Wenn man bei dem Wetter zum Vergnügen unterwegs ist

Es liegt ja fast überall in Deutschland Schnee. Heute kam es wohl auch nicht nur in Hessen mal wieder zum Schneechaos. Ich persönlich finde es dann an sich nicht unbedingt notwendig, wenn man dann zum Vergnügen durch die Gegend fährt. Ich denke, es gibt genügend Menschen, die halt beruflich auf das Auto angewiesen sind, da kann ich das auch verstehen.

Nun hatte mein Bruder Geburtstag. Ich muss allerdings zugeben, ich war das letzte Mal 2004 bei meinem Bruder an seinem Geburtstag. Entweder war ich in den letzten Jahren krank oder im Krankenhaus. Da ich zumindest körperlich zur Zeit gesund bin und halt auch nicht im Krankenhaus bin, wollte ich halt dieses Jahr zu ihm, an seinem Geburtstag. Da auch mein Vater nicht mehr berufstätig ist, schlug ich vor, wir könnten uns ja auch zum Mittagessen treffen. Wir nun heraus kam, ging das nicht, weil mein Vater an dem Tag immer Schlachtplatte essen geht. Aber ok.

Mein Bruder schickte mir dann die Woche eine E- Mail, dass wir um 18 Uhr eingeladen sind. Gleichzeitig bekam ich mitgeteilt, dass Vatern wohl mit dem Bus fahren möchte. Ich mag Busfahren nicht sonderlich. Die Strecke ist eine knappe halbe Stunde lang und der Bus fährt auch nur einmal die Stunde. Auf dem Rückweg muss man auch noch umsteigen und ist somit länger unterwegs. Beweggründe meines Vaters sind an sich, damit er ein Bier mehr trinken kann. Die Aktion endete das letzte Mal als wir bei meinem Bruder waren schon damit, dass er mehr zum Bus wankte. Aber ok. Dies mal meinte er, er will bei dem Wetter kein Auto fahren. Ich argumentierte kurz, von wegen das ab dort wo mein Bruder wohnt, auch eventuell die Busse dann halt nicht mehr fahren. Doch, doch die Busse fahren. Und er war sich da ja so sehr sicher.

Ich rechnete damit, dass wir auf dem Heimweg Probleme haben könnten. Also an der Umsteigehaltestelle stehen und kein Bus mehr zu uns fährt. Wir kamen noch nicht mal bis zu meinem Bruder, weil unterwegs nichts mehr ging. Tja Ich und meine Vorahnungen. Wir verbrachten letztendlich drei Stunden an dem Punkt. Dann konnten wir durch Zufall mit einem Taxi weiterfahren. Und nein wir konnten nicht laufen. Wäre in beide Richtungen Wahnsinn gewesen.

Ich dachte dann auch nur, warum muss man bei dem Wetter auch private Fahrten machen und sich dann wundern, wenn man nicht ans Ziel kommt. Also ich war weniger verwundert. Ok ich schäme mich, dass meine Prognose fast gestimmt hat. Nur hätte im Vorfeld keiner auf meine Argumente gehört, denn Busse fahren ja immer.

Hätte man auf deine Argumentation gehört, dann wärt ihr doch auch mit dem Auto zu euerem privaten Vergnügen unterwegs gewesen, oder? Also warum auf andere schimpfen, die dadurch vielleicht den Bus behindert haben, weil sie halt die Strecke schon blockiert haben, bevor der Bus dort lang kam?

Und ehrlicher Weise, war ich letzten Freitag auch teilweise zu meinem privaten Vergnügen unterwegs. Der eigentliche Grund war mein Auto so weit warm zu fahren, das meine Lüfter wieder frei wurden, wo irgendwie durch Luftfeuchtigkeit im Auto was festgefroren war. Und ich war dann halt auch noch ein Stück weiter gefahren, wie notwendig gewesen wäre.

Ich habe nicht auf die Autofahrer geschimpft. Ich habe mich über mich gewundert. Wobei natürlich immer noch viele Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs waren. Und da auch Leute die eindeutig nicht aus Hessen waren. lso somit beruflich unterwegs waren. Und Schnee gab es ja nicht erst seit gestern. Da sollte man vielleicht doch mal an Winterreifen gedacht haben.

Wenn wir zur selben Zeit wie der Bus am Wohnort losgefahren wären, wären wir wahrscheinlich am Zielort angekommen. Der Heimweg wäre ein anderes Thema gewesen.

Und die Strecke führt halt durch den Wald und die Fahrbahn ist nicht wirklich mit Bäumen überdacht, liegt also eher frei. Da ist das mit Schnee immer noch was anderes, als wenn man innerorts fährt, als über Land.

Und das die Autofahrer irgendwann auch nicht weiter kamen, störte mich weniger. Mir taten alle Leid. Nur wir waren wohl auch die einzigen Leute im Bus, die eher zum Spaß unterwegs waren. Und die Fahrt hätte nicht sein müssen. Und die Erwartungshaltung meines Vaters, dass Busse ja immer zu fahren haben und überall immer gestreut sein muss. Der Bus war an sich auch der Erste der stand. Ich meine, eher weil es unten drunter glatt war oder er irgendwie hing. Sprich es war kein Autofahrer schuld das wir standen. Das kam erst später, dass der Bus eh nicht hätte weiterfahren können. Aber dem hätte in meinen Augen auch der Räumdienst nicht geholfen, da es ja unten drunter irgendwie hing. Und da kann ja logischerweise nicht geräumt werden.