Wie verkraftet man den Tod am besten?

vom 27.01.2008, 22:03 Uhr

Meine Oma ist am Dienstag gestorben und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will es nicht wirklich wahrhaben und es ist schwer für mich das zu verkraften, da ich einen großen Teil meines Lebens bei ihr verbracht habe. Sie war fast wie eine Mutter für mich.

Also meine Frage: Wie komme ich jetzt am besten zurecht, wie seid ihr damit umgegangen, als ihr eine bedeutende Person verloren habt?

» RaVeR » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,76 »



Erst einmal mein Herzliches Beileid, ich weiß wie schwer das ist,wenn man einen geliebten Mensch verliert.

Ich finde es kommt immer darauf an, wie jemand gestorben ist, wer es war wie alt er war. Die Oma steht einem in den meisten Fällen natürlich sehr nahe, was das ganze schwieriger macht aber ich denke sie hatte ein schönes, erfülltes leben, nette Kinder aus denen was geworden ist, und sie hat ihre Enkel aufwachsen sehen. Vielleicht ist sie ja eingeschlafen.

Meine Mutter hat mir erzählt, als vor Jahren meine Uroma gestorben ist, das sie nun im Himmel ist und auf mich aufpasst klingt kitschig, ich weiß und ich glaube an so was auch nicht im entferntesten aber dennoch hat es mir geholfen. Ich hab mir wirklich vorgestellt sie sitzt da oben und beobachtet mich. Meine Uroma war damals nach langer Krankheit gestorben und sie selbst sagte, sie will nicht mehr. Manchmal ist es für denjenigen auch besser und leichter zu sterben. Für viele Angehörige ist es eben nur schwierig loszulassen.

Das schlimmste was man machen kann ist vergessen. Solange du an deine Oma denkst, lebt sie weiter in dir. Davon abgesehen hat sie sich stark geprägt, du wirst einige Eigenarten von ihr haben vom Genmaterial mal abgesehen. Weißt du, sie hat Spuren hinterlassen, und auch wenn sie körperlich nicht mehr da ist, wird es noch lange so sein, als wäre sie noch da. Das Gefühl kann beruhigend und es kann beruhigend sein, das entscheidest du und deine Einstellung zum Tod.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Oh, du Armer, das ist sicherlich sehr schlimm für dich. Ich hoffe, ich kann dir etwas helfen, weil es mir ähnlich ging. Mein Opa ist vor etwa 7 Jahren gestorben und er war für mich so was wie mein bester Freund, er war wirklich eine wichtigste Bezugsperson und ich hatte ein besseres Verhältnis u ihm, als zu meinem Vater. Er ist dann leider an Krebs gestorben und für mich war das schrecklich.

Ich weiss natürlich nicht wie schlecht es deiner Oma am Ende ging oder wie du sie in Erinnerung hast, aber mir hilft es immer sehr, mich einfach an die schönen Zeiten zu erinnern, mir klarzumachen, dass er ein wunderbarer Mensch war, der bestimmt stolz ist, wenn er uns alle sieht, seine Familie und dem ich bestimmt genauso wichtig war wie er mir wichtig war. Für mich ist er eine Art Schutzengel, und ich hab auch heute noch eine ganze enge Bindung zu ihr, weil ich mich von ihm begleitet fühle und beschützt und weil ich oft denke, dass er bestimmt dafür sorgen wird, dass in meinem Leben alles so läuft wie es laufen soll. Und irgendwie beruhigt mich das sehr.

Ändert natürlich nichts daran, dass er mir unheimlich fehlt.

Dir alles Gute

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja so ein Verlust der schmerzt sehr ! Im letzten Jahr hatten wir eine ganze Reihe an Todesfällen in der Familie. Im Januar 07 ist meine Lieblings Oma verstorben, das war so hart für mich, das ich für mehrere Wochen neben der Spur war. Im Juni ist dann meine zweite Oma verstorben. Das hat mir den Rest gegeben. Und weil es anscheinend noch nicht genug war, ist im Dezember mein Onkel an Krebs verstorben. Da war es schon weniger bewegend für mich. Was mich mehr erschrocken hat, war das alle drei an Krebs verstorben sind. Als meine Mutter mir dann sagte das sie Magenkrebs hat und in Behandlung ist, brach für mich alles zusammen.

Ich hab mir Psychologische Hilfe geholt, da ich es alleine nicht geschafft hatte. Gut ich habe meinen Partner, der konnte mir aber auch nur bis zu einem Gewissen Punkt zur Seite stehen und helfen. Nun hat es auch meinen Vater erwischt. Er hat den Verdacht auf Lungen Krebs. Das schreckliche nur ist, das mich das nicht geschockt hat und mich nicht berührt. Meine größte Sorge allerdings ist es, das ich auch an Krebs erkranken könnte, weil so viele Familienmitglieder es hatten und haben. Also werde ich immer fleißig zur Krebsvorsorge gehen.

Also mit dem Tod kommt man besser klar (Betonung liegt auf besser, weil es nie leicht sein wird) wenn man sich viel damit befasst.

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Erstmal herzliches Beileid :( Mein Opa ist am 12.12.07 gestorben :( Auch ich hatte immer sehr viel Kontakt zu ihm, schon allein weil meine Großeltern mit bei uns gewohnt haben.

Aber es ging ihm die letzten Monate schon sehr schlecht, so das man eigentlich nur noch hoffen konnte das er nicht mehr zu lange leiden muß. Auch wenn der Verlust dann weh tut. Und es ist so, immer wieder wird man an den Menschen erinnert und da hat man dann eben schonmal Momente in denen es einem nicht so gut geht.

Für mich war das schlimmste, das ich fast jede Nacht abwechselnd mit meiner Mutter im Krankenhaus geschlafen habe. Meine Mutter hatte in der Nacht als er starb Nachtdienst und ich war erkältet und habe gesagt ich brauche einfach mal eine Nacht mein Bett. Wir haben aber extra gesagt, sollte er nach einem von uns fragen, soll auf jeden Fall angerufen werden, es kommt dann jemand. Um 1 Nachts rief die Ärztin an und sagte er sei verstorben wir könnten noch kommen um ihn nochmal zu sehen.

Wir sind dann hingefahren und dann sagte uns der Pfleger er habe um 23 Uhr noch einige Male meinen Namen gerufen. Selbstvorwürfe kamen dann erstmal, warum war ich gerade in der Nacht nicht da. Aber aus Erfahrung in meinem Beruf weiß ich das viele Menschen einfach alleine sterben weil sie es so wollen.

Also es dauert darüber hinweg zu kommen. Reden hilft viel. Ich war froh das ich Leute hatte mit denen ich darüber reden konnte wie es mir geht und über diese Selbstvorwürfe.

Benutzeravatar

» engel04 » Beiträge: 60 » Talkpoints: 0,17 »


Auch von mir erst einmal Herzliches Beileid. Ich weiss, es ist nur dahin gesagt und kein wirklicher Trost, aber manchmal hilft es doch etwas.

Als vor 5 1/2 Jahren erst mein Bruder und dann meine Mutter starben, dachte ich auch, ich packe das einfach nicht. Es war ziemlich viel und ziemlich schwer, weil keine 6 Wochen dazwischen lagen. Mein Bruder hatte einen sehr schweren Verkehrsunfall, meine Mutter hat dies, als auch den Tod meines Bruders, der nun mal auch der Liebling meiner Eltern war, nicht verkraftet. Zudem war sie auch selbst gesundheitlich stark angegriffen und dazu diese Belastung... das war dann zu viel. So viel zur Vorgeschichte.

Erst wollte ich das natürlich auch nicht wahr haben, aber irgendwann akzeptiert man es einfach. Das kam bei mir erst mit der Beerdigung, wo ich es so richtig verarbeiten konnte. Vorher war ich in so einem Art Schwebe- bzw. Schockzustand. Allerdings habe ich keine Beruhigungsmittel oder ähnliches genommen. Ich bin auch weiter zur Arbeit gegangen und habe mich nicht krank schreiben lassen oder sonstiges. Mir hat die Arbeit mit den Kids und im Kreise meiner Kollegen absolut geholfen.

Zudem hatte ich immer Ansprechpartner, ich hatte genügend Stellen, an denen ich mich aussprechen und ausweinen konnte. Mein damaliger Freund hat mir auch sehr geholfen. Und dann war da noch mein anderer Bruder und seine jetzige Frau, mein Opa brauchte mich auch, na ja, und mein Vater - zu dem hatte sich durch all das das Verhältnis dennoch nicht verbessert.

Also kann man sagen, dass es mir geholfen hat, wenn ich wusste, da ist jemand, zu dem ich gehen kann und mit dem ich reden kann auch wenn ich es nicht getan habe. Durch die Beerdigungen konnte ich den Verlust auch einiger Massen besser verkraften, es war so etwas wie ein Abschluss.

Jeder hat seine eigene Methode, mit so etwas fertigzuwerden. Aber vielleicht habe ich Dir ein wenig helfen können!

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also verkraften ist dann meist eine Sache wie man den Tod auffast. Bei mir war es eine Zeit lang sehr schlimm. Vor 6 Jahren finde es an das unser Kater (12 Jahre bei uns) vergiftet in Nachbars Garten gefunden. Ein Jahr später ist mein Opa gestorben. Der war top fit und zeigte nicht ein Hauch von schwäche. Nur da wo er im Krankenhaus war haben die Ärzte eine Fehldiagnose gemacht und gepfuscht. Wo er dann in ein anderes Krankenhaus gekommen ist war alles zu spät.

Danach das Jahr ist mein Onkel sehr jung an einem Tumor gestorben. das sind fälle die ich nicht so leicht verkraftet habe. Allerdings hatte ich meine Freunde immer beiseite mit denen ich darüber reden konnte was natürlich erleichtert. Ich denke auch immer an die schöne Zeit die wir hatten und das die bestimmt auch nicht wollten das wir die ganze zeit trauern. Letztes Jahr hat es dann meine Älteste Tante getroffen. Sie war leider selber schuld an ihrem frühen Tod weil sie ihre Leber vergiftet hat. Da kam ich dann etwas leichter drüber weg weil sie ja hätte was ändern können. Zumal wir auch erfahren haben, das sie auch nie zum Arzt gegangen ist obwohl sie es behauptet hat.

Ich hoffe nur das jetzt in dieser Geschichte bei uns erstmal eine gaaaanz lange Pause kommt. Das ist nämlich nicht gerade ein tolles Gefühl wenn einem diese Nachricht übermittelt wird.

» Gremlin » Beiträge: 103 » Talkpoints: -0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin ja in einem Vier-Generationen-Haushalt aufgewachsen, wobei meine Urgroßeltern im Kindergarten- bzw. Grundschulalter gestorben sind, woran ich kaum Erinnerungen habe. Als ich in der Grundschule war, ist auch mein Opa gestorben, der in der ca. 30km weit entfernten Heimatstadt unseres Vaters gelebt hat, womit ich sofern ich mich erinnern kann auch noch ganz gut klargekommen bin.

Ansonsten waren wir vor einem Jahr sieben Leute daheim, heute sind es noch fünf. Mein anderer Großvater ist Anfang 07 total erkältet gewesen und es wurde nicht besser, irgendwann hat es beim Atmen richtig gerasselt und dann wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert, wegen der er ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Als der Rettungswagen kam, ist er noch selbst die Treppe runtergegangen und in den RTW gestiegen; war also noch ganz gut auf den Beinen. Im Krankenhaus wurde dann ein Bakterienbefall des Herzens diagnostiziert und nach drei Tagen hieß es, er müsse liegen bleiben und er würde nie wieder aus dem Bett herauskommen. Im März kam er als bettlägeriger Pflegefall der zweithöchsten Stufe heim (da musste er von den Sanis getragen werden und später wusste er auch gar nicht, wie er überhaupt heimgekommen war), Anfang April wurde er nach ganz oben eingestuft. In der Nacht darauf ist er gestorben; Karsamstag ist er beerdigt worden.

Mein Opa war früher immer wahnsinnig fit und aktiv; es hat mir schoon das Herz gebrochen, als ich ihn dann so hab daliegen sehen. Es war klar, dass er quasi nur zum Sterben heimgekehrt ist und ich dachte die ganze Zeit, dass der liebe Gott ihn bitte endlich erlösen solle. Ich wusste, dass es für ihn besser wäre; ich meine, ich habe ja auch mein ganzes Leben (abgesehen von nicht ganz zwei Jahren, die ich in Süddeutschland verbracht hab) mit meinem Opa zusammengelebt; also so richtig, nicht nur in einem Haus, sondern eben komplett auch in einem Haushalt, ohne jegliche Grenzen zueinander. Und er hätte nie monate- oder gar jahrelang vor sich hinvegetieren wollen, er hätte da immer den schnellen schmerzlosen Tod bevorzugt. Ich habe wirklich gehofft, dass er stirbt und vorher immer gesagt, dass es ein Grund wäre, sich für ihn zu freuen, wenn er stirbt.
Ich war solange cool, bis es dann wirklich passiert ist.

Vorher sagt man in solchen Situationen so leicht, dass der Tod dann eine Erlösung ist und wenn man auch weiß, dass jemand sterben wird (es war schnell klar, dass es nicht mehr lange gehen würde; wir haben ihn ja jeden Tag hautnah weiter abbauen sehen)... irgendwie denkt man immer: "Es wird bald passieren." und hält sich an dieser Zukunftsform fest; und zwar mit jedem Tag ein bisschen mehr, nach dem Motto: Heute hat er ja auch überlebt.

Es war ein absoluter Schlag ins Gesicht, als er dann wirklich gestorben ist. Ich stand erst nur fassungslos da und dachte: "Wie jetzt?" Mein Opa ist daheim gestorben und wurde morgens erst noch hier insofern aufgebahrt, als dass sich Kinder und Enkelkinder so noch von ihm verabschieden konnten, ohne dafür unbedingt in die Leichenhalle und an einen offenen Sarg zu müssen. Mit meiner Fassung wars vorbei, als ich dieses Schlafzimmer dann betreten habe und meinen toten Großvater auf dem Bett hab liegen sehen. Ich bin direkt wieder rausgerannt und vor der Tür heulend zusammengebrochen. Beim Totengebet habe ich ab nach dem ersten Satz des eingangs gesungenen Liedes auch nur noch geweint. Vor der Beerdigung habe ich ein extra starkes Beruhigungsmittel vom Arzt bekommen, aber alleine dieses in der ersten Reihe der Kirche sitzen und dabei den Sarg direkt im Blickfeld zu haben... ich bin insgesamt 4x richtig weggesackt.

Im Nachhinein fand ich es nichtmal am Schlimmsten, dass mein Opa gestorben ist. Mein Problem war viel eher, dass zig Kindheitserinnerungen plötzlich auch wieder komplett da waren (mein Großvater hat mit mir als Kind ständig die Gegend unsicher gemacht) und die es eigentlich noch viel schlimmer gemacht haben.

Verkraftet hab ich das heute immer noch nicht, ich bin immer noch dabei, das zu verarbeiten. Mir hilft das nun grade ungemein, die wiedergefundenen Kindheitserlebnisse mit meinem Großvater - und auch meinem Großonkel - niederzuschreiben und z.B. auch in Kurzgeschichten zu verarbeiten.

Mein Großonkel (der war auch noch richtig fit gewesen) hat auch immer bei uns gelebt, er hatte also eigentlich komplett denselben Status wie Opa, und ist Ende Juli letzten Jahres relativ plötzlich gestorben. Er hatte eine Darm-OP, nachdem bei ihm kurz zuvor dort ein Tumor diagnostiziert worden war, der aber komplett entfernt werden konnte. Naja, die OP hat er richtig super verkraftet, war danach schnell wieder topfit und bockig, weil er nicht schon nach drei Tagen wieder entlassen wurde, obwohl hier doch ein Dorffest anstand. *lol* Ja, und dann hatte er plötzlich einen Herzstillstand, ist reanimiert worden und von sich aus ins Koma gefallen.

Das war dann so, dass er auch komplett bettlägerig und pflegebedürftig entlassen worden wäre, wobei man zudem nicht wusste, wie lange sein Herz stillgestanden hatte und man doch auch schon mit Hirnschädigungen rechnete, aber eigentlich nicht damit, dass er je wieder aus dem Koma erwachen würde. Und der entfernte Tumor erwies sich bei der postoperativen Analyse dann auch als bösartig, so dass dort in jedem Falle auch noch eine gewisse Art der Krebstherapie nötig gewesen wäre. Auf Wunsch der Familie sind dann sämtliche Behandlungen, die abgebrochen werden konnten bzw. durften, eingestellt worden und er ist im Laufe des betreffenden Tages dann gestorben.

Ich war eine halbe Stunde, nachdem er gestorben war, bei ihm im Krankenhaus und hab mich dort verabschiedet. Da hats mir gar nichts ausgemacht, ihn tot zu sehen, was aber viel eher an der Krankenhausumgebung lag und daran, dass er vorher auch im Koma gelegen ist. So war der einzige Unterschied, dass die Apparate weg waren. Es war also recht befremdlich und schien irgendwie nicht wirklich der Tod da zu sein.

Allerdings habe ich da schon überlegt, wie ich die nächste Beerdigung innerhalb dieses kurzen Zeitraums, quasi beide von meinen Opas, überstehen sollte und gedacht, dass ich das nicht verkraften würde. Mein Körper war wohl derselben Meinung. Mein Großonkel ist freitags gestorben, montags kam der Pastor, um den Beerdigungsablauf durchzusprechen, und als er weg war, bekam ich wahnsinnige Bauchschmerzen und Krämpfe. Die Beerdigung war donnerstags und mir ist sie erspart geblieben. Ich bin dienstags wegen einer geplatzten, übergroßen Zyste am Eierstock notoperativ behandelt worden und lag zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus. Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Körper da auf meine psychische Belastung reagiert und quasi gesagt hat: "Hey, bevor du daran ganz kaputtgehst, zieh ich dich jetzt aus der Schusslinie."

Diese Trauerfeierlichkeiten und die ganze daran direkt erst einsetzende Lethargie sind mir erspart geblieben, weils kleinere Probleme gab und ich deswegen letztlich noch etwas länger im Krankenhaus bleiben musste, worüber ich immer noch heilfroh bin.

Mit den Todesfällen wirklich klarkommen tue ich heute noch nicht; ich versuche es, außer wenn ich drüber schreibe (wobei ich auch immer heule; deswegen kann ich auch nicht direkt von Angesicht zu Angesicht mit wem reden, weil ich direkt anfange zu weinen und nichts mehr herausbringe), immer noch möglichst weit wegzuschieben. Vor Weihnachten hatte ich Wahnsinnsangst, weil da plötzlich zwei Leute fehlten, aber Weihnachten war einfach nur leer.

An Heiligabend ist zudem eine Großtante aus dem Nachbarort von mir, die ich aber eher flüchtig von Familienfeiern kannte und nur sporadisch mal sah (meine Eltern hatten da schon einen näheren Bezug), beerdigt worden, nachdem sie bei nem Treppensturz einen Genickbruch erlitten hatte. Meine Eltern und meine Oma sind auch dort bei der Beerdigung gewesen; ich hab mich nur in so einer Art geschocktem "Zu-Karsamstag-zu-Heiligabend-immer-stirbt-hier-jemand"-Schwebezustand befunden und naja.

In dieser Woche hätten mein Großvater und mein Großonkel beide Geburtstag gehabt und das sind so Momente, in denen es immer noch wieder viel schwerer ist. Aber ich merke inzwischen auch, dass ich grad aus diesen Momenten letztlich gestärkt hervorgehe und den Tod ein bisschen mehr akzeptieren kann.

Von daher kann ich dir nur empfehlen, deinen Kummer nicht in dich hineinzufressen, sondern herauszulassen und dich den Ereignissen zu stellen. Ich glaube fest daran, dass sobald man da dann seine absoluten psychischen Grenzen erreicht der Körper insofern reagiert, dass man erstmal mit sich selbst beschäftigt und von den Dämonen, die einen verfolgen, abgelenkt ist.

Wenn du darüber direkt mit jemandem reden kannst und dazu stark genug bist, dann tu es. Ich habe die Tatsache, dass ich durchaus mal darüber reden und jemandem meine Trauer, meine Wut, meine gesamten Emotionen trotz meiner Tränenausbrüche mitteilen wollte, so gelöst, dass ich mit meinem besten Freund online per Chat kommuniziert habe. Und wie schon gesagt, mir hilft es ungemein, wenn ich die Dinge, die mir da so durch den Kopf gehen, irgendwie schriftlich festhalte. Ich mache das eben meistens in Rahmen von Kurzgeschichten, aber zugegebenermaßen habe ich diese Variante deswegen extra (anstatt einfach Tagebuch zu schreiben) genommen, weil ich dabei so tun kann, als ginge es gar nicht um mich, sondern beträfe die Thematik nur fremde, selbst ausgedachte Figuren und als wäre das alles eben nicht echt.

Aber ich habe festgestellt, dass mir das dennoch weiterhilft, die Verluste zu verarbeiten.

» Tanniani » Beiträge: 341 » Talkpoints: -0,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist mal eine gute Frage. Das kenne ich niemand möchte etwas über den Tod wiisen. aber leider ist es so das Menschen kommen und gehen das ist das Schiksal was wir nicht in unserer Hand haben.

Der letzte Schwierige Tod ist bei mir ziemlich lange her ca.8 Jahre schon damals war ich noch ziemlich jung und habe nur geheult jetzt wenn so was passieren würde, um Gotteswillen dann würde ich acuh nicht wissen was ich machen soll. Ich wünshce allein eine gute Besserung die sowas hintersich bringen müssen und alles gute für die Zukunft :!:

» IzzetCiftci » Beiträge: 36 » Talkpoints: 0,88 »


RaVeR hat geschrieben:Hallo alle zusammen. Meine Oma ist am Dienstag gestorben und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will es nicht wirklich wahrhaben und es ist schwer für mich das zu verkraften, da ich einen großen Teil meines Lebens bei ihr verbracht habe. Sie war fast wie eine Mutter für mich.

Also meine Frage: Wie komme ich jetzt am besten zurecht, wie seid ihr damit umgegangen, als ihr eine bedeutende Person verloren habt?

Hallo ihr lieben, mich hat leider das Schicksal vor einer Woche sehr stark getroffen. Ich bin 16 Jahre alt und habe meinen Vater vor wenigen Tagen verloren. Mit ihm hab ich leider all den Optimismus und Glauben an Religion verloren. Ich weiß nicht an wen ich mich wenden kann und suche erstmals Hilfe per Netz, bevor ich mich an andere wende. Ich hab zwar jede menge Freunde die hinter mir stehen, jedoch ist es nicht so leicht mit Freunden darüber zu sprechen, weil man so etwas mal erleben muss, bevor man weiß wovon man redet.

Du hast deine Oma verloren, ist auch ein sehr schrecklicher Verlust, habe auch vor drei Jahren mein Opa verloren. Ich frage mich die selbe Frage wie du, Wie verkraftet man solch einen furchtbaren Schlag? Falls wer Erfahrung hat bei Verlust eines Elternteils, biitte melde dich!

Bin dankbar für alles! Schon mal vielen Dank im Voraus!

» oreo » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,50 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^