Kinder wenn nötig zum Arzt zwingen?

Da man als Mutter doch die Verantwortung für das Kind hat, ist man eben auch für seinen gesundheitlichen Zustand verantwortlich. Ich würde es mir als Mutter nicht verzeihen, wenn man Kind ernstlich krank würde, weil ich es nicht zum Arzt gebracht habe, weil es nicht hin wollte. Ich würde mein Kind dann auch eher zum Arzt schleppen, als es zu Hause zu lassen.

Ich wollte als Kind auch nicht immer zum Arzt, wenn dies aber nötig war. Meine Mutter hat mich dann gezwungen hinzugehen. Es hat mir auch nie geschadet und heute bin ich froh, dass sie das gemacht hat. Blut abnehmen war für mich immer am schlimmsten und ich habe vorher immer einen riesen Aufstand gemacht. Wenn meine Mama dann aber sagte, dass ich eine kleine Belohnung bekommen würde, wenn ich tapfer bin, habe ich es auch über mich ergehen lassen.

Ich habe selbst so ein Kind, das zwar prinzipiell wenig Angst vor dem Arzt hat. Sowie aber irgendetwas Spitzes im Spiel ist, ist es aus und das Kind hat einfach Angst. Da helfen weder gutes Zureden noch irgendwelche in Aussicht gestellten Belohnungen oder anderes. Dass das nicht nur bei meinem Kind so ist, weiß ich von einer Arbeitskollegin, die exakt das gleiche Problem hat, nur dass es bei meinem Kind eine wesentlich harmlosere Angst ist. Daher bin ich der Meinung, dass Zwang an dieser Stelle völlig falsch ist, weil man dann die Angst doch eher verschlimmert.

Nichtsdestotrotz oder vielleicht auch eher gerade deswegen gehe ich mit meinem Kleinen regelmäßig zum Arzt und nehme auch bei nicht ganz so angenehmen Untersuchungen nicht so viel Rücksicht, dass ich meinem Kind den Arztbesuch ersparen würde, weil das ja wieder andere Folgen haben könnte. In diesem Fall sollte man dann sicher andere Maßnahmen ergreifen, um dem Kind die Angst zu nehmen. Einfach nur zwingen, nach dem Motto, Du musst aber, basta, ist da wohl nicht die beste Wahl.

Wieso mein Kind diese Angst hat, weiß ich übrigens nicht und auch meine Kollegin kann sich das bei ihrem Kind nicht erklären. Keinesfalls kommt diese Angst von falscher Rücksichtnahme, darüber haben wir uns nämlich auch schon unterhalten.

Ich kann solche Mütter beim besten Willen nicht verstehen, die in einer solchen Situation nicht mit ihrem Kind zum Arzt gehen. Man hat als Eltern gewisse Pflichten, zu denen es auch gehört, dass man alles macht, dass es dem Kind so gut wie möglich geht. Wenn das Kind in einer Notsituation nicht zum Arzt gehen möchte, so ist es einfach nur fahrlässig von dem entsprechenden Elternteil, nicht mit ihm zum Arzt zu gehen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob das Kind Lust hat zum Arzt zu gehen oder nicht. Wenn es nötig ist, dann ist es nötig und dann muss es eben sein und dann zerre ich mein Kind auch zur Not, wenn es sein muss, zum Kinderarzt.

Klar, Kinder mögen nicht gerne zum Arzt. Oftmals schrecken sie die weißen Kittel ab, die manche Kinderärzte noch tragen oder sie erinnern sich an Situationen, in denen der Arzt ihnen wehgetan hat, wie zum Beispiel bei einer Impfung. Aber Kinder können eben einfach noch nicht abschätzen, wann es nötig ist, einen Arzt aufzusuchen, sodass es in der Pflicht der Eltern liegt, dieses zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

Ich bin auch der Meinung dass man das Kind, egal wie alt es ist, zum Arzt zwingen sollte, auch wenn es nicht mag. Es gibt so viele Möglichkeiten wo man nachgeben und diskutieren kann, aber bei einem Arztbesuch muss es nicht unbedingt sein. Ich bin für das Kind ja verantwortlich und kann mir da nicht auf der Nase herum tanzen lassen. Das kann es ja wirklich nicht sein. Ist zumindest meine Meinung.

Ok, meine Tochter ist im Moment noch klein, also knapp 2 Jahre alt, aber auch wenn sie älter ist und mal nicht zum Arzt möchte gibt es kein Nein. Da muss sie einfach. Allerdings versuche ich ihr jetzt schon zu erklären das es ganz normal ist, sie keine Angst haben muss. Sie soll einfach damit aufwachsen das es sein muss und fertig.

Das verstehe ich eigentlich unter einer Fürsorgepflicht. Eltern können nicht immer die Guten sein sondern sie sind auch in der Verantwortung die sich manchmal schmerzlich für die Kinder darstellen könnte. Neben der normalen Erziehung zählt für mich auch dazu dass sie sich von ihrem Nachwuchs nicht auf dem Kopf herum tanzen lassen und dass sie in der Lage sein sollten abzuschätzen was passieren könnte wenn man eine Krankheit nicht rechtzeitig behandelt oder erkennt. Für mich ist da die Meinung der Kinder völlig unerheblich, wenn ich einen Arztbesuch für notwendig halte dann ist das einfach für sie zu akzeptieren.

Über die Mittel zum Zwang kann man sicherlich diskutieren. Ich würde auch zur Deeskalation erst einmal versuchen meine Gedanken zu dieser Verweigerung darzulegen und auch zu erläutern und mir natürlich auch die Gründe für eine Ablehnung anhören. Sollte es nur an diesem speziellen Arzt liegen weil man den nicht mag dann kann ich mich ja immer noch kompromissbereit zeigen, alle anderen Gründe wie Schmerzen durch die Behandlung, lange Wartezeiten, eklige Medikamente und so weiter sind für mich nicht akzeptabel und diskussionsfähig.

Selbstverständlich sollte man ein Kind, wenn erforderlich auch zum Arzt zwingen. Täte man es nicht könnten die Folgen fatal sein, wie in dem Beispiel von dir. Was hat die Mutter damit erreicht, dass Kind nicht zu zwingen? Man weiß nicht welche Folgen es haben kann, wenn ein Kind in so einem Fall nicht ärztlich untersucht wird und das Kind versteht die Möglichkeit dieser Folgen eben nicht.

Es gibt auch Kinder, die wollen absolut nicht zu Schule, dennoch lässt man sie für gewöhnlich nicht zu Hause. Es gibt Kinder, die wollen nicht zum Arzt, aber als Elternteil wartet man da wohl auch nicht bis die Zähne vergammelt rausfallen und dann warte ich doch erst Recht nicht, wenn ein akuter Notfall vorliegt. So etwas ist wirklich verantwortungslos. Kla ist es nicht schön für das Kind, wenn dies gegen seinen Willen geschieht, aber wenn alles Schöngerede nicht funktioniert, dann steht das Kindeswohl doch locker über seinem Willen. Daher würde ich in einem zwingend notwendigen Fall ein Kind immer zum Arzt zwingen.

Wenn Eltern die gesundheitliche Fürsorge nicht gewährleisten können, dann sind es schlechte Eltern, denn das Leben des Kindes steht erstmal wohl über allem. Soll man in so einem Fall halt mit Schokoriegeln oder sonst was bestechen hauptsache man schafft sein Kind regelmäßig zum Arzt. Das gehört für mich auch zur Liebe und Fürsorge und sollte jedem Elternteil klar sein. Weiterhin kann man durch so ein Verhalten ja auch sein Kind verlieren, durch das Jugendamt oder im schlimmsten Fall durch den Tod. In beiden Fällen hat man mit dem eigenen Verhalten gar nichts gekonnt.

Wenn ein Kind krank ist oder durch etwas einen Schaden erleiden könnte, muss man als Elternteil mit ihm zum Arzt gehen, egal ob das Kind will oder nicht. Zu klären wäre allenfalls, warum es nicht zum Arzt will. Ist der Grund speziell der Arzt, der es bisher behandelt hat, nimmt man das Kind zu einem anderen Arzt mit. In vielen Fällen kann man nicht erst lange diskutieren, da hilft nur durchgreifen. Jeder kennt sein Kind am besten und weiß, wie man es anstellen kann, es zu einem Arztbesuch zu bewegen.

Klar hat meine Tochter schon öfter geäußert, dass sie nicht zum Arzt möchte, das hat sich aber spätestens im Warteraum mit den Spielsachen wieder gelegt. Auch der Besuch beim Arzt selber hat sie davon überzeugt, dass es ganz normal ist und ihr der Arzt nichts böses möchte. Ich bin überzeugt davon, dass wenn es ein Arzt gut mit Kindern kann und auf die Kinder eingeht, es nie ein Problem sein wird, dass die Kinder nicht mehr zum Arzt müssen.

Sollte das Problem wirklich einmal anstehen würde ich sie eben zu Routineuntersuchungen zum Arzt schleppen. Wenn es wirklich schlimm steht, dann lässt man ja eh einen Arzt nach Hause kommen. Es ist ja sogar in den Kinderrechten verankert, dass das Kind ein Recht auf medizinische Versorgung hat- würde man das verweigern, würde man sich strafbar machen.

Ich finde schon, dass man Kinder im Notfall zum Arzt bringen sollte. Der von dir angesprochene Fall, der als Grundlage dient, handelt von meiner Schwester. Sie ist allerdings schon 13 und da ist es nicht so einfach sie zu überreden, aber im Notfall hätte meine Mutter sie direkt ins Krankenhaus gebracht. Die Watte aus dem Ohr zu bekommen hat im Endeffekt 20 Minuten gedauert und das als "Notfall" oder unverantwortlich zu bezeichnen finde ich schon arm.

Wenn wirklich die Gesundheit des Kinder gefährdet ist, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Meistens kann das Kind vor lauter Angst vor dem Arzt gar nicht entscheiden, ob es nun angebracht wäre zum Arzt zu gehen, oder nicht. Da sollte man als Elternteil schon eingreifen und entscheiden, ob es nun notwendig ist oder nicht.

Ich finde auch das man Kinder und Jugendliche zum Arztbesuch zwingen sollte wenn es nötig ist. Meistens können sie die sich daraus entwickelten Folgen nicht abschätzen. Mein Sohn geht eigentlich gern zum Arzt, außer zum Zahnarzt. Aber es muss nun mal sein, das mache ich ihm auch immer klar und versuche ihm dabei zu erklären was passiert wenn er es nicht tut. Meistens versteht er dies dann auch und geht mehr oder weniger mit einem knurren mit.