Post Chef Zumwinkel nach Aktienverkäufen in der Kritik

vom 05.12.2007, 18:56 Uhr

Dem Chef der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, schlägt jetzt für dessen jüngste Aktiengeschäfte heftige Kritik von verschiedenen Parteien entgegen. Kritik deswegen weil Zumwinkel nach der Entscheidung der schwarz-roten Koalition 200.640 Aktien der Post aus eigenem Besitz an der Börse veräußerte und dafür 4,73 Millionen Euro erhielt. Der Kurs der Postaktie war nach der Entscheidung der Regierung für den Mindestlohn deutlich gestiegen, auch weil dieser für andere Anbieter neben der Post auf dem Briefmarkt einen herben Wettbewerbsnachteil bedeuten würde.

„Dieses Monopoly-Spiel passt nicht zu unserer sozialen Marktwirtschaft. Schwarz-Rot hat Herrn Zumwinkel durch den Post-Mindestlohn ein großes Weihnachtsgeschenk beschert“, so Rainer Brüderle, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. „Es ist moralisch verwerflich, wenn der Post- Chef die Mindestlohn-Entscheidung in dieser Art und Weise in privaten Gewinn ummünzt. Anscheinend bekommt Herr Zumwinkel den Hals nicht voll.“, so Christine Scheel, stellvertretende Fraktionschefin der Grünen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Einzig den Zeitpunkt des Verkaufes kann man ihm vorwerfen. Sonst nichts. Die Optionen standen ihm nach Vertrag ganz normal zu, er hat da überhaut nichts extra bekommen. Der Extra-Gewinn, den man ihm da unterstellt beläuft sich auf 50 Eurocent je Anteil, macht also rund 100.000 Euro. Ganz klar, jeder von uns würde sich über 100.000 Euro freuen, aber man muss doch auch mal festhalten, dass Aktiengesellschaften ihren Vorständen solche Optionen eben nun mal anbieten.

Und ihm daraus nun moralisches Fehlverhalten vorzuwerfen, weil er angeblich an der Massenentlassung von 1.000 Mitarbeitern bei der Konkurrenzfirma PIN mitverantwortlich sei, weil der Mindestlohn zu hoch angesetzt ist und er nun daraus für sich einen privaten Gewinn erzielt, ist doch mehr als fragwürdig. Bedenkt man, dass PIN ja auch massiv Lobbyarbeit geleistet hat, um weiterhin Beschäftigte mit Niedriglöhnen abzuspeisen, dann frag ich mich, wer da verwerflicher gehandelt hat?

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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