Sich als Migrant nicht zu politischen Konflikten äußern?

vom 27.03.2017, 05:31 Uhr

Ich habe gestern ein sehr interessantes Interview mit Mesut Özil gelesen, der über seine Kindheit, Kultur und Prägung gesprochen hat und natürlich auch über seine Pläne in Bezug auf Fußball und dergleichen. Ich fand das Interview sehr aufschlussreich, auch wenn ich mich nicht besonders für Fußball oder dessen Spieler interessiere. Jedenfalls wurde Mesut Özil dann auch gefragt, wie er den deutsch-türkischen Konflikt sehen würde, wobei dieser sich aber nicht dazu äußern wollte. Er meinte dann ganz direkt, dass er kein Politiker sei, sondern Fußballer und dass sich doch bitte ein Politiker dazu äußern sollte. Das fand ich schon sehr positiv und sympathisch, dass man eben direkt sagt, wenn man etwas nicht möchte. Stellt sich eben die Frage, warum er so reagiert hat.

Was meint ihr? Hat er sich nur so geäußert, weil er tatsächlich mit Politik nichts zu tun hat und sich lieber auf Fußball konzentrieren möchte? Oder hat das eher mit dem Migrationshintergrund zu tun? Hätten Migranten in dem Fall Nachteile zu befürchten, wenn sie sich hier äußern würden? Würde Mesut Özil Nachteile befürchten müssen und von Deutschen bzw. Türken diskriminiert und angepöbelt werden, sollte er Partei ergreifen für eine der beiden Kulturen? Was meint ihr dazu? Hättet ihr euch mit demselben Migrationshintergrund in so einer Situation politisch geäußert? Wäre das überhaupt klug?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meiner Meinung nach sollte sich jeder zu solchen Themen äußern dürfen. Warum Özil das nicht gemacht hat kann niemand sagen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er solche Statements wirklich den Politikern überlassen will, zumal er doch ziemlich in der Öffentlichkeit steht. Natürlich sollte man sich im klaren sein, dass es immer Anfeindungen geben kann, wenn man sich auf eine Seite stellt. Da gibt es genug Menschen, die andere Meinungen einfach nicht akzeptieren können.

Ich bin der Meinung, dass sich dazu jeder äußern darf und auf jeden Fall auch sollte! Es ist nur schade, dass sich viele nicht trauen, weil es so viele intolerante Menschen gibt, die andere Meinungen nicht akzeptieren und ihre eigene Meinung jedem anderen aufzwingen wollen.

Ich glaube, bei unserer derzeitigen Gesellschaft hätte ich mich als bekannte Persönlichkeit auch nicht unbedingt geäußert, oder nur sehr oberflächlich. Als Privatperson bin ich da direkter, allerdings auch nicht jedem Menschen gegenüber, da ich keine Lust habe, einen Streit vom Zaun zu brechen für sowas.

» Eule90 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 21,56 »


Letztendlich ist es schwer seine politische Meinung zu sagen, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Immerhin muss man diese dann langfristig vertreten, gut informiert sein und dann sollte man eben auch bedenken, dass nicht alle seiner Meinung sind. Es ist einfach schwer da Stellung zu beziehen und dann nicht auf so eine Aussage reduziert zu werden. Wobei es manchmal einfach wichtig ist, wenn es gegen politische Missstände gehen muss.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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