Sarkozy lässt die Kasse bei Areva und Airbus klingeln

vom 02.12.2007, 20:18 Uhr

Besuche in und Geschäfte mit China liegen bei allen Staaten derzeit wohl „voll im Trend“ – so auch in Frankreich, da Nicolas Sarkozy bei seinem Staatsbesuch Verträge über knapp 20 Milliarden Euro im Rahmen eines Wirtschaftsabkommens mit den Chinesen schließen konnte.

Sarkozy konnte mit den Chinesen einen Vertrag über den Kauf von 160 Airbussen des Typs A320 (110 Stück) und A330 (50 Stück) aushandeln sowie 2 französische Atomkraftwerke an sie verkaufen, die der französische Staatskonzern Areva komplett, ausgenommen die Reaktoren und der nötige Brennstoff, an die Chinesen liefern wird. China ist derzeit stark an einem massiven Aufrüsten der Kernenergie interessiert um seinen wachsenden Energiebedarf decken zu können und plant den Bau von 24 Atomkraftwerken. Die AKWs die von Areva geliefert werden, sollen in Taishan in Guangdong errichtet werden und eine Kapazität von 1700 MegaWatt haben und sind AKWs der neuesten Generation mit Druckwasserreaktoren. Die Areva Tocher UraMin soll 35 % des zum Betrieb notwendigen Urans liefern. In Aussicht steht noch die Produktion einer Wiederaufbereitungsanlage in China durch ein gemeinsames französisch-chinesisches Unternehmen.
Arevas direkter Konkurrent in der Kernenergiebranche, Westinghouse Electric, wurde von Toshiba aufgekauft und bekam im Juli den Zuschlag für den Bau von 4 Reaktoren – Gesamtwert 5,3 Milliarden US Dollar.

Zudem forderte Sarkozy aufgrund des wachsenden Handelsdefizits zwischen Europa, Frankreich und China eine Aufwertung des Yuans gegenüber dem Euro um zu „zu Kursen [zu] gelangen, die harmonisch und gerecht sind und der globalen Wirtschaft nützen.“ – momentan sei der Yuan mit 20 bis 25 % unterbewertet, was chinesischen Exporteuren einen Handelsvorteil gegenüber europäischen gibt.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Naja, wenn man bedenkt, dass die Flugzeuge alle in US-Dollar abgerechnet werden, dann lönnte es ogar ein Verlustgeschäft werden. Angesichts des schlechten Kurses des Dollars wohl durchaus ein Risiko, aber andererseits sind so wenigstens ein paar Prozent Marktanteil gesichert.

Das Problem mit Chinas Währung ist leider schon recht alt, die USA fordern seit Jahren eine Anpassung, aber wird sich wohl leide rnicht viel tun. Und da die Chinesen ihre Währung am US-Dollar ausrichten und der immer weiter fällt wird es für uns zwar billiger Sachen aus China zu importieren, aber für uns wird es umso schwerer irgendwas nach Chin azu exportieren und dafür dann Euros zu bekommen, in US-Dollar zahlen die Chinesen gerne. Eine Anpassung gegenüber dem Euro würde aber auch eine Anpassung an den Dollar bedeuten und damit ist leide rnicht zu rechnen, denn damit wären auch einen Schlag alle Vorteile gegenüber anderen Niedriglohnländern verloren. Und gerade Indien, Pakistan und gerade im Bereich Textil auch Türkei würden aus Sicht Chinas viel zu sehr davon profitieren.
Einzig ein sehr stark steigender Preis von Rohstoffen, egal ob Öl oder Erze, also bei Rohstoffen, die China selbst importieren muss, könnte eine Anpassung für China sinnvoll erscheinen lassen und sogar notwendig machen, um das eigene Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden.

Benutzeravatar

» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^