Weiße Eier besser/qualitativ hochwertiger als braune?

vom 13.10.2010, 20:16 Uhr

In diesem Thread ging es um Eier, die nach Fisch riechen und schmecken. Als ich etwas darüber im Internet gelesen habe, habe ich gelesen, dass dieses Phänomen wohl bei etwa fünf Prozent der Eier auftreten soll. Braune Eier sollen dabei häufiger betroffen sein, da sich in dem Dotter dieser Eier stärker Trimethylamid anlagert, das für dieses Phänomen verantwortlich ist.

Nun habe ich zusätzlich auch gelesen, dass braune Eier deutlich häufiger (etwa mehr als 15-mal so oft) von kleinen Fleisch- und Blutflecken betroffen sind als weiße Eier. Ich habe so etwas in (braunen) Eiern auch schon erlebt, wusste aber bislang nicht, dass diese Dinge bei weißen Eiern nicht so häufig vorkommen. Ich entferne solche unliebsamen Dinge auch immer aus dem Ei, ebenso wie die Hagelschnur, bevor ich das Ei zum Backen oder für Rührei verwende.

Ich frage mich, warum dennoch häufiger braune Eier im Laden stehen als weiße, wenn bei den braunen nun mindestens in zweifacher Hinsicht mehr Probleme auftauchen als bei den weißen Eiern. Ist die Farbe für euch relevant, unter anderem auch als wichtiges Qualitätsmerkmal? Kann man pauschal sagen, dass braune Eier im Schnitt eine schlechtere Qualität haben als weiße Eier? Gibt es bei weißen Eiern vielleicht auch spezifische Defekte, die nur bei dieser Farbe auftreten?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Farbe der Schale liegt einzig und alleine an der Rasse und die damit verbundenen Farbe der Ohrlappen der Hühner. Reinrassige Hennen mit weißen Ohrlappen legen weiße Eier und reinrassige Hühner mit roten Ohrlappen legen braune Eier. Da aber oft auch Hühner eingekreuzt werden, kann es passieren, wenn ein nicht reinrassiges Huhn mit weißen Ohrlappen auch braune Eier legt, Es gibt auch Hühner, die günlich blaue Eier legen. Diese Hühner nennt man Araukaner Hühner und sie haben unterschiedliche Ohrlappen. Mit Käfighaltung und damit auch mit der Qualität hat die Farbe nichts zu tun.

Die Qualität der Eier liegt, laut mehrerer Bauern, die ich gefragt habe nicht an der Farbe der Eier, sondern an der Haltung und an dem Futter. Hühner, die viel Grünfutter bekommen legen qualitativ hochwertigere Eier, die auch im Geschmack besser sind. So wie sich bei uns Menschen auch die Nahrung auf unseren Nachwuchs auswirkt, weil die Nahrung durch den Blutkreislauf geht, ist es auch bei den Hühnern.

Schlechtes Futter bei Hühnern macht sich bei den Eiern bemerkbar und das Futter hat auch keine Auswirkung auf die Farbe. Allerdings auf die Dotterfarbe. Die Fütterung von Fischmehl wurde daher auch in Deutschland verboten, weil dies auf den Geschmack Auswirkungen hatte. Ich selber habe solche Eier erst vor kurzer Zeit gehabt. Diese stammten aus den Niederlanden und dort darf man Fischmehl verfüttern. Laut einiger Bauern ist das kein Mythos und seitdem in Deutschland die Fütterung von Fischmehl verboten ist, kommt der Geschmack bei deutschen Eiern auch nicht mehr vor.

Die Qualität der Eier ist nicht von der Farbe abhängig, sondern einzig und alleine von der Haltung und von der Fütterung. Auch die dicke der Schale ist von der Fütterung abhängig. Ich habe schon weiße Eier gehabt, die mit Blutflecken waren und auch braune Eier. Auch die Hagelschnur kommt in beiden Sorten vor. Anders könnte sich das Küken, was sich bei befruchteten Eiern bildet ja auch nicht ernähren.

Ich habe schon mit einigen Bauern über die Qualität der Eier gesprochen und kein Bauer hat was anderes gesagt und in meiner Heimat waren sehr viele Bauern, die Hühner gehalten haben. Wenn es nicht am Futter, sondern an der Rasse der Hühner oder am Gendefekt liegt, wenn Hühnereier qualitativ schlecht sind, wie erklärt man sich dann, dass in Deutschland bei deutschen Eiern der Fischgeschmack nicht mehr in den Eiern enthalten ist? Wenn man auf den Stempel schaut, dann sind es niederländische Eier, die qualitativ nicht in Ordnung sind.

Rassehühner mit den roten Ohrlappen sind robustere Tiere und deswegen werden diese häufiger gehalten und daher stehen dann auch eher braune Eier in den Regalen. Bei weißen Eiern werde ich stutzig und schaue auf den Stempel. Denn diese sind meist aus Holland. Die Eier, die ich im von Cologneboy verlinktem Thread angesprochen habe, waren weiße Eier und damit kann ich die Theorie nicht glauben, dass die Qualität von der Fartbe abhängt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Geschichte, warum die Eier mal braun und mal weiß sind, habe ich gestern auch überflogen. Wikipedia führt ja da in etwa die gleichen Beschreibungen auf wie du. :)

Diamante hat geschrieben:Ich habe schon weiße Eier gehabt, die mit Blutflecken waren und auch braune Eier.


Genau das ist der Punkt hier - es gibt Fleisch- und Blutflecken bei allen Eiern. Allerdings wurde festgestellt (unter anderem auch bei Wikipedia nachlesbar :wink: ), dass der Anteil der Eier mit diesen Flecken bei brauen Eiern 15-mal höher ist als bei den weißen Eiern. Ich empfinde diese Flecken schon als Makel, zwar nicht so, dass ich ein Ei deswegen nicht nutzen würde, allerdings entferne ich solche Dinge immer aus dem Ei (in der Schale gekochte Eier esse ich nie, so dass ich auch nicht unbewusst sowas aufnehme).

In diesem PDF-Dokument wird diese Sache noch einmal aufgegriffen. Zum einen spielt die bessere Durchleuchtbarkeit von weißen Eiern eine Rolle, was ja logisch ist. Allerdings weisen braune Eier von sich aus wohl schon häufiger diese Flecken auf - und da interessiert mich einfach, warum das so ist. Die Hagelschnur gibt es selbstverständlich in jedem Ei - logisch. Darum ging es hier nicht, da es hier keine qualitativen Unterschiede zwischen weiß und braun gibt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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