Sich sorgen wenn Vielredner plötzlich still ist?

vom 16.11.2016, 10:31 Uhr

Eine Freundin von mir redet durchaus sehr viel. Es ist einfach ihre Art und sie ist damit auch nicht wirklich aufdringlich oder ähnliches. Sie redet auch in normaler Geschwindigkeit und plappert nicht etwa alles heraus.

Nun ist es wohl so, dass ihr Partner oft genervt davon ist. Gerade wenn er nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt und seine Freundin dann gleich wieder ein hohes Mitteilungsbedürfnis hat. Wenn meine Freundin dann jedoch mal ruhig ist und kaum etwas sagt, nimmt er gleich an, dass irgendwas nicht stimmt. Er fragt dann auch nach, ob irgendetwas sei. Meine Freundin ist dann aber auch durchaus einfach nur bemüht, ihren Liebsten nicht gleich wieder voll zu texten und ihm ein bisschen Ruhe zu gönnen. Manchmal ist sie auch einfach nur müde oder hat eben keine Lust zu reden.

Sie findet es auch übertrieben, dass ihr Partner dann gleich denkt, dass irgendwas sein muss, wenn sie eben nicht viel spricht. Ich kann das jedoch nachvollziehen. Wenn man gewöhnt ist, dass jemand viel redet und dieser dann plötzlich still ist, macht man sich sicherlich seine Gedanken.

Könnt ihr verstehen, dass man sich sorgt, wenn ein Vielredner plötzlich eher wortkarg ist? Habt ihr das schon so erlebt? Oder findet ihr es übertrieben, dann gleich anzunehmen, dass irgendwas im Busch ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Eigentlich plappere ich auch ganz gerne, besonders wenn ich Menschen um mich herum habe, die ich ein wenig leiden kann und die mir sympathisch sind, da neige ich sehr dazu, viel zu reden und auch zu kommentieren, was ich gerade mache. Ich merke dann allerdings, dass das nicht immer gut ankommt. Also es ist meine natürliche Art, in gewissen Situationen viel zu reden, aber wenn dann von dem anderen sehr wenig kommt, dann nehme ich auch an, dass das denjenigen eher nervt und dann versuche ich mich zurückzuhalten.

Wenn man es genau nimmt, dann ist in der Situation auch etwas nicht in Ordnung, weil man ja anderen zuliebe etwas unterdrückt, nämlich das Reden, was man eigentlich gerne machen würde und sich somit verstellt, um jemanden nicht zu nerven. Es wäre schon schön, wenn das Gegenüber auch eine Quasselstrippe wäre und man einfach gegenseitig bequasseln kann, anstatt sich überlegen zu müssen, wie weit man gehen kann oder ab wo es den anderen nerven könnte.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn das vorkommt, dann mache ich direkt drei Kreuze in meinen Kalender, spreche 100 Ave Maria und bete alle Gottheiten für dieses Geschenk an. Ich hoffe auch immer, das mal die Einsicht gekommen ist bei der Person, dass sie mit ihrem dauerhaften geplappere doch mal aufhört und sich auf das wesentliche bezieht. Meistens ist es aber nicht der Fall und es ist doch etwas anderes was dahinter steckt, sei es nun eine schlechte Nachricht oder auch einfach das beleidigt sein, was diese Personen auf einmal verstummen lässt. Aber in erster Linie genieße ich die Ruhe die dann mal einkehrt und ich mir nicht dauerhaft blabla anhören muss, von dem ich ohnehin nicht einmal die Hälfte aufnehme.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Direkte Sorgen würde ich mir nicht sofort machen, aber ich kann es schon verstehen, dass man dann nachfragt, ob alles in Ordnung ist, wenn jemand, der sonst wirklich viel redet, plötzlich gar nichts mehr sagt oder nur noch wenig redet. Sicher kann es sein, dass der Vielredner nur müde ist, aber es kann ja auch sein, dass etwas anderes los ist. Darum kann ich es schon verstehen, dass man zumindest mal fragt, ob etwas los ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Nun ist es wohl so, dass ihr Partner oft genervt davon ist. Gerade wenn er nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt und seine Freundin dann gleich wieder ein hohes Mitteilungsbedürfnis hat.

Für mich ist das eher ein Indiz dafür, dass besagte Freundin den ganzen Tag zu Hause sitzt und keine sozialen Kontakte hat. Denn wenn man ausreichend soziale Kontakte hat, dann hat man nicht das Bedürfnis, das ganze Pensum voll zu kriegen, wenn der Partner gerade zur Tür reinschneit, das aber nur am Rande.

Abgesehen davon ist es doch gar nicht so ungewöhnlich, wenn eine Person sich in irgendeiner Weise für sie untypisch verhält. Wenn irgendetwas ungewöhnlich ist und die Mitmenschen das mitbekommen, macht man sich doch automatisch Gedanken. Das hat mit dem Plappern an sich gar nichts zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn sich das Verhalten des Partners oder der Partnerin verändert, ist es verständlich nachzufragen, ob alles in Ordnung ist. Wenn man dann eine zufriedenstellende Antwort bekommt, dass der Grund beispielsweise Müdigkeit oder eine schlechte Stimmung ist, sollte man das akzeptieren und muss sich keine weiteren Gedanken darüber machen. Auch der gesprächigste Mensch ist wahrscheinlich mal wortkarg, weil er vielleicht eine Krankheit ausbrütet oder Föhn ist oder er über etwas grübelt oder oder.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Sorgen sind da etwas übertrieben, wie ich finde. Man muss sich ja nicht immer direkt Sorgen machen und das schlimmste annehmen, wenn etwas mal anders läuft als sonst. Es kann ja wirklich unzählige Gründe geben, so dass man die Sache einfach mal entspannter und lockerer angehen sollte, anstatt direkt Sorgen zu haben. Damit schadet man sich doch auch nur selbst.

Es spricht ja aber nichts dagegen, dann einfach mal neugierig bei der entsprechenden Person nachzufragen, ob es denn einen besonderen Anlass für ihren Wandel gibt. Immerhin wird sie einem dann ja wohl mitteilen, was los ist. Ansonsten würde ich mir da keine weiteren Gedanken mehr machen. Jeder ist doch mal müde, hat Kopfweh oder schlicht und einfach keine Lust zu reden, obwohl es dafür nicht einmal einen bestimmten Grund geben muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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