Sich freuen, wenn man Recht bekommt?
Ich bin kein besonders rechthaberischer Mensch und höre mir gerne die Meinungen meiner Mitmenschen an, wenn ich denn danach gefragt habe. Ich meine immer, dass ich oftmals nicht so viel beisteuern kann, was irgendwelches Wissen zu bestimmten Themen angeht. Auch bin ich sicherlich nicht besonders erfahren, was sicher schon Altersbedingt nicht so unbedingt möglich ist.
Ich bin in der Partnerschaft eher der vernünftige Part und überdenke immer alles recht genau. So freue ich mich dann, wenn mein Partner mal sagt, dass ich recht hatte. Mir gibt es dann etwas Bestätigung, dass ich eben doch mal mit etwas richtig liege.
Freut ihr euch auch, wenn euch jemand Recht gibt? Oder ist euch das relativ egal? Wie geht ihr dann damit um? Findet ihr ein gewisses Maß an Freude dabei übertrieben?
Es gibt Themengebiete, da weiß ich einfach, das ich im Recht bin. Also ist es mir auch relativ egal, ob mir da jemand zustimmt. Das ist ja nur die logische Konsequenz. Es gibt aber auch Themen, da habe ich wirklich keine Ahnung. Dann stehe ich aber auch dazu und sage, dass ich nur vermuten kann, dass etwas so oder so ist. Wenn ich dann Recht habe, dann freue ich mich auch darüber.
Und dann gibt es wieder Themen, davon habe ich einfach wirklich gar keine Ahnung. Da halte ich mich dann auch meistens heraus, weil das nicht disskusionsfördernd ist.
Ich glaube, dass es auch ein bisschen darauf ankommt, von wem man Recht bekommt. Es gibt Menschen, die wirklich viel wissen und wenn man da mal mehr weiß, als die, dann ist das besonders schön. Und dann gibt es auch Menschen, die schlecht zugeben können, dass man selbst im Recht war. Da ist es auch schön, wenn sie das mal zugeben können.
Ein bisschen eitel bin ich zugegebenermaßen schon, und oft auch von meiner eigenen Meinung über Gebühr überzeugt. Sonst würde ich meine Umwelt ja auch nicht so großzügig an meinen Weisheiten teilnehmen lassen. Und deshalb freue ich mich auch, wenn ich Recht habe und dies auch gesagt bekomme, aber eigentlich reicht es mir selber auch, wenn ich selber weiß bzw. zumindest glaube, dass ich mal wieder ein ganz schlaues Kerlchen bin. Zu sehr an die große Glocke hängen sollte man diese Ansichten natürlich nicht, da man sich sonst auch schnell unbeliebt macht, aber man kann sich schließlich auch im Stillen freuen.
Eigentlich halte ich es sogar für ganz normal, dass man ganz gerne Recht hat oder es einem zumindest nicht unangenehm ist. Wir Menschen sind schließlich soziale Wesen und sowieso ständig auf der Suche nach Bestätigung und Zugehörigkeit. Da ist es in meinen Augen nur natürlich, dass man sich in Gegenwart von Gleichgesinnten wohlfühlt bzw. den Prestigegewinn genießt, den es einbringt, wenn man hin und wieder die besseren Argumente oder schlicht mehr Durchblick hat. Wenn man dies seinen Mitmenschen nicht zu aufdringlich aufs Butterbrot schmiert, steht einem friedlichen Zusammenleben dadurch ja auch nichts im Wege.
Ich bin dazu sehr neutral eingestellt. Sicherlich ist es für jeden nett und schmeichelnd, wenn jemand die eigene Meinung teilt und einem auch Recht gibt. Aber darin baden und mich suhlen würde ich nicht und schon gar nicht mich in diesem kleinen Stückchen Ruhm ausruhen und davon zehren. Von daher ist es zwar nett, mehr aber auch nicht.
Ich kann ebenfalls damit umgehen wenn jemand einer anderen Meinung ist und mir eben kein Recht gibt. Aber es gibt auch einfach manche Sachen wo ich von Anfang an weiß, dass ich im Recht bin egal was die anderen dazu sagen. Wenn ich dort dann keine Zustimmung bekomme, dann reicht mir auch die alleinige Gewissheit aus, dass ich eben Recht habe und dazu muss es mir nicht noch jemand sagen.
Übertrieben finde ich es eigentlich nicht, wenn du dich darüber freust, wenn du recht bekommst. Bei mir ist es sicher auch mal so, vor allem in Situationen, in denen es für mich nicht so leicht war, meine Meinung zu vertreten. Wenn mir dann hinterher gesagt wird, dass ich doch recht hatte, dann freut mich das schon. Aber wenn ich mir meiner Sache sicher bin, dann ist es für mich auch nicht so wirklich etwas besonderes, wenn mir eine andere Person dann sagt, dass ich richtig liege.
Also gerade vor Gericht freue ich mich schon sehr, wenn ich recht bekomme und die gegnerische Seite eben nicht. Das ist ja auch mit immensen Kosten verbunden und bei mir müssen schon eine ganze Reihe von Faktoren überhaupt zusammen kommen, dass ich überhaupt vor Gericht ziehe und klage. Aber wenn es dann soweit ist, dann freue ich mich sehr, wenn nach einem nervenaufreibenden Prozess die gegnerische Seite verliert und ich Recht bekomme.
Natürlich freue ich mich auch im privaten, eher kleinen Rahmen, wenn ich mal Recht bekomme und man mir zustimmt. Aber ich gebe zu, dass die Genugtuung und Freude darüber vor Gericht eindeutig größer ist, gerade wenn ein Richter sich auf die eigene Seite schlägt.
Es gibt ja genug Themen, bei denen man entweder Recht hat oder nicht und wenn ich weiß, dass ich Recht habe ist es mir nun wirklich egal, was jemand anders für eine Meinung dazu hat, das ändert an den Fakten ja nichts und früher der später wird er das wahrscheinlich auch merken.
Anders sieht es natürlich bei völlig subjektiven Themen aus. Da bestehe ich dann aber auch nicht auf meiner Meinung, eben weil ich weiß, dass es bei so etwas wie "dieses Gericht schmeckt wirklich gut, auch wenn die Zubereitung erst mal komisch klingt" kein objektives Recht habe geben kann. Wenn mein Gericht jemandem nicht schmeckt dann schmeckt es einfach nicht. Aber natürlich freue ich mich über Zustimmung. Das ist ja normal.
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