Finning - eine grausame Praxis...

vom 02.07.2010, 04:01 Uhr

Ich habe im Fernsehen zufällig einen kurzen Beitrag über den Umgang mit Haien gesehen. Unter anderem wurde auch über das sogenannte "Finning" gesprochen. Vor einiger Zeit hatte ich darüber bereits etwas gelesen und ich finde das, was sich hinter diesem harmlosen Wort versteckt, wirklich grausam.

Darunter versteht man die Verstümmelung der Haie, indem man ihnen die große Rückenflosse und auch andere Flossen bei lebendigem Leib abschneidet und den Hai dann zurück ins Meer wirft. Das Tier lebt noch und kann sich im Wasser nicht mehr fortbewegen - es sinkt auf den Meeresboden und verendet qualvoll durch ersticken oder wird von anderen Raubfischen gefressen.

Man geht davon aus, dass pro Jahr viele Millionen Haie (die Schätzungen gehen von bis zu 100 Millionen Haien aus) nur getötet werden, um an die begehrten Flossen zu kommen, die auf dem Markt hohe Erlöse erzielen. Treibende Kraft für dieses barbarische und sinnlose Abschlachten von Tieren ist Ostasien - wo Tierschutz bisher bekanntermaßen ohnehin keinen hohen Stellenwert hatte.

Mich machen solche Meldungen immer wieder wütend. Haie sind für mich die schönsten und ästhetischsten Fische, die ich kenne. Auch ohne Sympathie für diese Tiere muss man doch einsehen, dass hier unnötig Tiere gequält werden. Es geht ja nicht einmal um das Fleisch der Tiere, sondern lediglich um die Flossen.

Wie steht ihr zu den großen Raubfischen und der Jagd, die auf sie gemacht wird? Würdet ihr Haifischflossensuppe essen vor dem Hintergrund, dass für diese Suppe ein Hai verstümmelt und dann seinem Schicksal überlassen wurde?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ach du liebes Bißchen, das ist furchtbar. Davon habe ich tatsächlich noch nie etwas gehört. Aber es macht mich nicht nur wütend, sondern auch traurig. Es ist nichts anderes als das, wenn Menschen Tiere ohne Gewissen quälen. Ich frage mich dann immer, wie die so ein Verhalten mit sich selber ausmachen können. Teilweise wird es wohl einfach ein Erziehungs- bzw. Kulturfrage sein. Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, wie die es schaffen das Messer anzusetzten und die Sache durchzuziehen.

Ich würde auf gar keinen Fall Haifischflossen essen. Haie gehören bestimmt nicht zu meinen Lieblingstieren. Trotzdem hat jedes Tier ein gewisses Recht auf sein Dasein. Es ist eine sehr umstrittene Kreatur, die viele Fragen aufwirft. Manche bestehen darauf, daß sie blutrünstige Killer sind und nichts anderes verdienen, als abgeschlachtet zu werden. Dem kann ich selbstverständlich nicht zustimmen.

Wer ist denn hier skrupelloser? Ein Fisch der nur seinen Instinkten folgt und aus Hunger tötet? Oder der Mensch, der wirklich weiter in seiner Entwicklung sein und verstehen müßte wie grausam sein Handeln ist. Ich kann mir nur vorstellen, daß diese Leute davon ausgehen, daß ein Hai weder Schmerz noch Pein fühlen kann. Und das ist wirklich das Denken eines Neandertalers.

Die Tierarten unserer Welt minimieren sich immer mehr, das ist bewiesen. Und mit solchen seltendämlichen Aktionen wird das noch verschlimmert. Die Sanktionen, die für solche Taten ausgesetzt werden sollten, müssen noch erfunden werden. Aber dafür gerät kein Stein ins Rollen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Selbstverständlich sollte es heute keinen Grund mehr geben, Tiere so verenden zu lassen. Zumal der Tod der Tiere in dem Fall auch unausweichlich ist. So viel Fach- und Sachverstand werden hier die Jäger (oder muss man schreiben Täter?) haben. Daher kann die erste Forderung ja nur sein, dass sie in dem Fall den Hai schon vorher von den bevorstehenden Qualen erlösen.

Wo man etwas vorsichtig sein sollte, wäre der Umgang mit dem Zahlenmaterial. Denn ich kann mir zwar Vorstellen, dass es Beweggründe geben kann, die Zahl möglichst dramatisch hoch zu setzen. Aber ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass es haltbar ist, dass jährlich 100 Millionen Haie in diesem Zusammenhang gefangen und getötet werden. Und wenn man sich unseriöser Zahlen bedient, verliert man die Unterstützung der Unbeteiligten - einfach weil es etwas mit Unaufrichtigkeit zu tun hat, bei Problemen bewusst (maßlos) zu übertreiben.

Ob aber hier ein Jagen nach der Rückenflosse nachhaltig gestoppt werden kann, ist schwer vorauszusagen. Hier müsste es massive Aufklärungskampagnen in den betroffenen Staaten geben, wo die Kunden/Abnehmer der Ware sitzen. Erst wenn von da die Nachfrage nachlässt, wäre eine Chance gegeben, dass dem Treiben ein Ende gesetzt wird.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ob man ein Tier wegen seiner Flossen überhaupt töten muss sei jetzt mal dahin gestellt. Ich finde das abartig, aber das ist eine andere Debatte. Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist warum man die Haie nicht vorher oder wenigstens nach dem Abtrennen der Flossen tötet. Hat das einen besonderen Grund oder ist das purer Sadismus, der hier zum Tragen kommt? Beim Schächten etwa geht es ja wohl um die spirituelle Reinheit des Fleisches oder so. Diesen Grund finde ich zwar nicht legitim, aber wenigstens gibt es in diesem Fall einen. Ich kenne mich ja mit den Gepflogenheiten des Fischens nicht aus, aber so rein logisch kann ich mir gerade keinen vernünfitgen Grund vorstellen, warum das Sinn machen sollte, die Tiere so viel wie möglich zu quälen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diese Art der Tierquälerei war mir bisher nicht bekannt. Dass Wale und Delfine gefangen und abgeschlachtet werden, ist ja immer wieder in den Medien. Aber dass Haien nur die Rückenflossen abgeschnitten werden und die Haie dann wieder zurück ins Meer geworfen werden, ist mir neu. Davon hatte ich bisher noch nichts gehört.

Am bekanntesten für den Walfang sind ja die Japaner. Obwohl internationale Tierschutzorganisationen immer wieder gegen sie vorgehen, machen sie ja immer weiter und lassen sich davon überhaupt nicht beirren. Im letzten Jahr ist ja erst zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem ein japanisches Walfängerschiff ein kleines Greenpeaceboot gerammt hat. Das heißt, es sind auch schon Menschen bei dieser Sache zu Schaden gekommen. Die Walfänger reagieren ja auch äußerst aggressiv auf Tierschutzaktivisten, die sich ihnen in den Weg stellen. So wurden auch schon Boote mit Harpunen beschossen.

Aber bei dem Walfang werden die Tiere ja wenigstens getötet und nicht bei lebendigem Leibe verstümmelt und anschließend wieder ins Wasser geworfen, wo sie dann völlig hilflos und machtlos sind, und qualvoll verenden. Dieses Vorgehen finde ich noch um einiges schlimmer, da das für mich Tierquälerei der schlimmsten Art und Weise darstellt.

Ich frage immer, was in den Köpfen von den Leuten vorgeht, die so etwas machen. So geldgierig kann man doch gar nicht sein, dass man dafür den Tod von tausenden von Tieren billigend in Kauf nimmt und sie vorher sogar noch quält. Wie kann man nur so gefühlskalt sein, dass die Tiere einem total egal sind? Ich selbst könnte sowas nicht mal mit ansehen, geschweige denn auch nur annähernd selbst tun. Mir wird schon immer fast schlecht, wenn ich im Fernsehen sehe, was für ein Massaker dort immer wieder angerichtet wird. Wenn das Meer in einem Bereich tief rot gefärbt ist, weil so viele Tiere geschlachtet wurden.

Ich finde, das gleiche sollte man mit den Walfängern auch machen, wenn man sie zu fassen bekommt. Ganz langsam und qualvoll sterben lassen. Jeden Finger einzeln abschneiden, jeden Zeh einzeln abschneiden, dann ein Stück vom Arm und vom Bein usw. So qualvoll wie möglich. Genau das hätten diese Menschen meiner Meinung nach verdient. Einen möglichst qualvollen Tod.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sebbe2307 hat geschrieben:Die Walfänger reagieren ja auch äußerst aggressiv auf Tierschutzaktivisten, die sich ihnen in den Weg stellen.

Ja, schwer vorstellbar. Da wollen die guten Tierschützer nichts weiter, als den Walfänger ihre Existenzgrundlage streitig machen und sie so vor das wirtschaftliche aus stellen, und die reagieren erbost. Ich gehe mal davon aus, dass deine eigene wirtschaftliche Existenz nicht gefährdet ist, weil deine Eltern für alles aufkommen. Solange das nämlich so ist, wirst du vermutlich hier die Walfänger nicht verstehen. Was aber nicht bedeutet, dass du im Recht bist. Noch nicht mal dann, wenn wir lediglich den moralischen Aspekt betrachten.

Sebbe2307 hat geschrieben:Ich frage immer, was in den Köpfen von den Leuten vorgeht, die so etwas machen.

Das sind vermutlich einfach erwachsene Menschen, die eine gewisse Verantwortung haben. Mehr eigentlich nicht. Aber welche Fragen müssen in dir aufkommen, wenn du mal das Schicksal der Schweine in den Mastbetrieben bedenkst?

Sebbe2307 hat geschrieben:Ich finde, das gleiche sollte man mit den Walfängern auch machen, wenn man sie zu fassen bekommt.

Es gäbe hierzu viel zu schreiben und ich will den Ausrutscher mal verzeihen. Aber du solltest hier den Umstand mal überdenken, dass du den Menschen mit einem Tier gleichstellst. Damit disqualifizierst du dich von jeder weiteren und sicher notwendigen Diskussion.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Kannst du eigentlich noch was anderes als die Beiträge von anderen zu kritisieren?

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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