PISA Studie 2007

vom 04.12.2007, 16:00 Uhr

Heute kommt sie „in die Läden“ bzw. wird sie in Berlin veröffentlicht – die hierzulande berühmt-berüchtigte PISA Schulleistungsstudie. An der diesjährigen haben knapp 400.000 Schüler aus mehr als 57 Staaten teilgenommen, der Schwerpunkt in diesem Jahr lag übrigens bei den Naturwissenschaften.

Und Deutschland scheint dieses Mal wieder gut bis mittelmäßig wegzukommen. Zwar sollen deutsche Schüler mit ihrem Wissen in den Bereichen Naturwissenschaft und Umweltschutz im oberen Drittel liegen und besser abschneiden als vor 3 Jahren – allerdings streitet man hier wieder um das Wie und Warum, da die Aufgaben einerseits teilweise stark abgeändert wurden im Vergleich zur letzten Studie und in Deutschland prinzipiell strenger gewertet wird als in anderen Ländern. Ähnliche Vorwürfe gibt es für den Bereich Leseverständnis und Mathematik, da wir hier mal wieder nur im Mittelfeld landen sollen

Von den Kultusministern, die vorab über das Ergebnis informiert wurden, wird das ganze jedoch positiv gesehen, da sich insgesamt ein positiver Trend in Deutschland fortsetzt und der Kurs zur Modernisierung des Bildungssystems der vor Jahren eingeschlagen wurde, der richtige zu sein scheint.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



An Vergleichbarkeit der PISA-Studie wird wohl auch deswegen gezweifelt, weil in einigen Staaten die Teilnahme an der PISA-Studie mit Geld belohnt worden sei. Zwar heiss es, dass Belohnung die Leistung nicht erhöhen würde, aber vergleichbar ist für mich doch etwas Anderes.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Ergebnisse von PISA sind nun mal so wie sie sind. Wie auch immer sie enstanden sind.
Erschreckend finde ich viel mehr die Reaktionen der Bildungspolitik und der Presse. Da wird auf "bessere" Länder geblickt und versucht kleine Aspekte zu kopieren. Und dann soll alles besser werden??? Ich glaube kaum!!!
Das Sitzenbleiben wird so zusagen per Gesetz abgeschafft. Da jeißt es: "Versetzung ist die Regel". Sinnvoll wäre es doch dann, das eingesparte Geld dafür zu nutzen Fördermaßnahmen zu entwicklen und umzusetzen, die schwächere Schüler dazu zu befähigen die jeweiligen Schulljahre erfolreich zu absolvieren.
Eine weitere Reaktion auf PISA möchte ich noch ansprechen: Es darf kein Unterricht mehr ausfallen. Dem stimmt doch wohl jeder zu, oder??
Ja, eigentlich schon, aber nicht der praktischen Umsetzung dieser Vorgabe: Denn Vertretungsstunden sind oft eine Pharse: Da wird die erste oder letzte Stunde vertreten - und wie: Schüler wie Lehrer sind genervt, es bestehen keine sinnvollen Aufgaben und so wird die Vertrezungsstunde zu einem langweiligen Zeitabsitzen oder lustigen Zeitfüllen - aber oft ohne sinnvollen Nutzen für die Schüler.
Diesen beiden Punkten könnte man nun noch so einiges hinzufügen, aber für eine ersten Eindruck reicht es wohl! Oder?

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» DJ_oNIOn » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,17 »



Ja ich stimme dir auf jeden Fall zu ,dass kein Unterricht mehr ausfallen darf. Wobei das nicht das größte Problem ist. Es fäng ja schon bei der Oranisation an. Wir haben oft Vertretungslehrer.Die wissen aber überhaupt nicht was gerade durchgenommen wird und können mit uns nciht weitermachen. Ich finde dann kann man den Unterricht auch ausfallen lassen. Ein anderes Problem ist einfach ,dass kaum noch Allgemeinbildung in den Köpfen der Schüler ist. Sie können einem sagen was passiert wenne ine Zelle einen Stoff aufnimmt abernicht was Zellen sind.Ich denke auf jeden Fall,dass man die Schuld für PISA2007 nicht bei uns Schülern suchen sollte sondern bei unserer Schulpolitik. Es wurden die Anforderungen in den Naturwissenschaften so runtergeschraubt,dass ein 5er Schüler jetzt 3 steht. Es werden also schwächere Schüler nicht gefordert es wird ihnen einfacher gemacht. So darf das echt nicht sein.Man kann nur hoffe,dass sich das die nächsten Jahre wieder ändern wird und nicht weiterhin solch blöde Änderungen vorgenommen werden.
Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Deine Idee, mehr Allgemeinbildung an die Schüler und Schülerinnen heran zu tragen, finde ich sehr positiv, sie wird jedoch dadurch erschwert, dass jede Lehrkraft für jedes Fach einen so genannten Lehrplan besitzt. Dieser regelt - zumindest in einigen Bundesländern - zu 75 %, welche Themen im Unterricht behandelt werden.

Über die restlichen 25 % soll von der Lehrkraft selbst entschieden werden. Da stellt sich jedoch das nächste Problem: Alteingesessene Lehrkräfte behandeln eben die Themen, die sie schon immer behandelt haben. Warum auch sich auf Neues einlassen? Und die Junglehrer und -lehrerinnen haben noch nicht die Erfahrung, eigene Themen wertvoll und gewinnbringend aufzuarbeiten.

Die beschriebenen Stigma sind natürlich überzogen und stereotypisch, aber es gibt sie.

Was zudem oft vernachlässigt wird, ist die Schülerorientierung und Schülermitbestimmung bei der Themenwahl. Oft, denke ich, würden spannende Themen bearbeitet werden können, ließen sich die Lehrkräfte etwas mehr auf ihre Schüler und Schülerinnen ein.

» Kreato » Beiträge: 89 » Talkpoints: 0,09 »


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