Stets betonen wer die beste Freundin ist?

vom 22.11.2015, 03:03 Uhr

Eine Kommilitonin von mir hat eine ''beste Freundin'' F die sie schon aus dem Kindergarten kennt und mit der sie sich jedes Wochenende trifft. Die beiden studieren in unterschiedlichen Städten und können sich daher nicht so regelmäßig sehen. Bei meiner Kommilitonin ist es immer so, dass sie sehr stark hervorhebt, dass F ihre beste Freundin ist.

Natürlich hat sie auch andere Freunde an der Uni, aber sie betont dennoch immer, wer ihre beste Freundin ist. Es heißt bei ihr also nicht, ''F hat mir erzählt'', sondern ''Meine beste Freundin hat mir erzählt''. Ich finde diese Abgrenzung teilweise ein wenig unsensibel, da meine Kommilitonin damit auch immer betont, dass wir an der Uni nicht ihre besten Freunde sind.

Kennt ihr auch Menschen die stets betonen müssen, wer zu ihren besten Freunden gehört und wer nicht? Warum machen manche Menschen das? Ist das nicht auch ein wenig kindisch seine Freunde in ''beste'' und ''nicht beste'' Freunde einzuteilen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich persönlich finde nun nicht, dass es kindisch oder desgleichen ist, seine Freunde in beste Freunde und allerbeste Freunde und desgleichen, zu unterteilen. Es ist ja nun mal Tatsache, dass alle Freunde nicht gleich sind. Mit der einen Freundin versteht man sich besser, mit der anderen Freundin versteht man sich aber noch besser und teilt eben mehr Gemeinsamkeiten und die andere Freundin kennt man eben schon ein Leben lang und diese Freundin kennt einen selbst auch besser, als jeder andere Freund und jede andere Freundin.

Ich habe auch viele Freunde und keine meiner Freunde oder Freundinnen ist so, wie meine beste Freundin. Meine beste Freundin kenne ich auch schon, seit dem ich ganz klein bin. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und unsere Wege haben sich nun nur teilweise getrennt, weil sie eine Ausbildungsstelle in einer anderen Stadt gefunden hat. Zu dem habe ich Kinder bekommen und eine Familie gegründet, weshalb ich eben nicht so flexibel bin und sie, wegen ihrer Arbeit, dementsprechend auch nicht. Aus diesem Grund sehen wir uns zwar nicht regelmäßig und auch nicht oft. Aber trotz all dem sind wir beste Freundinnen.

Ich finde es eher schon ein bisschen kindisch, wenn man in jedem Satz eben erwähnt, dass man eine beste Freundin hat, wenn man etwas über sie erzählen möchte. Es würde durchaus reichen, wenn man den Namen der besten Freundin nennt, anstatt in jedem Satz meine beste Freundin, einbaut. Dass du dich darüber etwas aufregst, kann ich durchaus nachvollziehen. Immer hin kommt es dann wirklich so rüber, als, wenn alle anderen Freunde und Freundinnen nicht so viel wert sind, und desgleichen.

Man muss bei einer Erzählung definitiv nicht in jedem Satz das Wort meine beste Freundin verwenden, das mache ich auch nicht. Wenn ich etwas über meine beste Freundin erzählen möchte, dann nenne ich sie auch beim Namen. Immer hin weiß mein Umfeld eigentlich, wer meine beste Freundin ist, das muss ich dann nicht extra erwähnen. Aber kindisch finde ich es wiederum nicht, wenn man seine Freunde eben in Kategorien, sag ich jetzt mal, unterteilt. Ich denke, da gibt es andere Sachen, die viel schwerwiegender sind.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vielleicht hat sie es sich einfach so angewöhnt, dass sie "Meine beste Freundin" sagt und achtet selber gar nicht darauf, dass sie es ständig erwähnt und so stark betont.

Ich kann schon nachvollziehen, dass du es unsensibel findest, denn es könnte tatsächlich so aussehen, dass sie damit ausdrücken möchte, dass ihr nicht die besten Freunde, sondern sozusagen nur zweite Wahl seid. Mir würde das vielleicht auch so vorkommen, wenn es jemand in meiner Gegenwart ständig betont, mit dem ich gerne und viel zusammen bin und vielleicht der Meinung bin, dass wir gut befreundet sind. Da fragt man sich, warum der Andere es ständig betonen muss, dass jemand anderer ein besserer Freund ist als man selber.

Eigentlich denke ich aber eher, dass sie es sich so angewöhnt hat. Meine Tochter und ihre Freundinnen reden auch ständig von "meiner besten Freundin" und wenn die beiden sich schon aus ihren Kindertagen kennen, hat sie es vielleicht in diesem Fall einfach so beibehalten und denkt nicht großartig darüber nach, dass es in Gegenwart von anderen Freunden unsensibel wirken kann und vielleicht sogar verletzend ist..

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass man das machen kann, wenn man jemanden gerade kennen lernt und dieser eben noch weiß, dass es sich bei F um die beste Freundin handelt. Aber irgendwann sollte es dann doch gut sein und ich wäre wohl auch genervt, wenn dies eben immer wieder so betont und hervor gehoben werden würde.

Immerhin wissen die anderen Freunden dann schon, dass es eine Freundin F gibt, die die beste Freundin ist. Unhöflich finde ich es jedoch den anderen Freunden gegenüber nicht. Es sei denn, dass sie sie abwertend behandelt und ihre beste Freundin eben immer besonders hervor tut und in den Himmel hebt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich sehe das so wie Nelchen. Wenn man eine Person kennen lernt und ihr dann etwas erzählt, worin F vorkommt, dann hätte ich auch ein oder zweimal erwähnt, dass F eben eine gute Freundin, wenn nicht sogar die beste Freundin ist, damit man eben weiß, in welcher Beziehung der Erzähler zu F steht. Aber das ständig zu betonen finde ich irgendwie befremdlich. Auf mich wirkt das dann so, als ob jemand kaum Freunde hätte, aber vor anderen die eine beste Freundin betonen muss, um sich aufzuwerten und wichtiger zu fühlen als man ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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