Deutschland - Zu hohe Abgaben in der EU?

vom 18.02.2008, 21:05 Uhr

Also irgendwie finde ich es unfair, dass Deutschland in der Europäischen Union am meisten bezahlen muss. Es mag ja sein, dass in Deutschland viel mehr Geld erwirtschafftet wird, aber ist das etwa ein Grund dem deutschen Bürger das ganze Geld aus der Tasche zu ziehen. Es ist auch kein Wunder, wenn sich die Top-Verdiener in die Schweiz zur Ruhe setzen. Was ist mit den Franzosen oder den Briten? Mit dieser ganzen Masche wird die Bundesrepublik Deutschland irgendwann ärmer als die anderen.

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» *ilias* » Beiträge: 638 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist sehr wohl ein Grund "dem deutschen Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen". Da Deutschland, wie du bereits richtig erläutert hast, reicher ist als die anderen EU-Staaten. Würde Deutschland nun weniger zahlen, hätte dies zur Folge, dass das Wirtschaftssystem kollabieren würde.

Und sowohl Frankreich, als auch Großbritannien, haben ein niedrigeres reales BIP als Deutschland. Und mit dieser "Masche" wird Deutschland auch nicht ärmer als alle anderen, da die Abgaben, wie oben erläutert, nach Wohlstand berechnet werden. Das Verhältnis der Steuern zum Wohlstand ist in jedem EU-Staat gleich.

» vivakoepi » Beiträge: 109 » Talkpoints: 2,96 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Und wenn Deutschland dadurch ärmer wird als alle anderen? Dann tritt der umgekehrte Fall ein, denn dann dürfen die anderen mehr an uns abdrücken als sie selbst bekommen, weil wir es dann "nötig" haben. Auch wenn das unwahrscheinlich ist.

Und das der deutsche Staat "gerne" bezahlt obwohl wir doch auf den ersten Blick dabei draufzahlen weil nicht alles direkt wieder zurückwandert über die EU verdient unser Staat durch die Wirtschaft noch gut daran bzw. macht indirekt wieder Kasse durch eingesparte Sozialausgaben und mehr Steuereinnahmen.

Denn in der EU verhält es sich ähnlich wie in der Entwicklungspolitik - man investiert 100 % und bekommt 120 % zurück - den einen Teil (in der Entwicklungspolitk und durch direkte EU Gelder) dadurch dass das Geld direkt wieder zurückfließt und den anderen dadurch dass dadurch Infrastrukturen geschaffen werden die die Firmen usw. aus dem eigenen Land mit Aufträgen versorgen und sie wachsen lassen. Dazu gehört noch etwas mehr und das ganze ist noch komplexer nur zu groben Übersicht.

Ist simplifiziert so, als ob Du jemandem 10.000 Euro gibst mit der Auflage dass er für 4.000 Euro bei Dir einen Computer kauft (auch wenn der weniger wert ist und es den woanders billiger geben würde) und er mit dem Rest wirtschaften muss, aber deine Tochterfirma XYZ dadurch Aufträge erhält durch die sie dann 8.000 (20.000) Euro mehr umsetzt (EU) - und der andere Dir trotzdem noch 10.000 plus Zinsen schuldet (Entwicklungspolitik). Die Fluktuation des Kapitals :wink:.

So oder so, wir sind eine Exportnation die auf starke Märkte im Ausland angewiesen ist und die Strategie geht für uns mehr als auf - im Grunde gehört Deutschland zu den Staaten die am meisten von der EU wirtschaftlich dauerhaft profitieren, auch wenn wir auf den ersten Blick "Miese" machen.

Und nur falls, auch wenn das OT ist, das Argument kommt, dass viele Entwicklungsländer das Geld für Waffen ausgeben - auch davon profitieren wir, denn Deutschland und Frankreich gehören zwar auf der einen Seite zu den größten Geldgebern dieser Nationen sind aber auf der anderen Seite die "moralischsten" und empörtesteten Waffenhändler der Welt :lol:. Man muss nur mal recherchieren wer sich lange gegen das Verbot bestimmter Waffen gewehrt hat, weil diese zu den "Exportschlagern" der heimischen Waffenindustrie gehörten, Stichwort: Landminen / Anti-Personen-Minen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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