Die Grünen wählen - Eine Modeerscheinung

vom 09.11.2010, 15:36 Uhr

Unter Anderem auf mein Statement, dass es keine Modeerscheinung ist, wenn das schon vor 20 Jahre so war, wie du es heute empfindest.

Nun die Frage war ja nie ob die Grünen nur eine Modeerscheinung sind sondern ob das wählen dieser Partei neuerdings in Mode kommt. Das sind ja zwei unterschiedliche paar Schuhe, denn nach 20 Jahren in denen die Grünen Politik machen ist das ja nicht mehr zu leugnen. Interessant ist das die Grünen die Sympathie bei der Bevölkerung wecken indem sie sich natürlich geben und eben teilweise keine Anzüge tragen. Das zeugt ja schon von einer nähe zum Volk die die Arbeiterpartei SPD durchaus gänzlich verloren hat.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zunächst einmal wäre es für die Diskussion nicht schlecht, wenn du die Behauptungen, die du aufstellst, auch irgendwie belegen könntest. Gibt es denn seriöse Umfrage oder ähnliches, die sich mit dem Wahlverhalten und der dahinter stehenden Motivation von jungen Leuten beschäftigen? So wie du das schreibst klingt mir das nämlich schwer nach einer Verallgemeinerung von ein paar persönlichen Erfahrungen.

Was nun die Motivation an sich angeht, ich glaube die wenigsten Wähler beschäftigen sich wirklich intensiv oder überhaupt mit dem Wahlprogramm der Partei, die sie wählen. Das ist nicht unbedingt gut, aber so sieht nun mal die Realität aus. Eine Partei zu wählen, weil sie sich für die Umwelt einsetzt, ist da doch ein ziemlich vernünftiger Grund, vor allem wenn man bedenkt, wie viele junge Leute sich überhaupt nicht mehr die Mühe machen wählen zu gehen.

Ich denke aber, dass es durchaus auch bei Parteien gewisse Modeerscheinungen geben kann. Sprich, dass ihre Popularität je nachdem, was für Themen gerade aktuell sind, zu oder abnimmt. Wie lange es die Partei schon gibt ist dabei auch nicht wichtig und ich denke sogar, dass eine etablierte Partei größere Chancen hat "in" zu werden, weil sie durch ihren etablierten Status auch die Stimmen von Leuten bekommen kann, die eine ganz neue Partei nicht wählen würden. Bei den Grünen könnte ich mir vorstellen, dass sie in meinem Land (Baden-Württemberg) bei der nächsten Wahl einen Popularitätsschub erleben werden, weil sie von der Stimmung gegen das Stuttgart 21 Projekt profitieren können.

Letztendlich hängt die Popularität einer Partei aber natürlich auch immer stark von der Popularität oder Unpopularität anderer Parteien ab. Wenn unsere Regierung sich mal wieder etwas geleistet hat und in den Umfragen schlecht wegkommt führt das automatisch immer dazu, dass die Grünen besser abscheiden, denn wenn man die regierenden Parteien nicht wählen würde bleiben eben nicht mehr so wahnsinnig viele Alternativen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Zunächst einmal wäre es für die Diskussion nicht schlecht, wenn du die Behauptungen, die du aufstellst, auch irgendwie belegen könntest. Gibt es denn seriöse Umfrage oder ähnliches, die sich mit dem Wahlverhalten und der dahinter stehenden Motivation von jungen Leuten beschäftigen?

Ich habe lediglich meine Beobachtungen geschildert und nie behauptet das dies Flächendeckend zutrifft. Ich habe weiterhin kritisiert das diese jungen Leute den eklatanten Fehler begehen sich zu sehr auf einen Punkt zu versteifen. Das trifft wie du es formuliert hast ja auch auf die Erwachsene Bevölkerung zu.

Umweltschutz ist ja schon und gut aber wie kann man nur über so ein Verhältnismäßig unwichtiges Thema punkte wie Integrationspolitik und Außenpolitik so sehr vernachlässigen und in seiner Wahl nicht einbeziehen.
Eine Frustwahl wie du sie beschreibst werte ich als genauso negativ da diese Personen im besten Fall noch die Grünen oder die Linken wählen. Manche neigen deswegen zum Rechtsextremismus.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Lieber Grün als Braun oder? Ist zumindest meine Meinung.

Und du sprachst davon das es In ist, Die Grünen zu wählen und ich schrieb dazu, dass das quasi schon früher so Phasen gab. Zu meiner Zeit war es in bestimmten Kreisen normal, dass man Die Grünen wählte. Und solche Gruppierungen wird es auch heute geben.

Ansonsten halt ich von so Aussagen wie, der und der muss das und das wählen nichts. Mir hat auch mal jemand erklärt, Selbstständige müssen CDU wählen, was das die Partei für Arbeitgeber ist und Angestellte müssen SPD wählen, weil das die Partei für Arbeitnehmer ist. Sorry kann ich nicht nachvollziehen. Vor allem nicht, wenn sich eine Partei, wie die SPD gegen das Handwerk ausspricht und somit ja auch gegen den Mittelstand oder eine Partei die christlich im Namen hat, gar nicht christlich handelt.

Und viele junge Leute interessiert Politik halt eher wenig. Viele ältere Menschen aber auch nicht. Und es werden sich alle nur auf ein Schlagwort stürzen, beziehungsweise die meisten. Falls sie denn überhaupt wählen gehen. Und gerade Außenpolitik ist ja schon etwas, was eher weit weg zu sein scheint oder? Und wie gesagt, alle Punkte muss man nicht wissen. Aber man sollte mit den Hauptzielen übereinstimmen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich halte die Grünen für eine Protestpartei, die sich zugegeben ziemlich gut hält. Links gibt es halt die Grünen als Protestpartei, rechts eben die REP oder sonstwas. Außerdem sind die Grünen eine richtige Umfallerpartei. Wenn man schaut, in wievielen Bereichen ihrer Einstellung sie umgefallen sind, als sie eine Regierungspartei sein durften.

Solange es Leute gibt, die gegen die Etablierten was haben, werden sie entweder nach Links so was wie die Grünen wählen oder nach rechts die REP oder NPD. Eine Protestpartei mehr nicht. Und bei der Scheiße, die die Regierung macht, wählen eben umso mehr Leute die Grünen - nicht aber weil sie besser sind.

» Jägerle » Beiträge: 18 » Talkpoints: -5,97 »


Erinnern wir uns doch mal, mit welchen Forderungen vor rund 30 Jahren die Grünen angetreten sind:

BRD raus aus der NATO / Abschaffung der Bereischaftspolizei / Abschaffung der Gefängnisse / Keine Schußwaffen für Polizeibeamte / Anerkennung des Unrechtsstaats DDR / Asyl für alle (auch für Nichtverfolgte) / Keiner darf mehr als 3000,00 DM im Monat verdienen / Keine Widervereinigung Deutschlands, weil hier eine militärische Großmacht entsteht, die ihre Nachbarn bedroht. usw. usw.

Keine dieser schwachsinnigen Forderungen wurde erfüllt und das ist auch gut so.

Ja, die Grünen haben sich in 30 Jahren geändert: Aus steinewerfenden, grünen Studenten und Gymnasiastden wurden nach und nach biedere Außenminister, Staatsanwälte, Richter, Studienräte, Gefängnisdirektoren oder ranghohe Ministerialbeamte, die nun mit 4 - 6000 € monatlich heimgehen. Wird in der Villa des grünen Studiendirektors eingebrochen ist dieser plötzlich froh, dass es doch noch Polizei und Gefängnisse gibt, in die man die bösen Einbrecher einbuchten kann. Und berichtet die 17jährige Tochter ihrem MitFünfziger Grünen-Papa, dass ihr neuer Freund Ausländer (evtl. sogar Asylbewerber) ist, kommt sofort die Frage, weshalb sie sich keinen anständigen Deutschen ausgesucht hat man meint es ja nur gut mit ihr.

Fazit: Die Grünen sind die Partei der Besserverdienenden und der Akademiker mit relativ hohen Beamtenanteil (Lehrer !) geworden. Man wird unter deren Wählern und Parteimitgliedern kaum Arbeiter, kleinere Beamte & Angestellte, Handwerker oder einfache Rentner finden, höchsten hier und da noch einen eingefleischten Öko-Bauern, was übrigens die Grünen selbst nun nicht mehr bestreiten aber nicht so gerne darüber reden.

» Eisfuchs69 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 15,57 »


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