Todesnachricht nicht an Schwangere weitergeben?
Ich wurde vor kurzem an einen Fall aus meinem Bekanntenkreis erinnert. Frau A war schwanger und hatte gegen Ende der Schwangerschaft schon etliche Wehen, was aber deutlich früher anfing als es eigentlich sollte. Nun starb die Lebenspartnerin des Opas, was sie aber nicht mitbekommen konnte, da sie woanders lebte.
Nun verschwieg ihre Familie ihr dies und so konnte sie auch nicht zur Beerdigung gehen. Erst nachdem sie dann freudig ihr Kind vorgestellt hatte wurde ihr das mitgeteilt. Könnt ihr das nachvollziehen, dass man ihr das nicht sagen wollte? Wie wird das bei euch gehandhabt? Ich finde in dem beschriebenen Fall ist es nachvollziehbar aufgrund der vorzeitigen Wehen und sonst würde ich einfach schauen, wie stabil die Schwangere ist und ihr das eigentlich schon mitteilen.
Als ich mit meiner Tochter schwanger war, ist auch eine Tante von mir gestorben. Ich hatte zwar nicht so großen Kontakt mit ihr, aber wir standen uns dennoch Nahe und wir mochten uns. Wenn man mir nicht erzählt hätte, dass sie gestorben ist, wäre ich ziemlich sauer gewesen. Ich denke, dass es ein Recht ist, zu wissen, wenn jemand, der einem Nahe steht stirbt. Auch wenn man schwanger ist. Dann muss man eben behutsam vorgehen. Aber das Verschweigen wäre für mich ein Vertrauensbruch gewesen und ich könnte sowas nicht verzeihen.
Man muss sich mal vorstellen, dass ein Elternteil während der Schwangerschaft stirbt oder gar der Partner oder ein Bruder oder Schwester. Würde man das dann auch nicht sagen? Würde man das verschweigen, bis das Kind da ist? Was ist mit Abschied nehmen? Ich denke, wenn so ein naher Verwandter stirbt, dass es noch schlimmer ist als die Lebensgefährtin des Opas. Hätte man den Tod des Opas dann auch verschwiegen? Ich finde so was ziemlich anmaßend und würde das nicht mal von der Verfassung abhängig machen.
Geht es der schwangeren Frau so schlecht, dann ist sie bestimmt im Krankenhaus und dann kann man das in Anwesenheit eines Arztes erzählen. Aber man muss doch der Schwangeren Frau auch die Möglichkeit des Abschieds nehmen und wenn es aus der Ferne ist, wenn man nicht zur Beerdigung gehen kann.
Ich glaube, das kann man so pauschal nicht sagen. Nicht jede schwangere Frau verwandelt sich in ein derart fragiles Blümchen, dass sie jeder Todesfall im näheren und ferneren Verwandten- und Bekanntenkreis gleich in gesundheitliche Gefahr stürzt. Und dass man traurig ist und dergleichen, finde ich durchaus zumutbar, wenn die Person eine normale, stressfreie Schwangerschaft hat.
Ich denke mir einfach, wenn es die Schwiegermutter des Dackels der Kleincousine erwischt hat, also nicht gerade der engste Kreis betroffen ist, ist ein Todesfall nicht unbedingt der ultimative Schock. Oft sieht man ja schon kommen, dass jemand bald von uns geht oder die Person lebt eine halbe Welt entfernt und hat als dritte Ehefrau des Großonkels sowieso keine enge Beziehung zur werdenden Mutter.
Oder umgekehrt, es stirbt eine nahe stehende Person. Da wüsste ich ehrlich nicht, wie man das verschweigen sollte, schwanger oder nicht. Wenn der eigene Bruder oder Vater beispielsweise plötzlich und unerwartet den Löffel abgibt, wird es kaum möglich sein, so lange so zu tun, als wäre derjenige welche gesund und munter, bis die Schwangerschaft überstanden ist. Natürlich würde ich der Person dann nicht zumuten, die Beerdigung und das ganze Gedöns zu regeln und an vorderster Front durchzuziehen, aber ich halte es schlicht für unrealistisch, in solchen Fällen jemanden erfolgreich anzulügen und am Ende noch Dankbarkeit zu erwarten, weil es ja nur zu "ihrem Besten" sei.
Ich finde die Argumentation ehrlich gesagt ziemlich dämlich, warum man einer Schwangeren derart wichtige Informationen verschweigen sollte. Hinterher fühlt sie sich verraten, hintergangen, ist stinksauer, und das soll dann gut sein für das Baby oder was? Babys spüren es, wenn Mama unausgeglichen und gestresst ist, es werden auch entsprechende Hormone über die Muttermilch übertragen. Ich pflege immer zu sagen, wenn es Mama gut geht, dann geht es dem Baby auch gut und Mama geht es bestimmt nicht gut, wenn sie so dermaßen hintergangen worden ist. Also ich wäre extrem angepisst, sehe das als massiven Vertrauensbruch und wäre dann sehr lange nachtragend. So etwas macht man nicht.
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