Sind Verteuerungen im 50 Cent Schritt jetzt schon gängig?

Ich war gestern einkaufen und sah, dass in meinem Supermarkt die Niederegger Marzipan Schokolade jetzt 2,49 Euro statt wie bisher 1,99 Euro kostete. Inflation hin oder her, aber 50 Cent ist schon 1 DM und das ist kein geringer Sprung. Das Gleiche passierte bei Kartoffel-Karfiol Laibchen, die ab sofort statt 1,99 Euro auch 2,49 Euro kosteten. Das finde ich schon in Anbetracht der geringen Gehaltsanpassungen sehr viel!

Sind Verteuerungen im 50 Cent Schritt jetzt schon gängig? Habt Ihr Euch das Gefühl, dass gewisse Lebensmittel nicht um wenige Cents, sondern gleich um einen halben Euro teurer wurden und wie reagiert Ihr auf so unverschämte Verteuerungen?

Noch lustiger finde ich diese schrittweisen Verteuerungen, die dem Verbraucher "so nebenbei" untergeschoben werden.

Seit ewigen Zeiten kostet in meinem benachbarten Supermarkt ein Paket Bratwürstchen mit 6 Würsten zu je 90 Gramm 1,99 Euro. Dann waren die Würstchen eine Weile nicht erhältlich. Als sie wieder ins Regal kamen, lag der Preis plötzlich bei 2,29 Euro. Das ist auch kein kleiner Sprung, man ging wohl davon aus, dass die regelmäßigen Käufer so von der wieder vorhandenen Packung abgelenkt sind, dass sie den Unterschied übersehen. Nach einigen Wochen kam die nächste Veränderung: Jetzt sind plötzlich nur noch 5 Würstchen mit 90 Gramm in der Packung.

Dass diese Sorte besonders günstig war und es auch heute noch ist, das steht außer Frage. Die Art der Preiserhöhung, insbesondere die zweite versteckte Erhöhung , ärgert mich trotzdem sehr. Mittlerweile bin ich an hohe Preissteigerung, die irgendwo zwischen 30 und 80 Cent liegen gewöhnt. Bei Produkten, die man selten einkauft, fällt das mittlerweile kaum noch auf. Dreist ist es schon, zumal es in keinem Verhältnis zu den Steigerungen beim Einkommen steht.

Allein in diesem Monat sind die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent gestiegen. Die Großhandelspreise, die Erzeugerpreise und die Importpreise sind aber um rund 0,9 bis 1,9 Prozent gefallen. Da freut man sich gleich richtig.

Also die Sache mit den Bratwürstchen kenne ich auch. Allerdings sind die von 1,99 Euro auf 2,19 Euro hoch gegangen. Phasenweise gab es die dann mal im Dauerangebot für 2,15 Euro und wenn es ein wöchentliches Angebot gab, dann konnte man sie für 1,99 Euro kaufen. Wobei die 2,15 Euro dann als Preissenkung angekündigt wurden.

Bei den Weihnachtssüßigkeiten ist mir die Preiserhöhung auch aufgefallen. 2012 hatte eine bestimmte Sorte Stollenkonfekt 1,99 Euro gekostet. 2013 kostete die Packung schon 2,19 Euro. Dieses Jahr habe ich sie allerdings auch für 2,19 Euro gesehen. Da bin ich mir aber nicht mehr sicher, da mein Stammdiscounter die gar nicht mehr Angebot zu haben scheint.

Ich habe im letzten und auch im vorletzten Jahr diverse Weihnachtssüßigkeiten bei Amazon bestellt. Was recht praktisch ist, weil man eben nachsehen kann, was man im letzten Jahr und im Jahr davor bezahlt hat. Und ich habe gestern mal die Preise verglichen und war ein wenig sprachlos. Ein Teil der Sachen ist mittlerweile fast einen Euro teurer als noch im letzten Jahr. So 10 oder 20 Cent hätte ich mir gefallen lassen. Aber ein knapper Euro ist viel Geld.

Ich gehe seit vielen Jahren mit einen guten Freund fast jede Woche an einem Stand auf dem hiesigen Wochenmarkt Bratwurst essen. Ist in der Stadt ein Fest und es gibt mehrere Bratwurststände, gehen wir auch mal wo anders hin. Allerdings hat die Bratwurst mit Brot an unserem Bratwurststand auf dem Wochenmarkt bis vor wenigen Wochen noch 2 Euro gekostet. Die Bratwurststände zu Festen nehmen in der Regel mindestens 2,80 Euro und teilweise auch 3 Euro und mehr.

Das 2 Euro ein unschlagbar günstiger Preis ist, ist natürlich schon klar. Für den Preis kann man die Wurst nur schwer daheim braten. Wobei Gewerbetreibende mit Sicherheit einen niedrigeren Einkaufspreis haben. Allerdings wurde der Preis für die Bratwurst nun auf 2,50 Euro angehoben. Was ich dann doch einen enormen Preisaufschlag finde.