Sich ständig seiner eigenen Muster bewusst sein?

vom 06.05.2018, 23:02 Uhr

Vor kurzem las ich die Aussage, dass man sich so oft wie möglich, eigentlich wenn es geht latent immer, seiner eigenen Muster bezüglich Handlungen und Emotionen, seiner Gedanken und Gewohnheiten, bewusst sein müsste, damit man ein Leben führen kann, wie man es möchte und nicht ständig unbewusst bestimmt ist von oben genannten Dingen. Aber kann das überhaupt funktionieren?

Ich glaube, dass sich viele Leute ja nicht mal generell und grundsätzlich ihrer eigenen Muster bewusst sind, so einfach ist das auch wieder nicht. Und wenn man gewisse Grundmuster in seinen Handlungen und Gedanken erkennen kann, heißt das nicht automatisch, dass man ihnen auch nach dem Verstand zuwider handeln kann.

Glaubt ihr, dass man sich seiner eigenen Muster wirklich die meiste Zeit oder gar immer bewusst sein kann? Sollte man das trainieren, ist das überhaupt in dieser Form möglich? Würde nicht schon ein einzelner Aspekt im Leben reichen, um dahingehend ausgelastet zu sein?

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke schon, dass das möglich ist, sich seiner Muster ständig bewusst zu sein, aber es ist schon mit Aufwand und gewisser Vorarbeit verbunden. So habe ich mich eine Zeit lang wirklich von vorne bis hinten durchanalysiert und weiß eben, was meine Trigger sind und warum ich in bestimmten Situationen so reagiere und nicht anders. Wenn ich bestimmte Trigger schon vorher lokalisieren kann, bevor sie überhaupt eingetreten sind, dann versuche ich sie auch zu meiden, wenn ich weiß, dass die Situation ansonsten eskaliert. Es kommt natürlich auch vor, dass ich mit neuen Situationen konfrontiert werde und ich dann nicht genau weiß, warum ich so reagiert habe und nicht anders, aber dann wird das hinterher analysiert, um das Muster herauszufinden und damit ist das Thema erledigt.

Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der eher ungeduldig ist und daher auch effizient arbeiten möchte. Ich habe keine Nerven dazu, mich länger als nötig mit etwas aufzuhalten, weil ich mich dann schnell langweile. Da ich das weiß, kann ich entsprechende Situationen meiden, wo ich mich sonst aufregen würde. Eine Kollegin von mir zum Beispiel ist da das komplette Gegenteil. Sie trödelt und jammert unheimlich viel und verschwendet dann meine Zeit, die mir dann woanders fehlt, sodass ich da nicht mit meinen "richtigen" Aufgaben fertig werde und riskiere, von der Chefin eins auf den Deckel zu kriegen. Das regt mich dann auch auf und ich versuche besagte Kollegin im Arbeitsalltag zu meiden. Ist besser so für uns alle, bevor ich ausraste und ihr mal so richtig die Meinung geige.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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