Sollten Leiharbeiter Prämien für den Einsatz erhalten?

vom 23.05.2017, 05:52 Uhr

In Deutschland ist das ja so, dass ein Leiharbeiter grundsätzlich weniger verdient als die Stammbelegschaft der Einsatzfirma. Wie viel genau die Differenz beträgt kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass das der Fall ist und die Leihfirmen ihren Zeitarbeitern bevorzugt Dumping-Löhne zahlen (wollen).

Nun habe ich mitbekommen, dass das in Frankreich ganz anders sein soll. Dort würden die Leiharbeiter sogar 10 Prozent mehr verdienen als die Stammbelegschaft der Einsatzfirma. Begründet wird dies wohl damit, dass die Leiharbeiter flexibler sein müssen und praktisch Rufbereitschaft hätten. Sicherlich wird auch eine Rolle spielen, dass die Leihfirmen irgendwie attraktiv sein wollen für Arbeitnehmer.

Findet ihr, dass dieses System in Deutschland auch eingeführt werden sollte? Sollten Leiharbeiter in Deutschland auch eine monatliche Prämie für ihre Einsatzbereitschaft bekommen oder haltet ihr das für übertrieben? Findet ihr es fair, wenn ein Leiharbeiter in Deutschland deutlich weniger verdient wie ein Arbeiter der Stammbelegschaft, der aber dieselbe Arbeit verrichtet?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde das nicht fair. Wobei man auch nicht sagen kann, dass das bei jedem Betrieb so ist. Gerade in den großen Firmen setzen sich Betriebsräte gerne mal für einen Lohnausgleich ein und dort wird dann auch mehr bezahlt und sogar manchmal genau das, was auch ein Stammarbeiter bekommt. Ich finde, dass man bei selber Leistung auch das selbe, eventuell nur ein bisschen weniger Geld bekommen sollte. Arbeit muss auch bei einem Leiharbeiter einen Wert haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was ist daran nicht fair? Fair geht es auf dem Arbeitsmarkt nie zu, und auch jemand aus der Stammbelegschaft kann sich jederzeit dann als Leiharbeiter bewerben und diesen Job machen wenn es ihm zu wenig ist und er sich um die Prämie auch reißt. Denn es zwingt niemanden, dass er in einem Unternehmen bleibt wenn er woanders arbeiten möchte. Fair ist das alles nicht und es kommt doch darauf an, was man bereit ist zu machen für welches Geld und wann man einen Arbeitsvertrag unterschreibt und wann nicht.

Wer also meint seine Arbeit ist 10% weniger Wert und er Unterschreibt, dann muss er hinterher nicht jammern. Aber wer meint, dass diese 10% viel ist für das was teilweise erwartet wird von einem Leiharbeiter, der hat sich ebenfalls geschnitten. Während die Stammbelegschaft schön jedes Wochenende daheim ist, geregelte Arbeitszeiten hat und Feiertage frei, rennen die Leiharbeiter dort arbeiten. Zuschläge? Viele müssen unterschreiben, dass sie darauf verzichten und es macht schon einen Unterschied, ob ich jeden Monat auf 10% Zuschläge verzichten muss oder nicht. Entsprechend sind diese Mehrzahlungen in der Regel nur der Ausgleich für die Zulagen auf die man verzichten muss bei der Vertragsunterzeichnung und kommt im Endeffekt auf das gleiche.

Aber wie Ramones drauf kommt, dass man bei gleicher Leistung weniger bekommen sollte nur weil man ein Leiharbeiter ist, wäre dann wieder nicht fair und widerspricht sich mit ihrer eigenen Aussage im ersten Eingangssatz bereits. Reichlich verworren und wenig Wissen dahinter wenn ich mir das schon anschaue.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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