Senf zurückgeben, da "zu scharf"?

Gestern bekam ich mit, wie eine Dame völlig aufgebracht an der Kasse ein bereits geöffnetes Glas Senf zurückgeben wollte, mit der Begründung, dieser sei viel zu scharf, das könne man ja niemandem zumuten. Dabei stand auf dem Glas sogar drauf, dass es sich um "scharfen" Senf handelt. Da gibt es ja durchaus gewisse Abstufungen.

Würdet ihr so ein Verhalten lächerlich finden oder ist ihre Rückgabe berechtigt? Sollte es zur Eigenverantwortung gehören, die Schärfe zu kaufen, die man verträgt oder sollte der Supermarkt tatsächlich diese Ware zurücknehmen?

Gerade wenn auf dem Glas drauf steht, dass der Senf "scharf" ist und nicht "süß" oder "mittelscharf" kann ich so eine Reaktion so gar nicht nachvollziehen. Ich gehe mal davon aus, dass die Dame lesen kann. Beschwert die sich dann auch über den Verpackungsinhalt, wenn sie Nudeln kauft oder was? Also wenn ich der Verkäufer wäre hätte ich das Glas Senf nicht zurück genommen, weil es eben angebrochen ist und man so etwas nicht mehr verkaufen kann. Wie die Händler allerdings aus Kulanz handeln weiß man nicht.

Ich bin nicht der Meinung, dass der Supermarkt den Senf dann tatsächlich zurücknehmen sollte. Ich finde es auch erstaunlich, dass jemand so etwas dann tatsächlich zurückgeben möchte und sich scheinbar nicht komisch dabei vorkommt. Hat der Supermarkt den Senf denn tatsächlich zurückgenommen, oder war das nicht möglich? Das würde mich echt mal interessieren.

Ich würde so einen Umtausch gar nicht erst versuchen, weil ich damit schon rechnen würde, dass der Senf eben scharf ist, wenn es doch auf dem Glas steht. Wenn er dann wirklich so scharf ist, dass ich ihn nicht essen könnte und auch sonst niemanden finde, dem der schmeckt, dann würde ich das Glas entsorgen und mich über mich selber ärgern, aber ich würde nicht versuchen, den Senf zurückzugeben.

Als Kundin wäre mir solch ein Verhalten irgendwie zu doof und ich hätte den Senf dann wohl lieber entsorgt. Und als Leiterin des Marktes, da hätte ich wohl Kulanz walten lassen und das Glas auch anstandslos zurückgenommen, denn wegen so einem geringen Betrag, da würde ich keinen Krach mit den Kunden haben wollen.

Lidl beispielsweise wirbt doch damit, dass man Lebensmittel auch ohne Grund und sogar ohne Kassenbon umtauschen kann, wenn es dort gekauft ist. Nur die Non Food Artikel muss man mit Kassenbon umtauschen. Warum sollte man dann nicht auch ein Glas Senf zurückbringen, wenn der Supermarkt oder der Discounter sogar damit wirbt. Vielleicht wollte die Frau auch nur versuchen, ob das funktioniert und wie man wohl sieht, hat es wohl auch funktioniert.

Ich selbst würde das wohl nicht machen, weil ich selbst Schuld bin, wenn es zu scharf ist, wenn es sogar auf dem Glas drauf steht. Aber es scheinen wohl noch mehr zu machen, wenn sogar Geschäfte damit werben, dass man Lebensmittel ohne Angabe von Gründen zurückbringen kann.

Ich käme mir auch komisch dabei vor, ein Lebensmittel, das auch noch extra mit dem Zusatz "scharf" betitelt ist, aufgrund eben dieser Eigenschaft zurückzugeben. Zum einen ist mir generell nicht bekannt, dass Supermärkte Lebensmittel zurücknehmen, nur weil sie dem Kunden nicht schmecken, und zum anderen finde ich, dass der Supermarkt für solch eine Beschwerdeart auch einfach die falsche Anlaufstelle ist.

Wenn überhaupt, dann würde es ja Sinn machen, den Hersteller anzuschreiben, der für die Rezeptur verantwortlich ist. Der Supermarkt vertreibt lediglich die angelieferte Ware und hat sich in meinen Augen auch nur dann dafür zu verantworten, wenn diese bis zum Verkauf falsch gelagert wird oder während der Verweildauer im Markt Schaden durch Schimmel oder ähnliches nimmt.

Wenn ich im Ladengeschäft einkaufen tue, schaue ich mir im Normalfall auch die Sachen an die ich kaufen. Erst recht, wenn ich neue Sachen kaufe oder Sachen die von einem anderen Hersteller sind.

Persönlich gesehen, wäre mir das zu doof, den Senf nach dem öffnen dann auch noch versuchen zurück zu geben bzw. umzutauschen. Ich würde dann eher das nächste mal besser darauf achten, anstatt mich mit den Kassierern an der Kasse wegen dem Umtausch zu streiten.

Es sollte da auch ein bisschen darauf ankommen, wer es zurückbringt. Wenn es die alte Dame ist, die das scharf Etikett überlesen hat, dann kann man sicherlich kulanter sein als bei einer jungen Frau, die vielleicht auch nicht so häufig dort einkauft. Ich würde es ganz klar unter Fehlkauf verbuchen und gut ist es. Wenn man wegen einer solch kleinen Summe in den Laden zurückgeht und so etwas probiert, hat man sicherlich nicht so viel Geld.

Wenn etwas nicht schmeckt oder zu scharf ist, würde ich eher nicht auf die Idee kommen, dies dann umtauschen zu wollen. Das ist doch das eigene Ermessen nachdem man das Lebensmittel ausgesucht hat. Wenn es einem dann nicht zusagt, muss man eben damit leben. Mir wäre es da ehrlich unangenehm, damit dann in den Laden zu gehen und das Produkt zurückgeben zu wollen.

Aber wenn es wirklich Geschäfte wie Lidl gibt, die dafür sogar werben, dann werden das sicherlich auch manche Kunden in Anspruch nehmen. Ich würde dann aber wohl doch eher schauen, ob ich den zu scharfen Senf verschenken kann. Gerade, wenn doch groß drauf steht, dass er scharf ist, weiß man doch, was man kauft.