Härtere Strafen für jugendliche Straftäter?

vom 02.01.2008, 21:14 Uhr

sebi93 hat geschrieben:Dann würde ich noch diese Jugendstrafe abschaffen. Was bringt die? Warum ist es anders wenn ein 16-jähriger Junge einen Menschen ermordet oder ein 25 Jahre alter Mann? Ich verstehe nicht warum man da unterscheidet.

Ganz einfach: Weil es einem Jugendlichen offensichtlich an geistiger Reife fehlt - die besitzen oft nicht einmal Personen über 21 Jahren und nur ein absolut minimaler Teil derer darunter. Jugendliche und unter 21 bzw. 25jährige wären gerne geistig reif, sind es aber viel zu oft nicht einmal im Ansatz! Im Grunde dürfte man bei der derzeitigen Lage die Volljährigkeit auch erst ab 21 (frühestens) "vergeben" - daher fallen auch 21jährige unter die Jugendstrafe weil man erst "seit kurzem" mit 18 als Erwachsener gilt.

Und da gibt`s auch nichts dran zu rütteln dass ein Jugendstrafrecht sein muss - das hat jeder Staat der Welt schon eingesehen und es ist immer wieder verwunderlich wie Menschen die keinerlei Ahnung von Straftheorie haben sich hier großspurig aufführen und so tun als hätten sie eine Ahnung von den Konsequenzen ihrer tollen Ideen, siehe

sebi93 hat geschrieben:Besonders wichtig wäre es die Kinder schon von früh auf dahin unterrichten das Verbrechen schlecht sind. Und besonders die Strafen klar machen. Als Lehrmethode könnte man die Kinder eine Unterrichtsstunde also 45 Minuten. Nur auf ihren Stühlen sitzen lassen. Keiner darf Reden oder sich anders beschäftigen. Damit ihnen klar wird das es total langweilig ist.

Und was soll das bringen? Welche sinnvolle Assoziation soll das hervorrufen? Diese Idee ist total sinnlos da hier weder moralisch noch ethisch eine Grundlage für Gewissensentscheidungen wie z. B. "Begehe ich eine Straftat oder nicht..." geschaffen wird.

Es wird echt mal Zeit dass einige anfangen zu verstehen dass Strafen an sich niemals abschreckend wirken - gerade in Ländern mit harten Strafen liegt die Verbrechensrate ironischerweise besonders hoch (weil die meisten denken: Wenn schon, denn schon...) und wirkt nicht abschreckend. Das kann man sich sogar selbst denken wenn man mal etwas weiter denkt: Denn warum sollte ich einen Zeugen am Leben lassen wenn auf Raub schon der Tod oder mindestens 100 Jahre Gefängnis steht? Da versuch ich mich doch lieber der Vertuschung der Tat, schlimmer kann es eh nicht werden (oder kann man jemanden zweimal töten / 200 Jahre einsperren?) sondern nur besser (dass man damit davonkommt).

Und jetzt kann man noch einmal darüber nachdenken und selber für sich entscheiden ob es einem lieber ist ausgeraubt zu werden oder deswegen auch noch ermordet zu werden weil der andere ungern eine harte Strafe erdulden will oder das Leben verlieren - und dann steht man vielleicht mal ansatzweise auf der ersten Treppenstufe von 1.000 was Straftheorie angeht und warum klügere Menschen schon lange erkannt haben warum Ideen wie "härtere Strafen" zwar erst gut klingen, aber genauer betrachtet total dämlich sind.

Und dann kann man mal den Fuß auf die erste Stufe setzen und darüber nachdenken dass 95 % aller Straftaten spontan begangen werden (die Täter bei der Ausübung der Straftat also nicht an die Strafe denken sondern erst nach der Tat), was man dagegen tun kann dass es überhaupt zu dieser spontanen Entscheidung kommt und wie man das Ausmaß der Tat mindert, also ob der Täter aus Angst vor einer hohen Strafe Vertuschungstaten begeht wie einen Mord oder Erpressung oder aus Angst vor höherer Strafe bei weiteren Taten (wenn das Gewissen dann mal anklopft) davon absieht und so das Opfer vor weiterer Schädigung bewahrt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ausländische Straftäter, die sich einer schweren Straftat (mehr als einmalige gefährliche Körperverletzung) schuldig machen oder mehrfach wegen kleineren Vergehen verurteilt werden, würde ich abschieben. Im Falle einer doppelten Staatsbürgerschaft würde ich die deutsche Staatsbürgerschaft zudem aberkennen - dies ist möglich, solange Derjenige dadurch nicht staatenlos wird.

Für jugendliche Straftäter würde ich generell die Zahl der Sozialstunden höher ansetzen, Gefängnisstrafen aber weiterhin nur für schwerere Vergehen verhängen. Extrem schwerwiegende Verbrechen wie Mord würde ich nicht mit einer Höchststrafe von 10 Jahren limitieren - unabhängig vom Alter.

Sinnvollerweise sollten Strafen aber nicht das einzige Mittel der Wahl sein. Man sollte bestrebt sein, die Zahl der Psychologen in Deutschland zu erhöhen und Jedem den Zugang zu ermöglichen (momentan wartet man ja Monatelang auf einen Termin). Kriminell gewordenen Jugendlichen sollte auf jeden Fall eine psychologische Betreuung auferlegt werden, um die offensichtlichen Probleme die diese Personen (außer bei Eigentumsdelikten) offensichtlich mit sich selbst haben, aufarbeiten zu können und diese Menschen doch noch zu normalen Bürgern umzuerziehen.

Ich denke ohnehin, dass es bei den meisten Verbrechen die Nichts mit Eigentum oder Geld (Drogenhandel z.B.) zu tun haben, wesentlich sinnvoller wäre, die Verbrecher unter Arrest zu stellen um Ihnen eine psychologische Behandlung zukommen zu lassen, statt sie im Knast verrotten zu lassen, wo sie noch stärkere Aggressionen entwickeln. Wenn nicht anders möglich, muss man die Leute halt mit regelmäßigen Haldol - Depotspritzen für die Gesellschaft unschädlich machen, meiner Meinung nach immer noch die bessere Alternative, als Leute ins Gefängnis zu sperren und sie irgendwann wieder frei zu lassen und nur darauf zu warten, dass jeder Zweite von Ihnen wieder straffällig wird.

Mexiko ist ein Land, dass seine Strafverfolgung nach dem Prinzip der Resozialisierung aufgebaut hat - leider fehlt es dem Land an den finanziellen Mitteln dieses Prinzip auch tatsächlich so umzusetzen. Dennoch finde ich, dass wir das selbe Prinzip anwenden müssen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich gebe hier zu bedenken, dass der Vollzug der Jugendstrafe in erster Linie der Resozialisierung und somit der Wiedereingliederung in die Gesellschaft dient. Zweites Ziel ist es, die Gesellschaft vor weiteren Straftaten zu schützen. Der in vielen Köpfen verankerte "Sühnegedanke" steht hier definitiv hinten an. Zudem ist es nunmal so, dass jugendliche Straftäter sich noch mitten in ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden und nach, sagen wir einfach mal fiktiv 25 Jahren Haft, ein vollkommen anderer Mensch wären. Das wäre eher kontraproduktiv, wenn man diesen Menschen wieder eingliedern möchte, da derjenige Freiheit und Leben in sozialer Verantwortung nicht mehr kennen kann.

Wer also nach höheren Haftstrafen schreit, hat in erster Linie das Bedürfnis an Rache für die begangenen Taten, was in mancher Hinsicht auch durchaus nachvollziehbar ist. Allerdings wäre damit dem Jugendlichen und als Folge daraus der Gesellschaft am wenigsten geholfen. Außerdem gehen viele, wenn sie von diesem Thema sprechen von extremen Gewalt- und/oder Sexualstraftätern aus, die allerdings nur einen Bruchteil der deutschen jugendlichen Strafgefangenen ausmachen. Viele sind eigentlich nur Eierdiebe, Leute mit Drogenproblematik oder Schwarzfahrer.

Und bitte, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Ich hoffe, dass alle, die hier nach härteren Strafen schreien, niemals auch nur dran gedacht haben, Ihr Busticket nicht zu bezahlen oder die Kaugummipackung die man rein zufällig nicht bezahlt hat, vor dem Supermarkt in ihrer Tasche gefunden haben.

» kabo81 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,47 »



Ich wäre eindeutig dafür. Man sieht ja immer wieder, dass sich die Straftaten von Jugendlichen häufen. Und man hört es beinahe schon täglich im Radio, siehe die Prügeleien in den U-Bahn-Stationen. Und ich würde es sehr begrüßen, wenn man solche Straftäter in ein so genanntes Bootcamp einweist. Leider haben wir solche Einrichtungen nicht in Deutschland, aber das wäre meiner Ansicht eine Maßnhame.

Voriges Jahr gab es auch einen ganz schlimmen Fall, da haben zwei 13-jährige Jungen eine Rentnerin aufs Übelste mißhandelt, sie gezwungen, Rasierschaum zu essen, sie geschlagen und letztendlich noch ihr Geld geraubt. Jetzt frage ich mich, mit welchem Recht solche "Ungeheuer", wie ich sie jetzt einfach mal nennen möchte, straffrei ausgehen?! Auch wenn sie 13 sind, was soll denn bitte erst passieren, wenn sie älter sind?

Wenn jetzt schon ein so hohes Gewaltpotenzial da ist, kann es doch eigentlich nur noch schlimmer werden. Ich finde, man hätte bei den beiden eine Ausnahme machen und sie gerecht bestrafen müssen. Das geht echt zu weit und ist aber eben leider nur eines der vielen Beispiele für die hohe Gewaltbereitschaft von Jugendlichen!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Was die Debatte über Ausländer anbelangt, denke ich dass man die Straftaten nicht auf unsere ausländischen Mitbürger abschieben sollte. Natürlich verüben Menschen mit Migrationshintergrund mehr Straftaten als die Menschen ohne Migrationshintergrund. Allerdings gibt es auch nicht mehr viele Deutsche, jedenfalls von der Herkunft her.

Was aber unsere Jugendlichen anbelangt, müsste deutlich härter eingegriffen werden. Die Straftaten werden immer härter und die Scham vor Straftaten ist um einiges gesunken. Mittlerweile ist es nicht mehr normal dass man Drogen nimmt, sondern man schlägt zum Zeitvertreib Leute zusammen. So etwas kann einfach nicht mehr an gehen. Es gibt ja immer mehr Intensivtäter. Und selbst diese Jugendlichen kommen meistens mit einem blauen Auge davon. Ich muss ja Angst haben dass ich auf offener Straße zum Tod geprügelt werde. In so einer Gesellschaft möchte ich eigentlich nicht leben.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist schon richtig, dass viele der jungen Leute aus unschönen Verhältnissen wenig Chancen im Leben haben. Sie erlernen keine sozialen Kompetenzen und haben aufgrund ihrer unzureichenden Bildung oft nicht einmal die Möglichkeit, den kleinen Spießertraum vom geregelten, bürgerlichen Leben zu träumen. Dennoch habe ich kein Verständnis für solche Auswüchse. Auch wenn die Täter ihrerseits Opfer sind, habe ich kein Verständnis für ein solches antisoziales Verhalten.

Es gibt ja nicht nur diese paar Querschläger, sondern deutlich mehr Menschen, die nicht mit den besten Chancen ins Leben starten. Aus den wenigsten werden brutale Schläger. Natürlich besitzt nicht jeder die Fähigkeit, mit problematischen Situationen adäquat umzugehen. Ich kann noch begrenzt verstehen, wenn jemand mit schlechtem materiellen Hintergrund vielleicht klaut, auch wenn ich so etwas natürlich keinesfalls gutheiße und auch nicht toleriere. Das ist aber dennoch etwas ganz anderes als wenn jemand immer und immer wieder auf jemanden eintritt und bewusst schwere Verletzungen damit hervorruft - oder gar den Tod des Opfers.

Ich bin auch dafür, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen frühzeitig Grenzen zu setzen. Sie müssen direkt sehen, dass sich Kriminalität nicht lohnt. Sie dürfen nicht als Helden dastehen, weil sie jemanden zusammengeschlagen haben und sie dürfen auch nicht mit irgendwelchen lächerlichen Phantasiestrafen wie 20 Stunden lang Park fegen davonkommen. Solche Sachen sind lästig, vergehen aber schnell. Das Problem ist, dass sie nicht in einem echten Zusammenhang zur Tat stehen. Auch eine reine Haftstrafe sorgt nicht dafür, dass der Täter anschließend zu vernünftigen Mitgliedern der Gesellschaft werden.

Auf der einen Seite muss man dafür sorgen, dass die Täter wirklich resozialisiert werden können. Dabei denke ich absolut nicht an die Täter, diese bräuchten von mir aus keine zweite Chance, beziehungsweise es ist mir egal. Allerdings ist es für die Gesellschaft, gerade für diejenigen, die einfach in Ruhe leben möchten, langfristig das Beste und auch die günstigste Möglichkeit, solche Leute so schnell wie möglich wieder einzunorden. Auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass ein bisschen Strafe nicht schaden kann. Eine Haftstrafe finde ich in Ordnung, wenn sie mit dem Entzug von Annehmlichkeiten (nicht nur Freiheit) einhergeht.

Ich finde die Forderung nach einer Abschiebung von ausländischen Straftätern sehr problematisch. Wenn jemand hier aufwächst, ohne die deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen, fände ich es merkwürdig, denjenigen in ein Land abzuschieben, das er vielleicht gar nicht oder nur aus dem Urlaub kennt. Vielleicht wäre das eine gute Strafe und für die Statistik sieht das auch schön aus. Auf der anderen Seite sehe ich keinen wirklichen Sinn darin, dies zu tun.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke schon das man härtere Strafen für die Jugendliche verhängen soll. Es sind einfach Wiederholungstäter. Sehr viele halten es für wirkungslos, weil es mehr Straftanzeigen gab als in den letzten Jahren. Also gehen sie davon aus die Opfer dem System mehr vertrauen als vor. Sie haben aber nicht daran gedacht das es heute vielleicht mehr Straftaten als vorher gibt.

Man wird als Jugendlicher nie richtig bestraft. 90% der Straftäter ändern sich eh nicht. Deshalb sollte man sie direkt wegsperren das weniger Leute zu schaden kommen. Oft spielt das umfällt in dem man aufgewachsen ist eine große Rolle wie die Personen sich verhalten, das rechtfertigt jedoch keine Straftat. Ich denke wenn man 18 Jahre Zeit hatte und dennoch weiter scheiße baut sollte man auch dafür richtig bestraft werden. Also genauso wie ein 30 jähriger und nicht mildernd.

» xXxPBxXx » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,00 »



Ich befürworte die absolut. Die Jugendlichen, die straffällig werden, machen was sie wollen, weil sie bisher keine Konsequenzen zu befürchten haben. Und das viele Volljährige nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden, finde ich unmöglich. Entweder man ist 18 und darf Alkohol trinken und Auto fahren, oder man ist noch Kind und kann die Folgen seines Handelns nicht abschätzen! So sollte dies auch in der Strafe widergespiegelt sein. Denn dass würde auf jeden Fall einen doppelten Effekt haben.

Die die bereits straffällig geworden sind, überlegen sich das vielleicht ein zweites Mal, nachdem sie schon im Gefängnis waren und die anderen wissen, dass sie zukünftig keine Gnade mehr zu erwarten haben und werden auch vorsichtiger.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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