Wie habt ihr den harten Winter erlebt?

vom 02.03.2011, 20:19 Uhr

Hier war der Winter für deutsche Verhältnisse schon sehr hat und weil man es nicht gewöhnt ist, stöhnt man schon darüber. Ich fand es eher mit all dem Schnee sehr extrem. Zwar mag ich die weisse Pracht, aber nach gut 8 Wochen Schnee, die wir hatten, konnte ich ihn doch dann auch nicht mehr sehen. Ich war immer froh, wenn es Tage ohne Schnee gab, und habe gleichzeitig aufgestöhnt, wenn es geschneit hat. Aber dagegen kann man nichts machen, so dass ich es hinnehmen musste.

Das Problem bei mir ist nicht die Kälte, gegen die kann ich mich anziehen. Ich habe auch kaum Probleme mit dem Schnee gehabt. Aber was mich stört, ist das Glatt- und Blitzeis in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Ich bin ja mit Zeitungen unterwegs und weil ich ein relativ grosses Gebiet habe, muss ich leider mit dem Auto unterwegs sein. Dazu kommt, dass wir sehr ländlich leben und manche Höfe bzw. deren Zuwege nicht geräumt oder gestreut waren. So konnte ich zeitweise die Zeitung nicht ausliefern. Besonders geärgert hat mich eine Stelle, an der ich trotz vorsichtiger Fahrweise zwei oder drei Mal stecken geblieben und gerutscht bin. Ich habe zwar die Person freundlich darauf angesprochen, dass mir dies passiert ist. Aber ich habe dann nur noch einen doofen Spruch an den Kopf geknallt bekommen. So etwas ärgert mich. Aber ich war auch sehr froh über die anderen Kunden, die allesamt Verständnis für die verspätete Auslieferung hatten und mir sehr entgegen gekommen sind. Auch der Winterdienst war auf den Hauptstrassen immer schon sehr früh unterwegs, bei den Nebenstrassen sah es leider anders aus, aber da müssten sich die Anwohner selbst etwas einfallen lassen.

Von zwei Flocken kann man diesen Winter nicht sprechen, aber gerade nach den Erfahrungen vom Winter 2009/ 2010 sollte sich der Mensch doch darauf einstellen. Gerade die Bahn oder andere Verkehrsunternehmen haben es doch nun schon erlebt. Wahrscheinlich hat man darauf spekuliert und gehofft, es war eine absolute Ausnahme und dass man dann normal weiterfahren kann. Aber es ist eben nicht so und ich finde, dass gerade die Bahn darauf Acht geben muss.

Bei den Autofahrern, die ich so mitbekommen habe, ist eine vorsichtigere Fahrweise schon mitgegeben. Ich habe andere Winter mitbekommen, bei denen Autofahrer sehr rücksichtslos unterwegs gewesen sind und es wesentlich mehr gekracht hat. Diesen Winter scheint/ schien es aber anders zu sein. Zwar gab es auch Meldungen, dass es teilweise mehrere hundert Male gekracht hat, aber das meiste waren dann in der Regel nur Blechschäden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich wohne etwas ausserhalb eines kleinen Tourismus-Ortes in Tirol (Österreich) und kann überhaupt nicht nachvollziehen, wieso dieser Winter der seit 40 Jahren schlimmste gewesen sein sollte. Weder war die Temperatur über lange Strecken hinweg besonders stark unter dem Gefrierpunkt, noch hat es deutlich mehr Schnee als sonst gegeben.

Eigentlich verlief der Winter hier in meinem Eck der Alpen wie jeder andere auch und war möglicherweise minimal milder als in den letzten paar Jahren. Im Januar gab es über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen Temperaturen um den Taupunkt, was die künstliche Schneeproduktion behinderte. Auch der Schneefall war diesen Winter nicht übermäßig stark, denn wo in den Monaten November bis Januar noch alles wie immer verlief, blieb der letzte große Schneefall im Februar in diesem Jahr aus. Vielleicht werde ich im März noch eine letzte Erinnerung an diesen Winter und damit einhergehend ein paar Schneeflocken sehen, aber im Moment stellt sich schon langsam der Frühling ein mit der langsamen aber stetigen Schneeschmelze im Tal und tagsüber steigenden Temperaturen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich fand den Winter in diesem Jahr eigentlich nicht so schlimm, ich hatte so den Eindruck dass man sich inzwischen auf die Kälte und die Schneemassen im Unterbewusstsein eingestellt hat.

Sicherlich hatten wir Unmengen an Schnee, die Beräumung war echt kompliziert weil wir einfach keinen Platz mehr hatten. Dafür war der Schneefall aber doch auf wenige Tage konzentriert. Auch der Winterdienst hatte bessere Arbeit geleistet, ich war fast immer pünktlich auf Arbeit. Schlimm fand ich es im vorigen Jahr dass der Winter bis zum April ging, jetzt hatten wir auch viele Sonnentage und trotz der Kälte hat man eigentlich nicht so dass Wintergefühl.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Reden wir vom Winter 2010/11? Das war doch nun wirklich nicht der härteste Winter seit langem, selbst der Winter 2009/10 war härter und zwischenzeitlich also seit 1970/71 hatten wir auch schon einige andere Winter, die das Prädikat hart auch wirklich verdient haben. Lediglich recht zeitig schon schneereich war dieser Winter, das war es dann aber auch schon.

Aus diesem Grunde fand ich den Winter zwar am Anfang schon ziemlich heftig, besonders, dass es immer wieder auf Straßen und Gehwege schneien musste, fand ich schlimm :wink: Insgesamt aber, war der Winter doch sehr angenehm und auch die Kinder empfanden den Winter mit reichlich Schnee und Eis schön.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich weiß wirklich nicht, was du gegen den letzten Winter hattest. Er ist ja noch nicht vorbei und es kann jederzeit wieder kälter werden. Was du schreibst, dass es der kälteste Winter seit 40 Jahren war, glaube ich nicht. So schlimm war es nicht. Es war zeitweise sehr kalt und es lag viel Schnee, über den ich mich sehr gefreut habe.

Bedingt durch vielen Schnee und teilweise Glätte fuhren zwar nicht alle Busse, und manche Strecken mußten die Menschen zu Fuß gehen, weil die Busse die Steigungen bei der Glätte nicht schafften. Aber das waren zwei Tage, die auch rumgegangen sind, und gestorben ist dadurch niemand. Also wenn ich könnte, würde ich mir zum Winterabschluß noch ein wenig Schnee jetzt im März wünschen. Das wäre schön.

Etwas teurer wird er wohl geworden sein, der letzte Winter. Denn ohne Heizung in der Wohnung ging es nicht. Aber die Rechnung kommt ja erst im kommenden Herbst. Ich kann mir nicht denken, dass es in Berlin mit dem Schnee so viel schlimmer war, als hier in NRW. Aber in Süddeutschland, da kannst du mal viel Schnee und Kälte erleben, und die Menschen werden auch mit den Schneebergen fertig, wie jedes Jahr.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Nachdem die Straße einige Tage nicht geräumt wurde, befand sich eine dicke Eisschicht unter den 30 bis 40cm Schnee. Ich musste einige male ein Auto die Straße hochschieben.

Morgens musste ich ab und zu einige Kilometer zu Fuß zum Bus gehen, was sehr anstrengend war, wegen den hohen Schnee. Als ich dann endlich nach über 30 Minuten ankam musste ich 90 Minuten auf den Bus warten.

Naja das hört sich jetzt nicht sehr toll an, aber ich fand den harten Winter eigentlich gar nicht so schlimm.

» suiram » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 05.03.2011, 20:39, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Der letzte Winter war nun wirklich nicht so schlimm wie oft behauptet wird und bestimmt nicht der härteste Winter seit 40 Jahren, für mich persönlich war er aber doch extrem hart.

Das liegt vor allem daran, dass ich den ganzen Winter in einer anderen Stadt gearbeitet hab und jeden Tag pendeln musste. Pro Strecke waren es etwa 50 Kilometer und die konnten wirklich zur Qual werden. Da ich in Schichten gearbeitet habe, musst ich vor einer Frühschicht schon um halb 5 losfahren und um die Zeit war natürlich noch nichts geräumt. Dann kam es auf der Strecke auch häufig zu Schneeverwehung, Unfällen und Staus. Ich habe statt wie sonst 45 Minuten Fahrtzeit teilweise bis zu drei Stunden gebraucht. Einmal bin ich sogar nicht mehr bis nach Hause gekommen und die halbe Nacht auf der Straße im Auto verbracht, bis ich umdrehen konnte und dann bei einer Freundin übernachtet habe.

Für mich persönlich war es daher schon der schlimmste Winter, den ich bisher erlebt habe. Dazu kam dann natürlich noch, dass ich auch nachts bei -20°C draußen gearbeitet habe. Das kann ganz schön kalt werden!

Was ich aber eigentlich besonders schlimm an diesem Winter fand, dass die Städte und Gemeinden vorher groß rumgetönt haben, dass sie gut auf den Winter vorbereitet sind. Und sobald dann der erste Schnee fiel, war es fast überall ein unglaubliches Chaos. Die Straßen konnten nicht geräumt werden, es gab nicht genug Räumfahrzeuge, nicht genug Personal und auch das Streusalz war schnell zu Ende. Das kann doch nicht sein. Genauso verstehe ich nicht, dass in diesem Winter so oft die Schule ausgefallen ist. Dazu gab es meiner Meinung nach wirklich keinen Grund. Bei mir gab es sowas früher nicht.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich komme aus Bonn und hier war der Winter auch relativ schlimm. In diesem Jahr hatte ich das erste mal das Gefühl, dass ohne Winterreifen echt überhaupt garnicht mehr an Autofahren zu denken ist. So viel Schnee wie auf den Straßen liegen geblieben ist dieses Jahr ist unfassbar. Wochenlang täglich Streu- und Räumungsdienst und jeden Tag Neuschnee, das war schon ein Chaos. Züge sind nicht so viele ausgefallen, auch die U- und Straßenbahnen fuhren in Bonn mehr oder weniger planmäßig. Probleme gab es teilweise mit den Bussen, aber im Großen und Ganzen hat die Stadt Bonn das relativ gut gemeistert, auch wenn wie jedes jahr zu wenig Streusalz da war.

» Zalus » Beiträge: 164 » Talkpoints: 1,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zalus hat geschrieben:In diesem Jahr hatte ich das erste mal das Gefühl, dass ohne Winterreifen echt überhaupt garnicht mehr an Autofahren zu denken ist.


Sorry, da musste ich gerade wirklich schmunzeln. Eigentlich sollte es ohnehin tabu sein im Winter mit Sommerreifen rumzurutschen, aber dass die Einsicht erst kommt wenn dann mal mehr als 5cm Schnee auf der Straße liegen ist reichlich spät. Ich für meinen Teil habe diesen Winter als den mildesten meines Lebens erleben dürfen. Bis vor 2 Jahren habe ich seit meiner Kindheit auf rund 1.000 Metern Höhe im Schwarzwald gelebt. Mittlerweile lebe ich in Konstanz. Eigentlich kenne ich es gar nicht anders als im Winter Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt zu haben und dazu zwischen 0,5m und 2,00m Schnee. Von daher muss ich als Bergmensch immer wieder den Kopf schütteln, wenn bei den Flachländern mal wieder die gesamte Infrastruktur zusammenbricht, nur weil 10cm Schnee auf der Straße liegen.

Seit ich denken kann ist es mir erst einmal passiert dass ich wegen Schnees nicht zur Arbeit gehen konnte. Da hat es aber auch in einer Nacht um die 40cm geschneit. Das überfordert selbst einen gut organisierten Räumdienst. Ganz anders als in Konstanz, wo teilweise wegen vielleicht 15cm Schnee manche Geschäfte erst 2-3 Stunden später aufmachen konnten wegen der "Schneemassen". Auch finde ich es immer wieder erstaunlich, wenn ich mal wieder zu meinen Eltern fahre, dass die Verkehrslage sich rapide bessert, sobald ich richtig im Gebirge bin, obwohl dort mitunter das Dreifache an Schnee liegt. Und wenn jetzt jemand denkt dass ich ja bestimmt auch einen super aufgemotzen Geländewagen fahre, dann täuscht er sich. Ich habe einen ganz normalen Skoda Fabia, der nichtmal Allradantrieb hat. Mit ordentlichen Winterreifen kommt man heutzutage sehr weit.

Tja, und was die Temperaturen angeht, so habe ich schon lange den Glauben an die Menschheit verloren. Früher (vor 15-20 Jahren) wenn ich den Wetterbericht geschaut habe, hat die liebe Wetterfee ohne mit der Wimper zu zucken die Temperaturen für den nächsten Tag verlesen: "Morgen bewölkt bei Temperaturen zwischen -8 und -12 Grad. In der Nacht klart es auf bei Temperaturen um die -14 Grad. Im Bergland vereinzelt bis -17 Grad". Heute wenn ich das Wetter schaue läuft das etwa wie folgt ab: "Es wird morgen bitterkalt bei schauderlichen -3 Grad, in der Nacht können sogar bis zu -5 Grad erreicht werden. Ziehen Sie sich also ja warm an, oder bleiben Se besser Zuhause wenn Sie nicht raus müssen". Wie konnte es nur passieren, dass die Menschheit seit Jahrtausenden mit dem Winter klar kommt, und nun, binnen von 15-20 Jahren derart verweichlicht ist. Das will mir einfach nicht in den Kopf...

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich als Berliner kann komplett nachfühlen warum du so denkst. Die Kälte und der viele Schnee waren zwar nervig, aber irgendwie zu ertragen. Das Problem war eher die BSR die es nicht geschafft hat die Straßen zu räumen, also konnte man das Auto stehen lassen. Und dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren war auch kein Spaß. Der Winter kam wieder einmal so überraschend für die S-Bahn das die Züge nicht auf den Winter vorbereitet waren und einfach ausfielen. Da das dann bekannt war konnte man nur mit Glück einen Platz in der U-Bahn bekommen und atmen war nicht möglich. Wer weiter draußen wohnte und keine Chance hatte mit der U-Bahn zu fahren, der konnte bis zu zwei Stunden auf eine S-Bahn warten.

Das Problem war das ich mich natürlich mit der Kleidung auf die Kälte eingestellt hatte und daher warme Boots um dicke Pullover trug. In der Bahn wo es dann kuschelig wurde habe ich total geschwitzt und bin dann schon mal total durchgeschwitzt auf Arbeit angekommen. Das hat man gleich am Morgen schlechte Laune.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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