Sich mehr auf zwischen den Jahren als Weihnachten freuen

vom 08.11.2017, 19:12 Uhr

Wir haben uns heute im Büro über Weihnachten unterhalten. Die Meinungen sind da doch recht unterschiedlich. Die einen finden Weihnachten toll und andere eben nicht. Ein Kollege meinte, es nervt ihn jetzt schon, dass er da wieder die ganze Verwandtschaft sieht. Er würde sich lieber nur mit den Leuten treffen, die er auch wirklich mag.

Daraus resultierend meinte eine Kollegin, Weihnachten sei ja ganz nett, aber sie freut sich noch mehr auf zwischen den Jahren. Dann sei der Trubel rum, man kann den Weihnachtsbaum in Ruhe bewundern, man ist satt, hat meistens irgendwas Neues zu Weihnachten bekommen, was man in Ruhe testen kann und auf die Arbeit muss sie auch nicht, weil wir zwischen den Jahren geschlossen haben.

Ich habe daheim über ihre Worte nachdacht und finde sie passend. Irgendwie ist die Zeit zwischen den Jahren die enspannteste Zeit im Jahr. Selbst wenn man arbeiten gehen muss, ist die Zeit auch meistens ruhiger. Meistens hat man noch genügend von Weihnachten zum Essen übrig und braucht sich wenig Gedanken um das Thema was soll heute auf den Tisch kommen machen.

Wie seht ihr das? Könnt ihr nachvollziehen, wenn sich jemand mehr auf die Zeit zwischen den Jahren freut als auf Weihnachten? Findet ihr die Zeit zwischen den Jahren auch irgendwie entspannter als die Vorweihnachtszeit?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja das Argument mit dem Arbeiten gehen, passt halt leider nicht auf alle. Deswegen finde ich das jetzt nur ein Argument für den Einzelnen. Ich arbeite nämlich im Krankenhaus und muss leider immer ran, egal was für ein Tag ist. Es sei denn natürlich man hat Urlaub. Aber das kommt ja nun auch nicht jedes Jahr zwischen den Jahren vor. Und sicherlich hat man, in der Regel, noch genug Essen vom 24. Dezember über. Aber mal ehrlich, hat man das nicht sonst auch?

Also ich bin sonst auch nicht am hin und her rotieren wegen dem Essen. Man hat immer mal was über oder muss nur was auftauen. Ich denke die Zeit ist einfach auch auf Grund der Jahreszeit so besinnlich. Alles ist etwas dunkler, man hat Kerzen an, es gibt neue Geschenke, alle sind einfach irgendwie ein bisschen glücklicher. Würde man sowas jetzt auch in der Mitte des Jahres einführen, dann wäre es da wahrscheinlich nicht viel anders.

Es ist halt ein großes "Event", auf das man sich irgendwie das ganze Jahr über freut. Oftmals sieht man seine Familie dort komplett, es ist einfach alles schön und wenn dann noch Schnee fällt, genießt man die freien Tage zwischen den Jahren umso mehr. Aber allgemein würde ich sagen, das sich das Ganze in Grenzen hält. Die Einen mögen das Mittendrin lieber und die Anderen eben die Feiertage an sich.

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich mache da eigentlich gar nicht so einen großen Unterschied. Ich bin erwachsen, ich habe keine Kinder, deshalb ist Weihnachten nicht das große Event, das es früher mal war. Da nicht alle Leute in meinem Umfeld zwangsläufig über die Feiertage frei haben feiern wir teilweise auch erst nach Weihnachten richtig.

Ich finde die Tage nach Weihnachten auch deshalb nicht entspannter weil ich mir vorher keinen großen Stress mache. Kochen finde ich generell nicht stressig, weil das eines meiner Hobbys ist, bei dem ich richtig entspannen kann. Außerdem erwartet niemand von mir, dass irgendwas auf den Tisch kommt. Wenn ich keine Lust habe etwas zu kochen verhungert niemand.

Generell ist es aber natürlich entspannter wenn ich Urlaub habe oder in meinem Fall die Überstunden, die sich über das Jahr angesammelt haben, abfeiere. Dafür eignet sich aber jede Jahreszeit.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also wer die Zeit um Weihnachten als stressig empfindet macht meiner Ansicht nach irgendetwas falsch. Ich finde sowohl Weihnachten als auch Neujahr und die Zeit dazwischen sowieso total entspannend. Auch die Zeit vor Weihnachten mit der Suche nach Geschenken finde ich total entspannend. Jemand, der das als stressig empfindet sollte die Prioritäten neu setzen und an seinem Zeitmanagement arbeiten, dann wären solche Probleme gar nicht existent.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich selber bin ein totaler Weihnachtsmensch und genieße die Adventszeit und den Heiligabend wahrscheinlich mehr als jede andere Zeit im Jahr. Das war schon zu Kindeszeiten so und hat sich auch im Erwachsenenalter trotz Geschenkestress, Arbeit und Co nie geändert. Für mich hat diese Zeit des Jahres einfach etwas ganz besonderes und wunderschönes an sich, und deswegen ist Weihnachten auch mein persönliches Highlight.

Entsprechend stellt sich zwischen den Jahren bei mir zwar auch Entspannung und Genuss der ruhigeren Atmosphäre, aber nichtsdestotrotz auch eine gewisse Melancholie ein, weil meine Lieblingszeit vorbei ist und somit die nächste Gelegenheit, sie zu feiern, wieder in maximaler Ferne liegt. Oft werde ich zwischen den Jahren dann auch ziemlich traurig, weil die schöne Dekoration bald abgebaut werden muss, die festliche Musik und Beleuchtung nach und nach verschwindet und die Menschen wieder schneller als es ihnen gut tut in den Alltagstrott verfallen und gar keinen Sinn mehr für "weihnachtliche" Gefühle zeigen.

Dennoch gibt es zwischen den Jahren natürlich noch die Aussicht auf Silvester und Neujahr und somit zwei schöne Ereignisse, die man (sofern es Zeit und Job erlauben) auch wieder im Kreis von Freunden und Familie feiern und genießen kann. Somit gibt es auch für mich Gründe, mich darauf zu freuen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich kann das durchaus nachvollziehen. Ich liebe die Vorweihnachtszeit extrem. Mir gefällt das Gemütliche an dieser Zeit. Ich liebe schön dekorierte Geschäfte, Weihnachtsmusik, den Duft von selbstgebackenen Plätzchen, Weihnachtsmärkte und allgemein die ganze weihnachtliche Stimmung. Weihnachten an sich ist für mich nichts Besonderes und ich empfinde die Tage teilweise auch als etwas öde. Man hat zwar Zeit für sich als Familie, kann aber auch nicht sonderlich viel unternehmen, weil so gut wie alles zu hat und alle unsere Freunde bei ihren Familien sind.

Wir besuchen zwar durchaus auch unsere Familien, achten aber immer darauf, dass die Besuche sehr moderat ausfallen und wir die meiste Zeit für uns als Familie haben. Wir wollen an Weihnachten nicht die meiste Zeit auf der Straße verbringen und am liebsten zu Hause in unseren eigenen Betten haben. Genügend Platz für uns als Übernachtungsgäste haben unsere beiden Familien nicht und ein Hotel wollen wir uns auch nicht nehmen, da wir auch keinen langen Besuch anpeilen. Da unsere Familien jedoch eine sehr hohe Erwartungshaltung haben, ist es immer etwas leidlich und stressig, alles so hinzubekommen, dass jeder einigermaßen zufrieden ist.

Dieses Jahr verreisen wir zum Glück über Weihnachten und kommen auch erst an Silvester nach Hause, so dass sich diese Diskussionen zum Glück auch schon erübrigen. Ich freue mich sowohl auf Weihnachten, als auch die Zeit zwischen den Jahren, zumal man an unserem Urlaubsort auch an Weihnachten genügend erleben kann. Mein Mann und ich haben beide schon mit dem Gedanken gespielt, in Zukunft jedes Jahr an Weihnachten verreisen, um das Dilemma mit den Familien nicht mehr zu haben und uns jeglichen Stress zu ersparen. Familienbesuche lassen sich schließlich auch zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr gut machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Also wer die Zeit um Weihnachten als stressig empfindet macht meiner Ansicht nach irgendetwas falsch. Ich finde sowohl Weihnachten als auch Neujahr und die Zeit dazwischen sowieso total entspannend.

Ich weiß nicht, ob man unbedingt sagen kann, dass jemand "irgendetwas falsch" macht, wenn man Weihnachten als unangenehm und stressig empfindet. Ich persönlich bin nie ein Freund der Weihnachtszeit gewesen und bin jedes Jahr froh, wenn Neujahr ist.

Ab Januar fühle ich mich entspannt und freue mich auf die allmählich länger werdende Tageshelligkeit. Während der Weihnachtszeit versuche ich meistens, möglichst wenig davon mitzubekommen, indem ich mich mit anderen Dingen beschäftige (z.B. Sport, Kinobesuche, Theater (sofern es sich nicht um Weihnachtsstücke handelt).

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Einer der Vorteile des Erwachsenseins ist auch, dass man sich Feiertage im weitesten Sinne so zurechtlegen kann, wie sie einem passen. Ich habe die Weihnachtsfeiertage gründlich entschlackt und auf das für mich und meinen Partner Wesentliche reduziert, wozu Trubel und nervige Verwandte schon mal nicht gehören, sondern eher Essen, Geschenke und Sushi am 2. Weihnachtsfeiertag.

Generell finde ich die Zeit "zwischen den Jahren" als Stubenhocker auch entspannend. Man muss nicht draußen rumrennen und verpasst garantiert nichts, weil der Rest der Nation gefühlt ebenfalls im Futterkoma liegt, irgendwelche Verwandten abklappert oder in den Urlaub geflüchtet ist. Bei mir im Job ist zudem pauschal Betriebsurlaub, und nur die Finanzperson darf im ungeheizten Büro hocken und den Jahresabschluss machen. Also kann ich meine Weihnachtsbücher lesen, die restlichen Plätzchen snacken, mich von diversen Medien berieseln lassen und die Füße hochlegen bis Heilig Drei König. Muss auch mal sein.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Bei mir im Job ist zudem pauschal Betriebsurlaub, und nur die Finanzperson darf im ungeheizten Büro hocken und den Jahresabschluss machen.

Bei mir ist es so, dass die meisten Kollegen kollektiv im Weihnachtsurlaub sind. Da nutze ich die Gelegenheit, ein paar ruhige Tage im Büro zu haben, an denen es kaum aufregende Ereignisse oder Stress gibt. Würde ich auch frei nehmen, würde ich wertvolle Urlaubstage verschwenden, die ich im Herbst oder Frühling besser genießen kann.

Letztlich ist es bei mir so, dass ich einfach kein "Stubenhocker" bin und keine Entspannung und keinen Genuss draus ziehen kann, wenn ich den ganzen Tag auf dem Sofa hocke. Denn das hat fast immer zur Folge, dass ich hinterher stimmungsmäßig im Keller bin und außerdem Gelenk- und Rückenschmerzen entwickle. Auch ausgedehnter Medienkonsum (stundenlanges Fernsehen oder Streamen) macht mich müde und fast depressiv. Deswegen bin ich an diesen Tagen im Büro noch fast am besten aufgehoben. Und wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, genieße ich die gesparten Urlaubstage, sobald sich eine Gelegenheit bietet.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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