten Temperaturen werden in der Nacht erreicht und da schlummern die meisten in ihrem Bett und morgens ist dann der Frost eh immer schlimm.

Ich liebe den Winter grundsätzlich sehr und habe diesen Winter daher sehr genossen. Auch hier in NRW, wo natürlich nicht so viel Schnee liegen bleibt, war alles über Wochen hinweg schön weiß. Das fand ich richtig toll. In Berlin wird sicher noch weniger Schnee gelegen haben. Am liebsten wäre ich in den Alpen gewesen, wo immer wirklich viel Schnee liegt. Da ich den Winter so sehr mag, fällt es mir schwer, ihm negative Seiten abzugewinnen. Im Grunde genommen gab es für mich keine echten Einschränkungen. Vielen Situationen kann man gut begegnen, indem man sich einigermaßen auf den Winter vorbereitet. Es gibt ja bekanntermaßen kein schlechtes oder falsches Wetter, sondern nur die falsche Ausrüstung - darunter zählt dann auch die Kleidung.

Hier fielen auch immer wieder Züge aus oder sie kamen zu spät. Ich bin oft mit dem Zug zur Uni gependelt, hatte dabei aber keine größeren Probleme. Natürlich kamen die Bahnen mal später und waren dann auch extrem voll. Allerdings war ich immer pünktlich an der Uni. Dass die Bahn nicht besonders zuverlässig ist, ist ja nichts Neues. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass die Züge durch den Winter verstärkt zu spät kamen. Die meisten Verspätungen, die es gab, gibt es auch zu jeder anderen Jahreszeit. Lediglich die U-Bahn in meiner Studienstadt fiel teilweise aus, was normalerweise nicht vorkommt. Da die Bahnen normalerweise alle fünf Minuten und im Winter dann meistens immerhin noch alle zehn bis fünfzehn Minuten kamen, fand ich das alles aber nicht dramatisch.

Mit meinem Auto hatte ich auch keine großen Probleme. Meine Autobatterie hatte schon im Oktober schlapp gemacht und wurde dann ausgetauscht. Das ist nicht auf die Kälte zu schieben, denn die defekte Batterie war erst die zweite Batterie in dem zehn Jahre alten Fahrzeug. Damit kann man durchaus leben. Ich hatte auch kein Problem mit dem Schnee an sich oder mit festgefahrenen Reifen. Dank Allradantrieb kam ich eigentlich überall raus. Da es sich um einen Sportwagen handelt, fand ich es manchmal nur unheimlich, wenn das Auto regelrecht im Schnee versank und der Fahrzeugboden über den Schnee schob. Ich fahre auch sehr gerne im Schnee Auto, so dass ich den Schnee manchmal gezielt zum Cruisen genutzt habe.

Da ich einen Hund habe, musste ich übrigens mehrmals am Tag vor die Tür. Dabei bin ich teilweise knietief im Schnee eingesunken. Da mein Hund den Schnee auch schön fand (wenn auch zeitweise sehr kalt an den Pfoten), machte mir das aber nichts aus. Ich mag den Schnee ja sowieso und gehe auch gerne im Schnee spazieren - viel lieber als auf langweiligen Wiesen und anderen Wegen ohne Schnee. Ich hoffe, dass der nächste Winter wieder viel Schnee mit sich bringt. Schnee ist so schön und ich kann auch nach Jahren immer noch nicht genug davon bekommen.

Übrigens finde ich den Ausdruck "harter Winter" ziemlich übertrieben. Vielleicht solltest du mal nach Russland fahren und dort einen Winter verleben. Dann lernst du einen harten Winter kennen. Das, was wir in Deutschland haben, ist dagegen reiner Luxus, auch in Bezug auf Verkehrsmittel und alles andere. Im großen und ganzen funktioniert das System bei uns auch weiterhin, auch wenn sich die öffentlichen Verkehrsmittel sowie die städtischen Einrichtungen jeden Winter aufs Neues dumm anstellen, sobald zwei Flocken vom Himmel fallen.

Ich wohne in Baden-Württemberg und hier war der Winter nicht besonders hart. Bei uns hat es im Dezember das letzte Mal geschneit. Die Temperaturen waren auch normal. Es war immerhin Winter.

Ich fand den letzten Winter hier viel härter. Es war vor allem lange kalt bei uns. Wir hatten Anfang März noch Dauerfrost. Das war vor allem für die Landwirte hart. Dieses Jahr konnten die Felder schon Ende Februar bearbeitet werden.