Tests lieber angekündigt oder überraschend?

vom 11.10.2016, 10:37 Uhr

Mein Sohn geht nun in Mathematik in die 4. Klasse. Seine Mathe-Lehrerin macht es heuer so, dass sie Tests nicht mehr ankündigt, sondern überraschend macht. Sie meint, dass das den Vorteil hat, dass Kinder mehr oder weniger immer vorbereitet sein müssen. Schularbeiten werden natürlich angekündigt, aber eben nicht die Tests zwischendurch.

Bei der Lehrerin im letzten Jahr war es anders. Sie hat die Rechenkontrollen immer im Vorhinein angekündigt, damit sich die Schüler gut darauf vorbereiten können. Bei den Eltern gehen die Meinungen auseinander, bei den Schülern ebenso. Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Welche wäre auch lieber und warum?

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich fand es schon in meiner Schulzeit lächerlich und albern, wenn die Tests alle angekündigt worden sind und am besten noch genau gesagt wurde was alles dran kommt. Folglich wurde auch immer nur der Teil auswendig gelernt aber der große Zusammenhang ist bei einigen dann doch flöten gegangen und in den folgenden Stufen hatten sie dann Probleme mit dem nachfolgenden Stoff der aufgebaut hat. Einfach nur weil die Grundlagen vorher nicht verinnerlicht worden sind und auch nicht gelernt, denn immerhin war es ja nicht der Bestandteil des Tests.

Von daher finde ich es schon besser, wenn darum kein Aufstand mehr gemacht wird und die Tests auch nicht mehr angekündigt werden. Denn somit ist jeder Schüler verpflichtet sich über das gelernte zu informieren und alles an Wissen zu wiederholen bis es sitzt und nicht nur ein kleiner Teil. Das mag für den Moment sehr viel erscheinen, aber man darf auch bedenken, dass der nachfolgende Stoff darauf aufbauen wird und ein gesundes Allgemeinwissen ist ohnehin nicht verkehrt. Daher kann es gar nicht früh genug anfangen mit unangekündigten Tests und vierte Klasse finde ich schon reichlich spät sondern würde es wirklich bevorzugen, wenn das vom ersten Schultag ab so praktiziert werden würde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


In meiner Schulzeit war es bei den Tests meistens so, dass diese nicht angekündigt wurden. In der Schule fand ich das natürlich nicht so toll, weil es eben immer sein konnte, dass ein Test geschrieben wurde. Aber im Grunde ist das schon sinnvoll, damit man eben immer auch den Unterrichtsstoff lernt. Wenn Tests auch angekündigt waren, dann waren sie meist auch schwerer und das ist dann eben auch ein Nachteil.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich glaube es gibt kaum Schüler, die das wirklich toll finden, wenn Tests unangekündigt durchgeführt werden. Denn dann müssten ja viele Schüler viel mehr lernen und wiederholen und das jeden Tag. Die Realität sieht aber oft so aus, dass man nur die nötigsten Hausaufgaben macht und ansonsten zwei Tage vor der Klassenarbeit mit dem Lernen anfängt. Dass das langfristig nicht so toll ist, sollte klar sein, aber in dem Alter ist eben die Freizeit wichtiger als die Bildung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich spreche berufsbedingt immer wieder mit meiner Mutter über die Schüler von heute. Ein Punkt, den sie immer nennt, ist, dass früher nicht mal die Klassenarbeiten angekündigt wurden und die Angst vor schlechten Noten dafür sorgte, dass sie gelernt hat.

Heutzutage zieht dieses Mittel ohnehin nicht mehr viel, da man rechtlich ziemlich gebunden ist. Tests müssen hier in NRW vorab angekündigt werden, dann dürfen sie benotet werden. Insgesamt soll die Note eines Tests aber kein größeres Gewicht haben als die mündliche Note einer einzelnen Unterrichtsstunde. Bei unangekündigten Tests ist es noch schwieriger. Und das wissen die Schüler auch, sodass auch eine Ankündigung zu Beginn des Schuljahres, dass man auch unangekündigte "schriftliche Stundenüberprüfungen" schreiben lässt, die Schüler einfach kalt lässt. Frei nach dem Motto: Was macht schon die eine einzelne Note aus?

Abgesehen davon sind schlechte Noten heute auch schon normal. "Du hast eine vier in Mathe? Macht nichts, hatte ich damals auch." Die Anstrengungsbereitschaft ist heute deutlich geringer als noch zu meiner Schulzeit.

» pejosh » Beiträge: 19 » Talkpoints: 10,08 »


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