Seit Neu-Einzug Diebstahl in Wohngemeinschaft, was tun?

vom 30.06.2016, 00:02 Uhr

A wohnt in einer großen Wohngemeinschaft mit mehreren Leuten, wo ein ständiges Kommen und Gehen diverser Besucher herrscht bzw. auch Partner öfter mal übernachten. Nun ist dort eine junge Frau eingezogen und seitdem scheinen immer mal wieder Sachen zu verschwinden. Zwar keine teuren Dinge oder Geld, aber viele Artikel des täglichen Bedarfs.

Plötzlich ist das eigene, noch volle Duschgel aus der Dusche weg oder im Kühlschrank fehlt die Flasche Wein, solche Dinge eben. Eigentlich Kleinigkeiten, aber trotzdem ärgerlich für das Vertrauensverhältnis. In meinen Augen geht das über das WG-typische "Ich habe heute morgen mal dein Shampoo benutzt" oder "war es okay, dass ich mir drei Scheiben deiner Wurst genommen habe?" doch ziemlich hinaus, wenn ganze Produkte verschwinden.

Da dies vorher absolut nie ein Problem war, liegt der Verdacht natürlich nahe, dass es an der neu Hinzugezogenen liegt, denn erst seit diesem Einzug verschwinden immer wieder Dinge. Sie wurde auch schon ertappt, sich in der Wohnküche ungefragt an den Zigaretten anderer bedient zu haben und erzählte selbst mal, dass sie ihre Nachbarn im alten Haus um einige Flaschen von deren im Keller gelagertem Bier gebracht hatte.

Was kann man denn da tun? Man kann ja schlecht in ihrer Abwesenheit das Zimmer kontrollieren oder sie zum Einverständnis zur Durchsuchung zwingen. Direkte Konfrontation stelle ich mir auch schwierig vor, bis jetzt scheint auch eine beiläufige Erwähnung am Küchentisch über die ständig verschwundenen Sachen keinen Erfolg zu zeigen.

» Verbena » Beiträge: 4813 » Talkpoints: 3,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wie wäre es denn, wenn man ein Wg Treffen einberuft? Da kann man dann über solche Themen ganz in Ruhe reden. Vielleicht kennt sie es einfach anders, dass das alles geteilt wird oder so und macht es deswegen nicht mit Absicht. Ansonsten sollte man auf keinen Fall einfach so ihr Zimmer durchsuchen, sondern das Gespräch suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Beiläufig würde ich solch ein Thema auch nicht ansprechen sondern dafür direkt eine Sitzung einberufen. Dort kann jeder einmal seine Meinung dazu sagen und auch darauf hinweisen, wenn man fragt das es kein Problem darstellt wenn eben das Shampoo benutzt wird. Aber einfach so nehmen ist halt nicht und das sollte eigentlich jedem erwachsenen Menschen geläufig sein. Regeln existieren für alle und sorgen auch für ein friedliches miteinander wohnen und leben. In einer Wohngemeinschaft ist das nicht weniger wichtig auch wenn es dort teilweise schwieriger ist, da viele unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Ansichten aufeinander treffen.

Das Zimmer durchsuchen findet ebenfalls nicht statt. Denn nur weil diese Dame eingezogen ist, heißt es doch nicht automatisch das sie dafür verantwortlich ist und man das Diebesgut noch bei ihr findet. Gerade wenn du schreibst es handelt sich um das Duschgel oder die Scheibe Wurst. Die wird man verwenden und nicht bei sich im Schrank horten. Außerdem ist das eingriff in die Privatsphäre wenn man ohne das Wissen des anderen in seine Sachen wühlt. Zudem es natürlich eine Straftat darstellt sich unwissentlich Zugang zum Zimmer zu verschaffen und dort zu kramen. Somit wäre der Rest der Wohngemeinschaft dann auch nicht besser als der eigentliche Dieb.

Bei dem klärenden Gespräch kann man auch direkt mit andeuten, wenn sich das nicht Augenblicklich ändert es weitere Maßnahmen eingeleitet werden wie z.B. Kündigung des Mietvertrages der Person und Auszug. Natürlich kann man auch dabei erwähnen, dass es bereits einen Verdacht gibt aber keinen Namen dabei nennen. So weiß die Person direkt Bescheid, da es ein Warnschuss ist das ganze unverzüglich einzustellen. Beschuldigungen und Anschuldigungen sollten dabei unterlassen werden und auch nicht weiter vertiefen wer der Verdächtige ist, denn das provoziert nur weiter. Alleine dieser Hinweis reicht oftmals aus solche Probleme abzustellen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Für mich wäre es vor allem wichtig zu wissen, wie viele Leute in der Wohngemeinschaft wohnen und wie viele neu hinzugekommen sind. Wenn es wirklich sie ist, was ja aktuell am nächsten liegst, solltet ihr ein klärendes Gespräch führen dazu aber im nächsten Absatz mehr. Allerdings würde mich interessieren, wie viele Leute, vor allem verschiedene, in der Wohnung täglich ein und ausgehen? Ist vielleicht einer von euch dafür bekannt, dass er ständig neue Partner hat? Vielleicht One-Night-Stands oder Affären, die vielleicht auch mal lange Finger machen und sich ungefragt bedienen?

Vielleicht ist es auch einer von den anderen Personen, die bei euch im Hause ein- und ausgehen und es ist nur ein blöder Zufall, dass der Verdacht auf eure neue Mitbewohnerin fällt. Außerdem könnte es auch, ohne jemandem was unterstellen zu wollen, einer von den alten Mitbewohnern sein der es ganz toll findet, dass alle die Neue verdächtigen und nicht ihn, weil es ja erst mit der Neuen angefangen hat? Vielleicht hat ja auch jemand ein Problem mit ihr und würde sie gerne loswerden und versucht deshalb ihr das Ganze anzuhängen? Auch wenn es im ersten Moment nicht so wahrscheinlich ist, so ist es dennoch eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen sollte.

Wie bereits gesagt, hat sicher keiner was dagegen, wenn mal das Shampoo benutzt wird oder man sich mal etwas Wurst / Zucker / Käse oder was weiß ich nimmt. Viele Wohngemeinschaften handhaben es auch so, dass gemeinschaftlich die Sachen eingekauft werden, die sowieso jeder nutzt. Dafür tut dann entweder jeder einen entsprechenden Betrag in eine Kasse und davon wird eingekauft oder man wechselt sich eben damit ab. Vielleicht ist die neue Mitbewohnerin es ja auch aus ihrer vorherigen Wohngemeinschaft so oder anders gewohnt? Also, dass sie davon ausgeht, dass ihr euch auch bei ihr bedient und das für sie vielleicht vollkommen in Ordnung wäre? Man weiß es nicht und ich denke, dass es deshalb nur eine Möglichkeit gibt, diese Sache zu klären: ein Gespräch.

Wichtig ist hierbei vor allem, dass wirklich nur die Leute anwesend sind, die direkt betroffen sind, das heißt keine Partner, beste Freunde, Lebensgefährten oder ähnliches. Nur die Leute, die in der Wohnung wohnen. Des Weiteren sollte man sich für das Gespräch fest verabreden und es nicht zwischen Tür und Angel führen, sodass man dafür auch eine gewisse Zeit einplanen kann und man damit nicht mit der Tür ins Haus fällt.

Jetzt ist außerdem Feingefühl gefragt: Macht ihr keine direkten Vorwürfe, weil sie es dann sowieso nicht zugeben wird, sondern sagt einfach, was euch aufgefallen ist, ob sie sich dazu äußern möchte und dass ihr wollt, dass so was in Zukunft nicht mehr vorkommt, weil man sich ansonsten eine Lösung (Auszug, Sachen wegschließen oder ähnliches) überlegen muss. Wenn sie sich dazu nicht äußern möchte, ist das auch in Ordnung, dann bedrängt sie nicht und wartet ab, ob das Gespräch vielleicht fruchtet.

Die Option mit dem Zimmer durchsuchen, die hier angesprochen wurde, ist absolut verwerflich und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich schlimm. Es besteht ja immer noch die Chance, dass sie es nicht war. Wie würde es euch gehen, wenn ihr durch einen dummen Zufall wegen so was verdächtigt werdet und dann einfach jemand in euer Zimmer marschiert und es durchsucht? Da würdet ihr aber auch ganz schön im Achteck springen!

Des Weiteren ist es auch eine Straftat, wenn man ungefragt in die Räumlichkeiten von anderen Leuten eindringt, zumal ich denke, dass ihr sowieso keine Chance habt. Wenn sie es war, dann wird sie die Konsumgüter, an denen sie sich ja bedient hat, sehr wahrscheinlich schon verbraucht haben und keine Wurstpackung, die sie sich vor Tagen genommen hat, in ihrem Nachtschrank lagern.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich wohne dort nicht, ich kenne nur die Leute bzw. Umstände. Die Erwähnung einer Zimmer-Durchsuchung sollte eben auch keine Überlegung als mögliche Option sein, sondern eine Vorwegnahme einer Tatsache, die man so oder so nicht machen kann, bzw. Untermauerung, warum es keine fixen Beweise gibt oder geben kann.

Und dass man nicht heimlich das Eigentum der Nachbarn aus einem in sich geschlossenen, aber eben nicht an der Tür zugeschlossenen Keller nimmt, wird sie natürlich genau wissen, so wie sie auch zum Beispiel sicher wusste, dass man sich nicht nachts an der Dekoration und den Töpfen der benachbarten Gärtnerei bedienen darf oder ähnliche Dinge. Sie hat halt ein ganz eigenes Verhältnis zum Besitz anderer Leute, solange dieser irgendwo ungesichert steht oder lagert.

Es wird wohl auf ein direkteres Gespräch hinauslaufen müssen, da habt ihr recht, allerdings zieht die Dame ohnehin öfter gerne um und wohnt nie irgendwo sehr lange, von daher wird sich der ganze Umstand vielleicht in Kürze von selbst erledigen.

» Verbena » Beiträge: 4813 » Talkpoints: 3,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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