Statistik-Vorlesung - Tafel inzwischen unmodern?

vom 04.11.2018, 10:09 Uhr

Als ich damals im ersten Semester Statistik-Vorlesungen besuchen musste, lief das noch total "oldschool" ab. Soll heißen, dass der Dozent einige Sachen erklärt hat und alles an die Tafel geschrieben hat, also die Formeln und dann auch noch Rechenbeispiele und warum man das so macht und nicht anders. Also Powerpoint oder andere Medien sind damals gar nicht genutzt worden.

Eine Bekannte von mir meint aber, dass das inzwischen anders wäre. Sie muss zur Zeit eine Statistik-Vorlesung besuchen, wobei die Dozentin aber alles in Powerpoint eingebracht hat und im Prinzip nur die Folien vorliest und da durch klickt (so die Aussage meiner Bekannten). Das würde wohl dazu führen, dass wenig verstanden und verinnerlicht wird während der Veranstaltung, selbst wenn die Dozentin Beispiele durchgerechnet haben möchte.

Ist es inzwischen total unmodern, wenn man in Vorlesungen an der Tafel selbst alles vorrechnet und erklärt? Ist es Standard, dass mathematische Formeln und Rechnungen über Powerpoint vermittelt werden? Oder ist das Beispiel meiner Bekannten eher die Ausnahme? Welche Variante findet ihr als Lehrmethode besser und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In der Statistik-Vorlesung die ich besucht habe wurden auch nur Powerpoint-Präsentationen genutzt. Auf einigen Folien waren bei Beispielrechnungen Lücken, die während der Vorlesung zusammen berechnet und eingetragen wurden. Bei den Übungen zur Vorlesung wurde entweder ein Overheadprojektor genutzt, bei dem während der Übung auf der aufgelegten Folie geschrieben wurde und die Lösungswege zusammen besprochen wurden, oder ein Schreibprogramm auf einem Tablet, welches auch durch einen Beamer an die Wand projiziert wurde.

Ansonsten kenne ich es von anderen Vorlesungen/Übungen auch eher so, dass die Vorlesung an sich mittels Powerpoint oder Skript durchgeführt werden und in den Übungen werden die Aufgaben entweder an der Tafel, mit einem Overheadprojektor oder einem Schreibprogramm zusammen gerechnet bzw. vorgerechnet. Ich finde diese Lehrmethode auch soweit echt gut, muss aber dazu sagen, dass ich in der Universität nicht viele andere Vorgehensweisen erlebt habe, da mittlerweile doch fast alles mittels Technik gemacht wird.

» youscared » Beiträge: 40 » Talkpoints: 13,96 »


Ich denke hier kommt es vor allem auf dem Unterrichtsstil des/der Professors/Professorin an. Ich hatte eine Kombination von beiden. Die Statistik Übungsblätter und ein paar Theorieunterlagen bzw. Abbildungen waren online bzw. auch mal auf Folien. Doch unser Professor hat immer die Tafel mitverwendet um diese zu ergänzen.

Persönlich kann ich am besten mit der Tafelmethode etwas anfangen. Hier sieht man einfach, wie der Professor etwas entwickelt. Wodurch einen die einzelnen Rechenschritte geläufig sind. Für das Grundverständnis essentiell. Die gängigen Statistikprogramme setzten jedoch kaum noch voraus, dass man selbst rechnet.

Hier ist die Interpretation wichtig bzw. zuvor die richtige Codierung und ob man mit den Daten überhaupt was anfangen kann und wenn ja, welche Hypothesentestungen etc. Das ist mehr Theorie und hier kann man auch oft Outputs leichter auf PowerPoint darstellen. Wenn man aber wirklich mit der Hand rechnen muss und dies verstehen will ist mir die Tafel lieber.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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