Sollten Eltern regelmäßig kochen (können)?

vom 12.11.2016, 08:34 Uhr

Eine Freundin von mir hat ein 16 Monate altes Kind zu Hause. Ich traf sie neulich, wobei wir uns dann unter anderem über das Thema Kochen unterhalten haben. Sie hasst es nämlich zu kochen und kann es überhaupt nicht. Das hat sich in dem Sinne nie geändert. Ihr Mann kocht auch überhaupt nicht gerne, sodass ich eben interessiert fragte, wer denn dann überhaupt für Essen zu den Mahlzeiten sorgen würde. Jedenfalls meinte meine Freundin dann, dass sie ganz einfach oft Essen bestellen würden, wenn es nicht gerade das Frühstück wäre. Das Frühstück müsste man ja in der Regel nicht kochen und entweder sie fährt zu einzelnen (gekochten) Mahlzeiten zu ihren Eltern, die um die Ecke wohnen oder aber es wird einfach essen bestellt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Gut, es sollte keiner etwas tun müssen, woran er ganz offensichtlich keinen Spaß hat, wie es hier eben beim Kochen der Fall ist. Ich frage mich aber, ob das überhaupt richtig wäre, dem Kind solche Werte zu vermitteln. Erstens wird das gelieferte Essen nicht immer das gesündeste sein und zweitens wird dem Kind ja so vermittelt, dass es normal ist, nicht zu kochen. Ich frage mich, wie das Kind selbstständig und unabhängig werden soll, wenn es so vermittelt bekommt, dass Kochen eben "unnormal" ist. Wie seht ihr das? Sollten Eltern regelmäßig kochen (können) oder haltet ihr das für überflüssig, da es doch Lieferdienste gibt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wieso setzt du geliefertes Essen direkt auf die ungesunde Liste? Denn es gibt dabei auch durchaus andere Alternativen die man bestellen kann für eine gesunde, ausgewogene Alternative. Lieferdienste bieten mehr als fettige Pizza die im Karton ertrinkt und Nudeln die in der fettigen Käse-Sahne-Sauce schwimmen.

Ob man das nun können muss oder nicht ist doch jedem selbst seine Entscheidung. Wenn das Geld so locker sitzt, dass man sich rund um die Uhr beliefern lassen kann und man nebenbei noch auf die richtigen Dinge bei der Bestellung achtet, warum nicht. Meinst du in reichen Haushalten besteht überall ein Koch der das ganze zubereitet? Da wird auch nicht selten auswärts gegessen oder der Lieferdienst regelt. Dennoch sind diese Kinder nicht allesamt Übergewichtig, einseitig ernährt und weisen entsprechende Folgeerkrankungen auf. Genauso wie es genug Kinder in Haushalten gibt, in denen jeden Tag "frisch" gekocht wird aber es halt nur auf fettiger Pizza, Pommes und Nudeln hinaus läuft.

Ob es dem Kind direkt vermittelt wird, dass es normal ist zu kochen ist auch nicht pauschal gesagt. Sitzt das Kind nur in diesen eigenen vier Wänden fest und wird nicht nach draußen in Kontakt mit anderen gelassen, dann ist das wahrscheinlicher. Besucht das Kind eine Krippe in der die Erzieher selbst kochen oder entsprechendes Personal für das gekochte Essen sorgen, dann kann auch da eine "normale" Haltung bezogen werden. Wer hat aber definiert, dass das Kochen "normal" ist und nicht das beliefern lassen vom Lieferdienst? Das ist eine Auffassung die jeder anders sieht, aber dennoch halte ich keines für beiden von "normal"oder für "abnormal".

Was das kochen mit Selbstständigkeit zu tun haben soll wüsste ich auch nicht. Ist es nicht selbstständig, wenn das Kind selbst das Telefon in die Hand nimmt und sein Essen bestellt? Da muss man wirklich mal weiter über den Tellerrand hinaus sehen, denn auch das ist eine Form der Selbstständigkeit, wenn das Kind in der Lage ist sich selbst zu helfen bei Hunger. Ob das nun mit kochen gelöst wird oder dem Lieferdienst, ist eher sekundär. Braucht das Kind aber Mama zum anrufen, dann ist das nicht selbstständig aber ein 16 Monate altes Kind wird auch kaum selbst beim Lieferdienst bestellen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Ist es nicht selbstständig, wenn das Kind selbst das Telefon in die Hand nimmt und sein Essen bestellt?

Ich denke schon einen Schritt weiter, Sorae. Ich halte es für möglich, dass das Kind eines Tages studieren geht, jedenfalls ganz ausgeschlossen ist es nicht. Als Student hat man nicht viel Geld oder als Azubi, wenn man aus dem Elternhaus auszieht. Ich als Student hätte nicht das Geld gehabt, mir zweimal täglich Essen liefern zu lassen, das kostet einfach viel mehr als wenn man alles selbst kocht. Daher sehe ich das schon kritisch, da das Kind ja im Elternhaus nicht mitbekommt, inwiefern sich die Eltern die ständigen Lieferungen leisten können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Ich denke schon einen Schritt weiter, Sorae. Ich halte es für möglich, dass das Kind eines Tages studieren geht, jedenfalls ganz ausgeschlossen ist es nicht. Als Student hat man nicht viel Geld oder als Azubi, wenn man aus dem Elternhaus auszieht. Ich als Student hätte nicht das Geld gehabt, mir zweimal täglich Essen liefern zu lassen, das kostet einfach viel mehr als wenn man alles selbst kocht. Daher sehe ich das schon kritisch, da das Kind ja im Elternhaus nicht mitbekommt, inwiefern sich die Eltern die ständigen Lieferungen leisten können.

Du schließt hierbei von dir auf andere. Es gibt durchaus Studenten die sich das leisten können. Auch nicht jede arbeitende Familie kann sich das leisten, andere sparen dafür an anderen Stellen ein damit es geht. Ich würde behaupten, dass es jeder hinbekommen kann wenn man anderweitige Abstriche in Kauf nimmt.

Gehen wir von einem Gericht für 5 Euro aus (lässt sich einfach rechnen) sind wir bei 10 Euro am Tag, macht bei 30 Tagen 300 Euro im Monat für zwei Mahlzeiten. Dafür entfällt komplett das Einkaufen, für eine Person sagen wir mal 150 Euro im Monat. Wird dazu noch auf das Auto verzichtet dafür kostenlos mit dem Rad gefahren, eine günstigere Wohnung genommen die nicht 500 Euro Miete kostet sondern nur 250 Euro, hast du diese Rechnung schon wieder gewonnen und bist im Plus.

Zudem es einem Studenten auch frei steht sich eine Beschäftigung zu suchen und neben dem Studium zu arbeiten, damit man sich das leisten kann was man möchte. Mit "ich habe keine Zeit für einen Job" kommt man bei mir jedenfalls nicht weit, ich habe neben meinem Studium Vollzeit gearbeitet damit ich meinen Lebensstandart halten konnte und klar war es hart, aber es ging. Wenn man will, dann geht das auch aber die meisten wollen einfach nicht und daher "geht" es dann auch nicht. Selbst bei Zeitintensiven Studiengängen wie Medizin schaffen es Leute nebenbei eine Teilzeitstelle oder eine Vollzeitstelle zu bekleiden und dafür andere Abstriche in Kauf zu nehmen z.B. das auslassen von morgendlichem Ausschlafen bis 11 Uhr und das abendliche Feiern einstellen.

Wieso das Kind nicht mitbekommen sollte woher das Geld kommt ist ebenfalls unlogisch. Das würde nur der Fall sein, wenn Mutti und Vati den kompletten Tag mit ihrem Hintern Zuhause sitzen und nichts machen. Gehen beide den kompletten Tag auf Arbeit von morgens bis abends, dann merkt das Kind auch, dass die Abwesenheit etwas mit dem Geld verdienen zu tun hat damit man sich das leisten kann. Fällt das weg, dann fällt auch das Essen vom Lieferdienst aus. Diesen Bezug kann auch ein Kind herstellen, und von der Erziehung her kann man das mit wenig oder auch viel Geld einem Kind immer vermitteln wenn man es entsprechend angeht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde es eigentlich schade, dass sich die Eltern nicht mal die Mühe machen um zu kochen. Für Kinder ist doch auch schön, wenn sie dabei mal mithelfen können, wenn sie das Alter dazu erreicht haben. Daher finde ich schon, dass man dem Kind zu Liebe doch mal versuchen könnte etwas zu kochen.

Allerdings denke ich auch, dass es nicht immer gleich ungesund ist, wenn man sich Essen liefern lässt. Da gibt es doch viele verschiedene Möglichkeiten und man bekommt so sicherlich auch gute und durchaus gesunde Mahlzeiten zusammen. Das Kind wird sicherlich auch bei den Großeltern mitbekommen, dass diese kochen. Du schreibst ja, dass sie um die Ecke wohnen und die Familie auch öfter zum Essen dorthin geht. So sieht das Kind ja auch, dass man Essen auch selbst kochen kann und nicht zwingend einen Lieferservice dafür braucht.

Daher denke ich nicht unbedingt, dass Kind so nur direkt vermittelt bekommt, dass man nur Essen über den Lieferservice bekommt. Ich habe auch sicherlich einiges durch meine Mutter und Großmutter gelernt und gesehen. Dennoch mache ich nicht alles genauso wie sie. Und wenn das Kind irgendwann erwachsen ist und merkt, dass das Geld nicht reicht, um immer Essen zu bestellen, wird es sicherlich auf die Idee kommen, mal selbst zu kochen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es peinlich, wenn man nicht kochen kann, wenn man Eltern wird. Gerade an diesem Punkt im Leben sollte man gefestigt sein und ich finde es armselig, wenn man für ein Kind in dem Alter nicht mal etwas machen kann. Das ist doch keine große Sache, in dem Alter muss es nicht mal besonders ausgefallen sein und Rezepte findet man zudem noch ganz leicht und idiotensicher im Internet.

In meinen Augen hat das nichts mit keinen Spaß oder keinen Bock zu tun, sondern schlicht mit Faulheit. Das Kind kann sich nicht wehren, es kann sich nicht aussuchen, was es gibt und ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Eltern dann auch jeden Tag gesund bestellen nur weil es theoretisch die Möglichkeit dazu geben würde. Natürlich kann man gesund bestellen, aber ich glaube, dass das eher wenige Menschen machen. Ich weiß nun nicht, wie diese Eltern bestellen, wo sie bestellen und wie sie ihr Kind ernähren, aber was ich hier von dir zu lesen bekomme finde ich nicht gut.

Ich finde auch durchaus, dass man damit etwas vorlebt, was nicht sein muss. So ein bisschen kochen ist doch keine große Kunst. Man muss keine aufwendigen Sachen machen um ein Kind groß zu bekommen. Für mich hat das ehrlich gesagt auch etwas mit Liebe zu tun, wenn man sich die Zeit nimmt und für das Kind kocht. Das muss auch nicht immer sein und mal ist der Lieferservice sicherlich auch in Ordnung, aber immer sollte das meiner Meinung nach nicht sein.

Mag sein, dass das etwas ist, was man sich später auch leisten kann, je nach Bildungsweg oder auch Nebenjob, aber ich finde, dass man das nicht muss, wenn man es auch mal anders gezeigt bekommt. Muss man denn wirklich so leben? Ich finde das schon traurig, auch wenn man sich gesund bestellen kann. Mir wäre das auf keinen Fall das Geld wert, wenn ich ehrlich bin. Ich mag dann schon lieber selber für mein Kind kochen und würde mir das auch nicht nehmen lassen. Wie das andere sehen und mich einschätzen ist mir da egal.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir wurde das Kochen auch nie wirklich vermittelt. Es hat mich in der Jugend auch erst recht nicht interessiert. Ich habe mich hauptsächlich von Nudeln mit Tomatensoße ernährt und ich war kerngesund. Meine Eltern haben meistens gearbeitet. Ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, wenn die Eltern nur bestellen und auch zu den Eltern zum Essen zu fahren. Somit gibt es ja nicht nur bestellte Mahlzeiten.

Ich will diese Eltern nicht verurteilen, man kann auch gesundes Essen bestellen. Und wie das Kind sich in Zukunft entwickelt, darüber kann man nur spekulieren. Ich habe mittlerweile kochen gelernt und koche auch oft selbst. Oft bringe ich mir auch was nach einem stressigen Tag mit, es ist nicht die Regel. Man ernährt sich bestimmt nicht ungesünder, wenn man bewusst bestellt und auch die Ernährung im Blick behält.

Wenn sie es sich finanziell leisten können, dann sollten die Eltern ihren eigenen Weg gehen. Hauptsache dem Kind geht es gut, egal was es zum Essen bekommt. Man ist in meinen Augen keine schlechtere Mutter, nur weil man dem Kind nicht täglich frisch gestampftes Kartoffelpüree oder Ähnliches serviert. Ich gehe nun auch nicht davon aus, dass die Eltern sich jeden Tag Döner oder so bestellen. Es gibt Menschen, die so leben wollen und da heißt es Leben und leben lassen, auch wenn wir es nicht unbedingt verstehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich setze es nicht zwangsläufig voraus, dass man als Mutter täglich frisch kochen muss. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich setze es aber voraus, dass eine Mutter kochen kann, um dem Nachwuchs eine gesunde Lebensweise, gerne auch mal eine kleine "Sünde" wie einen Burger, näher bringt. Wenn Mama nicht kochen kann, dann wird das allerdings schwer und sie ist für mich wieder eine der Paradebeispiele, wieso Fast Food (Ob Döner, Salat & CO) zum Problem für die Gesellschaft werden.

In meiner Nachbarschaft habe ich eine Mama von zwei Kindern. Sie kann nicht kochen. Sie macht täglich eine Dose Suppe, Raviolis oder weiß der Geier auf, damit die Kids was essen können. Beim letzten Mal, war Mama nicht daheim und mein Freund hat die Sprösslinge dann mit zu uns genommen. Kommt immer mal wieder vor.

Da ich gerade frischen Brokkoli, Kartoffeln und Fisch hatte samt Sauce Hollondaise habe ich gefragt, ob sie gleich jeder eine Portion mitessen möchten. Bis auf bei Kartoffeln, haben die mich zu jedem auf dem Teller befragt und wollten wissen, was das ist. Das fand ich mega schade, dass man keinen Fisch kennt, keinen Brokkoli. Die Sauce lasse ich mal gelten, das kennt eben auch nicht jeder.

Im Allgemeinen hängen die Kids nahrungstechnisch sehr hinterher. Sie wissen viele Gemüsesorten nicht und vor allem nicht, wie diese roh oder gebraten sowie gekochte mit Gerichten schmecken. Doch witzigerweise mögen sie unser Essen sehr gerne und haben alles im wahrsten Sinne des Wortes verschlungen.

Ich habe ihr angeboten, dass ich ihr helfen würde und zwei Gerichte hat sie sich auch gerne aufgeschrieben und bereits gemacht. Die kindliche Resonanz war so ergreifend für sie, dass sie letzte Woche wieder kam und fragte, ob ich ihr mehr zeigen könnte. Werde ich in jedem Fall tun.

Hey, natürlich kann man mal einen Döner bestellen, eine Pommes hier, eine Pizza da oder einen Salat. Doch als Mutter sollte man es beherrschen können, die Kochutensilien zu schwingen. Das Internet steckt voller Hilfen! Hinzu kommt, was passiert, wenn die Dame samt Mann nicht mehr das Geld haben, um sich die Speisen aus den Restaurants und Imbissen liefern zu lassen? Dann hat sie aber ein Problem.

Ich bin einfach immer der Meinung, dass Mütter kochen können müssen. Mir wäre das sehr wichtig und ich bin ein Kind, welches auch aus solch einem ähnlichen Haushalt kam. Herzlichen Dank dafür, weil ich Kochen erst mit über 18 Jahren lernen musste, da ich das erst durch meinen Partner lernen konnte. Vorher habe ich auch nur Pommes, Pizza usw.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Man muss nicht wirklich viel können um eine essbare Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen und für die 15 Minuten, die es dauert um zum Beispiel einen Nudel-Gemüse Auflauf zu richten, wird man es wohl gerade noch aushalten etwas zu machen an dem man keinen Spaß hat. Ich hasse Fenster putzen und trotzdem wohne ich nicht in einem Haus in dem man nicht mitbekommt wenn draußen die Sonne scheint.

Wenn man sich für ein Kind entscheidet dann geht man auch eine Verantwortung ein und ich finde schon, dass dazu auch ordentliche Mahlzeiten gehören. Und es gehört auch zur Erziehung dazu, dass die Kinder lernen was Esskultur bedeutet, die geht bei dem Lieferessen nämlich total verloren.

Ja, man kann beim Italiener nur Salätchen bestellen, die Sushi Box hat wenig Kalorien und der Grieche bietet auch gemischtes Gemüse statt Pommes als Beilage an. Aber mal ehrlich, wie viele Leute gibt es denn, die regelmäßig Essen liefern lassen und dabei auf Junkfood verzichten? Wahrscheinlich genauso viele wie wegen des Salats zu McDonalds gehen. Und ja, man kann die Nudeln aus der Aluschale auch nett auf einem Teller anrichten und muss die Pizza nicht aus der Schachtel essen, aber die Mühe macht sich wohl kaum jemand.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Kochen zu können und sich nicht immer alles nur liefern zu lassen oder Fertiggerichte aufzuwärmen hat viel mehr zu bedeuten, als sich einfach nur zu verpflegen. Da steckt auch deutlich mehr dahinter als einfach nur satt zu werden und vielleicht noch zu wissen, was möglicherweise gesund ist und was nicht.

Kochen können bedeutet eben auch den Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen verantwortungsbewusst zu lernen und das zum Beispiel das Essen nicht in einer Fabrik entsteht.

Kätzchen14 hat geschrieben:Da ich gerade frischen Brokkoli, Kartoffeln und Fisch hatte samt Sauce Hollandaise habe ich gefragt, ob sie gleich jeder eine Portion mitessen möchten. Bis auf bei Kartoffeln, haben die mich zu jedem auf dem Teller befragt und wollten wissen, was das ist. Das fand ich mega schade, dass man keinen Fisch kennt, keinen Brokkoli. Die Sauce lasse ich mal gelten, das kennt eben auch nicht jeder.

Das Beispiel zeigt deutlich, das die Kinder gar nicht mehr wissen, wie Gemüse aussieht, das es das nicht nur in fertiger Form auf den Teller gibt und das ja ach so bequem ist. Woher kommen denn sonst diese Irrtümer das Kinder glauben, das eine Kuh lila ist? Oder Fleisch im Supermarkt entsteht?

Kochen können und das den Kindern auch zugänglich zu machen, zeigt ihnen, das es nicht alles einfach im Supermarkt gibt, denn da kann man auch die Verknüpfung erstellen und erklären, wo welches Produkt herkommt, ob es auf einem Baum wächst oder in der Erde und ähnliches. Damit schafft man bei Kindern einen ganz anderen Umgang mit Lebensmitteln und auch mit anderen Resources und das ist ganz wichtig für die spätere Entwicklung auch in Bezug auf den Umgang mit gesunden und ungesundem Essen und das Essen nicht nur Döner, Burger und Co. sind.

Ich finde es schade, wenn Eltern so gar kein Interesse daran haben, den Kindern hier ein gutes Vorbild zu sein. Egal ob man kochen nun liebt oder so gar nicht mag. Es muss ja nicht immer und jeden Tag ein 4 Gänge-Menü sein, oftmals reichen kleine Gerichte für die man vielleicht 15-20 Minuten braucht aus und wir alle müssen auch auf der Arbeit immer mal Dinge erledigen, auf die wir keine Lust haben. Da wird es dann ohne zu Murren gemacht, aber bei den eigenen Kindern nicht.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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