Sich im Alltagstrott wohl fühlen oder diesem entfliehen?

vom 17.11.2016, 21:46 Uhr

Von vielen Menschen hört man ja öfter mal, dass diese dem Alltagstrott entfliehen möchten und von anderen wiederum, dass sich diese darin doch eher recht wohlfühlen. Was mich betrifft, so habe ich meinen Alltag schon ganz gut organisiert und fühle mich darin, sagen wir mal nicht gerade unwohl.

Aber wie sieht es denn diesbezüglich bei euch aus? Findet ihr einen regelmäßigen Alltagstrott mitunter auch ganz angenehm oder macht euch dieser eher krank, so dass ihr ihm oftmals auch entfliehen müsst? Wie sieht denn solch ein „Entfliehen“ bei euch in der Praxis aus?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde es normal. Man kann nicht immer nur verschiedene Dinge machen, sondern muss einem gewissen Muster folgen. Davon sollte man sich aber auch nicht fertigmachen lassen, sondern einfach damit leben. Schlimm finde ich meinen Alltag nicht, eigentlich sogar ganz schön. Ich bevorzuge es aber schon ab und zu mal diesen auch zu entfliehen, in dem ich beispielsweise Urlaub mache, zu einem Konzert gehe und so weiter. Das gehört auch dazu.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der Alltagstrott gehört natürlich zum Leben dazu. Und je älter man wird, desto wichtiger wird er. Wir sind eben alle Gewohnheitstiere. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Regelmäßigkeiten und Rituale umso wichtiger werden, desto älter man wird. Man ist eben dann kein Heißsporn mehr. Man will die Welt einfach nicht mehr ständig ändern und braucht immer wieder neue Abenteuer und Herausforderungen. Trotzdem kommt es ab und zu wieder. Jenes Gefühl, dass man doch nicht was erleben will, dass man unzufrieden mit allem und jedem ist. Ja und dann muss man einfach etwas Anderes tun. Mal wieder verrückt sein und alles über den Haufen werfen. Hat man das dann getan kommt er wieder, der Alltag.

Der Alltag ist wichtig. Er gibt Ruhe und Erholung. Ein Leben ausschließlich auf der Überholspur führt dazu, dass man früher oder später ausgelaugt ist und zerbricht. Aber man muss aufpassen, dass man sich nicht allzu sehr vom Alltag einspannen lässt, dass man träge und satt wird. Das ist die größte Gefahr dabei. Die Balance zwischen Gewohnheit und Ausbrechen aus der selbigen, ja das ist die Kunst des Lebens. Wer sie beherrscht, darf sich wahrlich glücklich schätzen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Frage ist doch was man als Alltag bezeichnet. Rennt man dauerhaft auf ein Konzert und fährt jedes Jahr zur selben Zeit in den Urlaub, dann ist das für mich auch schon Alltag und kein entfliehen mehr. Entfliehen ist es immer dann, wenn man etwas macht was man ansonsten nicht macht, nicht in regelmäßigen Abständen, nichts geplantes und das muss einfach spontan kommen.

Ich mag meinen Alltag wie er ist, er ist anstrengend aber fordert auch 20-22 Stunden am Tag direkt den Körper und den Geist. Den ganzen Tag Zuhause sitzen und nur die Wand anstarren, Kind wickeln, füttern und wieder Haushalt, spazieren rennen hätte ich gar keine Lust darauf. Auf der Arbeit habe ich auch meine bestimmten Aufgaben die jeden Tag kommen und gemacht werden, aber auch immer etwas neues was ich schon erfrischend finde. Da brauche ich nicht in den Urlaub fahren zum abschalten, da ich genug Abwechslung habe.

Für manche mag sich mein Leben wie auf der Überholspur mit vollem Tempo anhören, aber ich bin kein Mensch der im Sessel sitzt, Fernsehen schaut und damit abschaltet. Am besten schalte ich ab, wenn ich etwas machen kann, mit meinem Geist, meinen Händen und am besten noch wenn es dabei dreckig zugeht. Zum abschalten habe ich meine Hobbys, entweder geht es laufen, es wird Abends gebastelt oder anderweitig gewerkelt. Ohnehin bin ich am liebsten für mich und treffen mit andren fällt bei mir eher unter die Kategorie Belastung als Entspannung.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass ich einen geregelten Tagesablauf im Alltag durchaus schätze. Ich habe dann auch so meine Listen im Kopf mit Dingen, die ich dann erledigen möchte oder auch muss. Ich kann mir normalerweise auch alles so einteilen, wie ich eben möchte und schauen, wo ich die Prioritäten setze.

Dennoch habe ich auch mal Momente oder Zeiten, wo mich einfach alles nur noch nervt und ich mir manchmal auch denke, einen anderen Alltag haben zu wollen. Dem Alltag entfliehen ist für mich daher auch eher, spontan weg fahren oder etwas unternehmen, was eben nicht tagtäglich gemacht wird. Manche mögen es sicherlich auch, wenn sie keinen geregelten Tagesablauf haben und da immer variieren können. Für mich sind da feste Abläufe aber schon wichtig und auch wünschenswert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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