Nokia: moderne Sklavenhaltung in Rumämien

vom 19.02.2008, 20:31 Uhr

Billig, Hauptsache billig. Schließlich muss sich der Umzug in die rumänische Provinz ja lohnen. Und genau deshalb zahlt Nokia dort weniger als den Durchschnittslohn in Rumänien und forderte bis zu 70 Stunden in der Woche zu arbeiten.

In Rumänien sind maximal 48 Stunden pro Woche zulässig. Und obwohl Nokia sich nur zurückhaltend zu dem Thema bisher geäußert hat, so gibt es doch andere Quellen, die von den Wünschen der Finnen berichten. So erklärte Rumäniens Arbeitsminister Paul Pacuraru, dass Nokia tatsächlich an ihn herangetreten sei, diese Bestimmung aufzuweichen. KOnkreter wurde der Minister allerdings nicht.

Das Entsetzen der Mitarbeiter und der Gewerkschafter ist allerdings so groß gewesen, dass sie mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gegangen sind. Nokia droht aber auch noch von anderer Seite Ärger. Nicht nur NRW prüft, ob Nokia zuviele Subventionen erhalten hat, auch die EU kontrolliert, ob Nokia in Rumänien von der Immobiliensteuer befreit ist. Dies wäre eine unzulässige Subventionierung und müsste dann nach EU-Rcht nachgezahlt werden. In Rumämien entfällt diese Steuer innerhalb von erklärten Industrieparks, dies fehlt noch am Standort des neuen Nokia-Werkes, wird aber innerhalb kurzer Zeit nachgeholt.

Billig, Hauptsache billig. Wenn ein Unternehmen so mit seinen Mitarbeitern umgeht, nicht mur mit denen aus Deutschland, die man einfacxh vor die Tür setzt, sondern nur ein paar Wochen später von seinen neuen rumänischen Mitarbeitern bis zu 70 Stunden pro Woche fordert, dann ist dies erst recht noch ein Grund KEIN Nokia-Handy mehr zu kaufen - NIE MEHR!

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Und von welcher Marke willst du jetzt noch Handys kaufen? Ich kenne keinen namenhaften Hersteller, welcher seine Mobiltelefone noch in Deutschland fertigt. Das soll jetzt nicht heißen, das ich das was Nokia gerade veranstaltet nicht verurteile, ganz im Gegenteil.. aber die Aussage keine Handys mehr von Nokia zu kaufen ist einfach Unsinn!
Dann dürfen wir auch keine Autos mehr BMW, keine Geräte von Siemens und so weiter kaufen. Die Liste könnte natürlich locker fortgesetzt werden!

Gruß

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» toedo » Beiträge: 363 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,
ich finde das eine absolute Sauerei das ein Megakonzern wie Nokia die Menschen so ausbeutet. Erst wird unser Werk geschlossen, weil es keine Subvensionen mehr gibt und dann will man auch noch die Romänen ausbeuten.
Nokia hat in den letzten Jahren nie wirtschaftliche Verluste einbüssen müssen, im Gegenteil, der Konzern fährt satte Gewinne. Auch das Nokiawerk in Deutschland lief stets im grünen Bereich.

Aber was soll man machen, die sitzen eben am längeren Hebel und ganz erlich, Nokia ist , war und bleibt der Top Favorit was Handys angeht. Es bringt auch nichts, nun nokia zu beukotieren, ändern würde das rein gar nichts, dem Konzern geht es nur darum möglichst kostengünstig zu produzieren und teuer verkaufen und das wird Nokia auch immer so weiter fahren, schade eigendlich für einen Konzern, der es eigendlich nicht nötig hat.

Gruss Patterchen

» paterchen » Beiträge: 421 » Talkpoints: -1,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Und warum ist das so? Weil die Aktionäre jedes Jahre eine höhere Dividende erwarten und es nicht mal verkraften würden, wenn diese ausbleibt. Die interessiert nicht, was mit dem kleinen Mann von der Straße passiert. Das aber keiner soweit denkt, was wäre, wenn der kleine Mann von der Straße seine Arbeit nihct mehr macht, so weit denkt keiner. Der normale Arbeitnehmer hat eine richtig große Machtposition, wenn er diese denn mal bündeln könnte und einsetzten würde. Da das in Deutschland aber auf lange Sicht gesehen nicht passiert, muss man damit leben.

Auch muss man leider sagen, das aufgrund der hohen Lohnnebenkosten die einzige Möglichkeit, Geld zu sparen, oftmals nur darin besteht, Personal und Belegschaft abzubauen, um die Ziele halten zu können oder im Idealfall zu übertreffen. Das man mal daran denken würde, die horrenden Managergehälter zu reduzieren, daran denkt keiner, denn dann müßte man ja anfangen, sich selber weniger zu zahlen, und das geht nun wirklich nicht.
Ich hatte es glaube ich schonmal geschrieben, solange die Subventionsbestimmungen von Deutschland und der EU so lasch gehandhabt werden, solange wird so eine Subventionsflucht immer wieder geben. Erst, wenn es knallharte und unmissverständliche Auflagen und Strafen gibt, erst dann könnte es zu einen Umdenken kommen, vorher aber auch nicht.

Desweiteren müßte gerade in Deutschland aber auch die Lohnnebenkosten deutlich gesenkt werden, aber da ist es so wie mit dem Solidaritätszuschlag. Das wird nie passieren, das dort jemans etwas geändert wird zugunsten des kleinen Mitarbeiters.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Lohnnebenkosten sind gar nicht so hoch - nur zum Überlick - der Lohnkostenanteil an einem Handy liegt zwischen 3 - 5 %, also ist vergleichweise gering und macht nur wenige Euro aus. Die Lohnnebenkosten machen an der Preisbildung weniger als 1 % aus!

Die Verlagerung hat nur wenig mit Personalkosten, sondern vor allem mit Betriebskosten zu tun, die wesentlich stärker gesenkt wurden auch wenn anzunehmen ist, dass die Lohnstückkosten steigen werden - war bisher bei jeder Verlagerung so, wir Deutschen sind darin auch kaum zu überbieten.

Was Du zu den Subventionen geschrieben hast Entertainment ist schlichtweg auch nicht umsetzbar, deswegen wird es so gehandhabt wie heute was vergleichsweise hart ist. Ansonsten ist es für Firmen fast attraktiver, Subventionen auszuschlagen statt anzunehmen was nicht Sinn der Sache ist. Keine Firma kann langfristige Versprechen abgeben da der Markt nicht vorhersehbar ist.

Die Managergehälter haben im Grunde nichts mit den normalen Gehältern zu tun und ein streiten darüber ist nebensächlich. Wären diese unangemessen würde die Firma schon lange handeln - alles andere ist "Neid von unten".

Würden die Lohnnebenkosten gesenkt werden so wäre dies zu Ungunsten des kleinen Mitarbeiters, denn wer soll das ausfallende Einkommen erwirtschaften bzw. aufbringen? Der Steuerzahler!

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