Stiefvater findet keinen Draht zum Stiefkind - wie helfen?

vom 20.11.2017, 18:26 Uhr

In meiner Familie hat ein entfernter Verwandter nun seine Freundin geheiratet, die ein 12-jährigen Jungen mit in die Ehe bringt. Das bedeutet, dass mein Verwandter nun auch automatisiert Stiefpapa ist und eigentlich war er mit der Situation auch sehr zufrieden. Das Problem war halt vom ersten Tag an, dass die beiden Stiefpapa und Stiefsohn keinen Draht zueinander finden.

Der Frau war das in vielen Momenten herzlichst egal und sie hat es immer auf die „Zeit wird es richten“ geschoben und meinte auch, wenn wir verheiratet sind, wird es sicherlich besser. Doch der Sohn macht derzeit keine Anstalten, als würde er sich mit seinem Stiefvater gut verstehen, unterhalten wollen und mehr.

Meinen Verwandten nervt das schon ein wenig, weil man am Tisch sitzt, kein Wort zusammen spricht und wenn man mal redet, dann mit dem Sohn nur das Nötigste. Dazu muss noch angemerkt werden, dass der besagte Verwandte eher der Typ Biker ist und der Junge der Typ Streber und die Gemeinsamkeiten auch wahrlich Welten auseinander liegen, um mal passende Gespräche zu führen.

Trotzdem möchte der Stiefvater irgendwie einen kleinen Draht zum Jungen aufbauen, damit das Alltagsleben auch von mehr Gesprächen untereinander profitiert und der Junge aus seinem Schneckenhaus kommt, aber er weiß nicht, wie das zu managen ist?

Habt Ihr da eine Idee, wie man einen nicht vorhandenen Draht zum Jungen aufbauen kann, wenn die Interessen beider soweit auseinander liegen, dass eine Zusammenkunft fast schon schwierig ist? Wie würdet Ihr da vorgehen und das versuchen zu regeln, natürlich langsam!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Was willst du da schon raten? Sitzt hier einer davon mit am Tisch dabei oder geht es einen etwas an außer diese Familie? Ich denke mal nicht und wenn dort kein Draht zueinander gefunden wird, dann ist das halt auch einfach so. Denn warum sollte hier der Stiefvater alleine der sein, der sich Bemüht und nicht auch mal der Sohn? Gemeinsam muss man auch nichts machen, es reicht doch aus, dass man sich gegenseitig akzeptiert und da muss man nicht direkt auf Eierkuchenfamilie machen.

Die Mutter kann ich hier schon ein Stück weit verstehen, wenn sie sich nach einem neuen Partner umgesehen hat und ihre Wahl gefallen ist. Oder hätte sie sich lieber jemanden aussuchen sollen, der ihrem Sohn mehr beliebt ihr aber selbst nicht? Das Kind ist hier 12 Jahre alt, geht in wenigen Jahren seinen eigenen Weg, zieht ggf. auch aus und dann? Dann hockt die Mutter mit dem Typen Zuhause den sie für ihren Sohnemann ausgesucht hat.

Du darfst auch nicht vergessen, dass manche Kinder in diesem Alter auch schon in der Pubertät sind und alles ablehnen was man ihnen vor die Nase setzt. Da richtet es dann auch die Zeit von alleine, wenn die Einsicht kommt und vieles einfach eher verstanden wird. Da muss man nicht immer mit Händchenhalten am Bett sitzen und sprechen über Gott und die Welt oder gar bestechen, damit das Kind den neuen Partner dann auch akzeptiert.

Von Stiefvater direkt zu sprechen finde ich ein wenig weit hergeholt, denn nur weil ein neuer Mann eingeheiratet wird ist er nicht automatisch auch der Stiefvater vom Sorgerecht her. Denn das wird dem alten Vater nicht genommen mit einer neuen Heirat und auf ihn übertragen, geschweige denn bekommt er es auch Kraft Gesetz nachträglich in die Geburtsurkunde eingetragen wenn dort bereits ein anderer Vater eingetragen steht. Oder meint der werte Herr nun, dass er sich aufführen kann wie er möchte und "befehlen" wie das Kind zu ticken hat? Damit macht man sich auch nicht unbedingt Freunde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich würde mich da überhaupt nicht einmischen. Entweder die kriegen das Problem alleine in den Griff oder eben nicht. Die leben schließlich unter einem Dach und die müssen selbst die geeignete Methode (bei entsprechendem Interesse) finden, um miteinander klarzukommen und das Zusammenleben angenehm zu gestalten. Wenn man da nicht drin ist, sollte man auch nichts raten meiner Ansicht nach. Denn wenn man in so einem Fall die Beteiligten nicht gut genug kennt, macht man alles nur noch schlimmer, das Kind fühlt sich genötigt (siehe Pubertät) und man erreicht das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe zu meiner Familie am Wochenende auch gesagt, dass ich mich daraus halte und ich nicht möchte, dass diese mich darüber ausfragt, wie ich reagieren würde. Ich habe nur beiläufig erwähnt, dass wenn die Mutter des Kindes das jetzt auf einmal so stört und meinen entfernten Verwandten ebenfalls, das sie sich das hätten vorher überlegen können.

Das einzige, was ich noch gesagt habe ist, wie mir hier auch jemand im Thread und dem anderen Thread schrieb, das der Junge auch in der Pubertät ist und das auch eben vorkommen kann. Vielleicht hilft es, aber mit mehr möchte ich da auch nicht zu tun haben.

Es hat mich jedoch im Allgemeinen interessiert, wie ihr das so seht und wenn es solch eine Situation gibt, wie ihr dann Tipps geben würdet. Doch offenbar sind die meisten hier auch der Meinung, einfach heraushalten, den Jungen mal machen lassen, er ist in der Pubertät oder nach dem Motto, es muss kein Verhältnis führen.

Finde ich gut, dass ihr da so klare Ansichten teilt. Ich hätte da auch nicht wirklich oder richtig gewusst, was zu tun ist. Deswegen wollte ich das ja auch mal von euch wissen. Ich bin ja eben auch nicht mit der gesamten Familie gut zu Recht, aber werde gerne in solche Gespräche verwickelt, weil man meine ehrliche Weise mag. Mein Cousin hat auch gesagt, der hält sich daraus, sonst heißt es am Ende, du bist das schuld. So ist die Familie nämlich drauf.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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