Kinder wenn nötig zum Arzt zwingen?

vom 12.01.2011, 20:10 Uhr

Dieser Beitrag Watte im Ohr - Was tun? hat mich doch erschüttert. Ich kann nicht verstehen, wie man durchgehen lassen kann, dass ein Kind (in dem Fall weiß ich das Alter nicht) im Notfall nicht zum Arzt befördernn kann, weil es nicht hin will. Als ich den Beitrag gelesen habe, ist mir auch eingefallen, dass ich, als meine Kinder klein waren auch so eine Mutter kannte, die mit ihrem Kind nicht zum Arzt gegangen ist, wenn das Kind nicht hinwollte.

Ich kann nicht begreifen, dass man das durchgehen lässt. Wenn ein Kind krank ist, oder aus irgendeinem Grund zum Arzt muss, dann gab es bei mir keine Diskussion. Ich habe mir die Kinder geschnappt und dann ging es zum Arzt. Sie wußten genau, dass das heulen nichts brachte und dass sie dann auch beim Arzt das tun mussten, was der Arzt gesagt hat. Da habe ich mir nicht auf der Nase rumtanzen lassen.

Die Mutter, die ich oben bereits angesprochen habe, ist, wenn das Kind sagte, dass es nicht zum Arzt will auch nicht hingegangen. Das Kind hatte eine Erbse in der Nase und die Mutter hat zwar versucht auf das Kind einzureden, aber da das Kind nicht wollte, ist sie auch nicht zum Arzt. Einen Tag später wurde die Nase immer dicker, weil die Erbse aufgequollen ist. Die Nase fing an zu bluten und das Kind ist umgekippt. Da endlich hat die Mutter dann den Notarzt gerufen.

Ich denke, dass man Kinder, egal, wie alt sie sind immer zum Arzt "schleppen" muss. Denn wenn ein Kind minderjährig ist, dann hat man die Verantwortung und da sollte man auch nicht auf das Kind hören und den Willen lassen. Es kann wirklich sehr schlimm werden, wenn man da nachgibt.

Was denkt ihr darüber? Sollte man Kinder, wenn nötig, zwingen? Sollte man dem Kind nachgeben und nicht zum Arzt gehen, wenn es ein Notfall ist? Würde das Kind dann bei Routineuntersuchungen nicht auch irgendwann sagen "Ich will nicht"? Das Kind in dem verlinkten Thread scheint ja schon etwas älter zu sein. Ist das dann das Resultat, wenn man in jungen Jahren da nachgibt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde man sollte das Kind, egal ob es will oder nicht, zu einem Arzt bringen, denn es ist für ihre eigene Gesundheit und als Vater/Mutter ist man ja verpflichtet, alles Erdenkliche für das Wohl des eigenen Nachwuchses zu tun. Da spielt meiner Meinung nach auch das allbekannte "Nein, Ich will nicht!" keine Rolle mehr. Wutschreie sind besser als Schmerzenssschreie, wie ich meine.

» Halowd » Beiträge: 102 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin der Meinung,das wenn es wirklich krank ist oder etwas vorgefallen ist, wie sich zum Beispiel Watte in Ohr stecken oder eine Erbse in der Nase zu haben,man das Kind zu einem Arzt bringen sollte, egal ob das Kind will oder nicht. Als Eltern liegt die Verantwortung in unseren Händen und wir haben dafür zu sorgen das es unseren Kindern gut geht und das geht nur, wenn man sie auch bei Krankheit behandeln lässt.

Ich finde das unverantwortlich, wenn Eltern nicht zum Arzt gehen und versuchen selber rumzudoktern. So war es auch bei einer Bekannten die 7 Jährige hatte eine Mittelohr Entzündung auf beiden Seiten und die Bekannte hat versucht es selber zu behandeln, ihre Tochter ist nun 14 Jahre alt und seit 7 Jahren so gut wie Taub. Schuld daran ist die Bekannte, weil sie nicht zum Arzt wollte!Man weiß doch nie ganz genau, ohne medizinische Kenntnisse zu haben, was dem Kind fehlen könnte, denn ein Schnupfen mit Husten könnte auch schon eine richtige Grippe sein.

Oder eben etwas Ohrenschmerzen eine eitrige Ohrentzündung. Nur ein Doktor kann sagen ob das Kind nun wirklich krank ist oder ob es Ernst ist, wie auch immer , Kinder gehören wenn es ihnen nicht gut geht zum Arzt. Eltern die da nachgeben sind doch wirklich meist die, die einfach Ruhe haben wollen und sich den Stress mit einem motzenden Kind nicht an tun wollen. Oftmals sind es doch auch sehr junge Mütter die mit der Situation nicht zurecht kommen,dabei will ich das jetzt aber nicht verallgemeinern. ICH würde mein Kind zum Arzt schleifen ob er will oder nicht!

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Naja also gerade wenn das Kind schon etwas älter ist finde ich sollte es schon mitentscheiden dürfen. Wenn es wirklich etwas sehr akutes ist dann gibts natürlich keine Diskussion aber ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Kind was sich wirklcih Elend fühlt nicht zum Arzt will.

Wenn man die Kinder zwingt zm Arzt zu gehen kann es auch passieren das man alles nur noch viel schlimmer macht und sie dann vielleicht erst recht richtig Angst bekommen vor dem Arzt. Mein Sohn ist fast 2 Jahre und ich hab ihm zum Beispiel auch immer gesagt er muss sich von keinem anfassen lassen wenn er nicht will.

» chica1989 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein „nein“ würde ich ganz gewiss nicht gelten lassen wenn ich mir Sorgen um die Gesundheit meines Sprösslings machen muss. Kein Wutanfall der Welt könnte mich davon abbringen mein Kind ins Auto zu packen und zum nächsten Arzt zu fahren.

Ich frage mich aber auch warum das Kind mit der Erbse in der Nase sich so vehement gegen einen Arztbesuch gewehrt hat. Ich kann mir kaum vorstellen dass schlechte Erfahrungen daran schuld sind. Ich hab da doch eher den Eindruck, dass das Kind es gewöhnt ist mit der Toberei zu bekommen was es will – oder zu verhindern was es nicht will. Gibt es zu dem Erbsen-Fall Hintergrundinformationen diesbezüglich?

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


ichwars hat geschrieben:........ Ich hab da doch eher den Eindruck, dass das Kind es gewöhnt ist mit der Toberei zu bekommen was es will – oder zu verhindern was es nicht will. Gibt es zu dem Erbsen-Fall Hintergrundinformationen diesbezüglich?

Das Kind hat immer seinen Willen bekommen und wenn es nicht zum Arzr wollte, musste es auch nicht. Das Kind ist deswegennie beim Zahnarzt gewesen und dementsprechend sahen seine Zähne aus. Das Kind konnte nicht gut sprechen. Aber zu einem Logopäden, Ohrenarzt oder sonst einem Arzt wurde nciht gegangen. Damals hat man das Untersuchungsheft wohl auch noch nicht so ernst genommen und ich glaube, die Mutter war vielleicht bei 4 oder 5 Vorsorgeuntersuchungen.

Aber das ist nicht die einzige Mutter, die mit ihrem Kind nicht zum Arzt geht, die ich kenne. Es gibt einige Mütter, die das nicht so ernst nehmen. Schlechtes sehen wächst sich angeblich wieder aus. Denn die Tochter mag nicht im Wartezimmer sitzen und warten. Ich könnte viele Beispiele geben und kann es einfach nicht verstehen, dass man mit einem Kind nicht lieber einmal zu viel zum Arzt geht als einmal zu wenig und bei akuten Fällen erst recht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man ein Kind mehr oder weniger dazu zwingen kann zum Arzt zu gehen. Ich frage da erst gar nicht nach, sondern mache eine Feststellung, dass wir zum Arzt gehen. Nun ist mein Sohn zwar erst 2 Jahre alt und da werden es wohl noch fast alle Mütter so machen, aber ich werde das auch später so machen.

Ein Kind kann eben noch nicht wirklich abschätzen, ob es einen Arzt braucht oder nicht. Sehr viele Kinder gehen eben den Weg des geringsten Widerstandes. Ihnen ist klar, dass ein Arzt auch einmal zunächst weh tun kann und dass das eben oft nicht gerade angenehm ist. So sagen sie eben, dass sie nicht hingehen wollen, ohne an die späteren Konsequenzen zu denken.

Man kann in späteren Jahren das Kind sicher fragen, ob die Schmerzen so schlimm sind, dass man eben zum Arzt gehen muss. Da kann man sich dann sicher die Meinung des Kindes anhören, wenn man sich selber nicht ganz sicher ist, ob die Bauchschmerzen oder was auch immer zu schlimm sind. Wenn das Kind im Fall von zum Beispiel eben Bauchschmerzen zunächst den Arztbesuch verneint, würde ich mir eben denken, dass es dann auch nicht so schlimm ist. Klagt das Kind dann aber nach einiger Zeit weiterhin über Beschwerden, werde ich trotz Ablehnung des Kindes zu einem Arzt mit ihm gehen.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin eigentlich auch eher der Meinung, dass man Minderjährige als Elternteil zum Arzt ''zwingen '' sollte, aber es gibt da doch auch viele Wege, dies zu umgehen. Wenn es sich um Kleinigkeiten wie etwa eine Erkältung oder so handelt, dann würde ich das Kind auch mitreden lassen. Möchte das Kind nicht zum Arzt, dann soll es eben so sein, an einem Schnupfen wird es ja wohl nicht sterben.

Anders ist das aber wohl bei ernsteren Krankheiten und auch bei Impfungen und dergleichen. Als Mutter in solchen Fällen auf das Kind zu hören, ist absolut verantwortungslos und albern und man gefährdet damit natürlich das Leben des Kindes. Als Elternteil sollte man schon wissen, wann es ernst wird und dann auch entsprechend reagieren.

Am Besten ist es aber doch, wenn man das Kind gar nicht zum Arzt zwingen braucht. Kleinen Kindern kann man Arztbesuche mit Gummibärchen und kleinen Spielzeugen durchaus schmackhaft machen, so dass es die Angst vorm Doktor verliert und auch die Wahl es richtigen Kinderarztes spielt da eine wichtige Rolle. Geht man das in jungen Jahren schon richtig an, kann man doch eigentlich verhindern, dass das Kind überhaupt erst Angst vor dem Arzt bekommt. Dann ist es später auch nicht nötig, es zu irgendwas zu zwingen. Und wenn es doch dazu gekommen ist, dann sollte man sich darüber im klaren sein, dass ein solches Kind vermutlich im Erwachsenenalter niemals freiwillig von alleine zu Vorsorgeuntersuchungen gehen wird und sich auch dann vor dem Arzt scheuen wird. Deswegen sollte der Zwang so gut es geht vermieden werden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Auf jedenfall sollte man in so einem Fall oder zum impfen oder wenn man es als Erwachsener als notwendig hält zum Arzt mit dem Kind gehen. Die meisten Kinder wollen nicht zum Arzt, da der Arzt ihnen natürlich meistens in schlechter Erinnerung ist, schließlich geht man dorthin um geimpft zu werden oder wenn es einem schlecht geht, das der Arzt einem hilft, soweit denken Kinder meistens garnicht.

Sie denken meistens nur an die Schmerzen und das ist natürlich unangenehm. Letztendlich wissen aber sowohl Arzt als auch Helfer das Kinder manchmal etwas bockig sind und sind auch dementsprechend geschult, so dass auch ein Kind was Watte, Erbse und Co. aus welcher Körperöffnung auch immer herausgeholt bekommen muss, entsprechend fixiert oder behandelt werden kann.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kinder und auch viele Jugendliche können die Ausmaße oft nicht richtig einschätzen. Sie sind jung, leben im Hier und Jetzt und schlimme Krankheiten passieren eh nur den anderen. Da wäre es als Elternteil verantwortungslos nachzugeben. Ich bin sonst dagegen Kinder zu etwas zu zwingen und finde, dass man mit ihnen reden und auch deren Meinung akzeptieren sollte. Wenn es aber um die Gesundheit geht, gibt es keine Kompromisse. Klagt das Kind über Kopfschmerzen kann man einer eventuellen Nebenhöhlenentzündung nicht sagen, dass sie doch ganz schnell wieder ohne ärztliche Behandlung und Medikamente abheilen soll. Hat man ein krankes Kind, das öfters zum Arzt muss, wird es irgendwann auch nicht mehr diese Tortour über sich ergehen lassen wollen. Da kann man auch nicht auf das Betteln und Bitten eingehen - auch wenn es einem selber weh tut.

Wenn sie erwachsen und für sich allein verantwortlich sind, kann man ihnen nur noch Ratschläge geben. Bis dahin ist es die Pflicht der Eltern die Kinder zu schützen. Auch wenn sie es nicht wollen, einen dafür hassen oder furchtbar weinen. Selbst kleine Erkrankungen wie eine Erkältung können zu etwas größerem werden, wenn man sie verschleppt. Gerade der Körper kleiner Kinder wird damit nicht alleine fertig. Man kann es einem Kind erklären aber nicht erwarten, dass es auch alles versteht und Ernst nimmt also muss man die Kleinen auch mal zu etwas zwingen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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