Schlechtes Gewissen, wenn man nach Verkostung nichts kauft

vom 10.05.2017, 11:34 Uhr

In vielen Supermärkten gibt es oft Promotionaktionen. Dort wird ein Produkt in kleinen Mengen zum Verkosten angeboten. Hier ein Stück Kuchen, da ein kleines Töpfchen Joghurt oder auch Käse und Wurst. Im Fernsehen meinten sie, dass viele Leute dann ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie das Produkt nicht kaufen, wenn sie etwas probieren durften und deswegen kaufen, auch wenn es gar nicht so toll ist.

Ich muss sagen, dass ich gerne mal was probiere und auch kaufe, wenn es schmeckt und der Preis in Ordnung ist. Sollte es mir aber nicht schmecken oder der Preis einfach zu hoch ist, würde ich es auch ohne schlechtes Gewissen nicht kaufen.

Wie sieht es bei euch aus? Kauft ihr immer, wenn ihr probieren durftet? Wann kauft ihr nicht und habt ihr ein schlechtes Gewissen, wenn ihr nicht kauft? Rechtfertigt ihr euch für einen Nichtkauf?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Dass man etwas nicht kauft, das einem nicht wirklich gut geschmeckt hat oder wenn einem der Preis nicht gerechtfertigt vorkommt, dann muss man selbstverständlich überhaupt kein schlechtes Gewissen haben. Vielleicht höchstens, wenn man sich noch zweimal Nachschlag holt und dann doch nichts davon kauft. Das fände ich zumindest unschön.

Ich muss aber sagen, dass ich nicht gerne in solche Situationen komme. Ich will die Leute ungern enttäuschen und sage nicht gerne, wenn mir eine Sache nicht geschmeckt hat, obgleich man dafür kein schlechtes Gewissen haben muss, aber so bin ich halt, ich enttäusche Leute ungern, die mir Essen anbieten. ;)

Darum vermeide ich solche Verköstigungen, wenn Leute daneben stehen und erwartet wird, dass man die Sachen gleich mitnimmt. Ich würde aber sicher auch nichts dort kaufen, obwohl es nicht geschmeckt hat oder zu teuer ist, nur um mich besser zu fühlen bzw. den Repräsentanten des Produkts ein besseres Gefühl zu geben.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich mache von solchen Probieraktionen immer sehr gerne Gebrauch, da ich auch stets neugierig auf neue Produkte bin und mir ungerne gleich eine ganze Packung kaufe, wenn ich vorher nicht weiß, ob es mir schmeckt oder nicht. Bekomme ich ein kostenloses Häppchen angeboten, dann nutze ich die Gelegenheit also gerne. Nicht selten habe ich das Produkt dann auch mitgenommen, wenn mich die Kostprobe überzeugt hat, und auf diese Art und Weise haben es sogar ein paar Lebensmittel dauerhaft auf meine Einkaufsliste geschafft, die ich mir sonst nicht gekauft hätte.

Allerdings habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich trotz Probieren einmal gegen den Kauf entscheide. Immerhin ist eine solche Werbeaktion ja dazu da, frei und ohne Zwang ein neues Produkt kennenzulernen. Überzeugt es mich nicht und würde ich dieses im Alltag nicht essen wollen, dann fühle ich mich auch nicht dazu verpflichtet, es zu kaufen, bloß weil ich eine Portion von ein paar Gramm davon umsonst verzehren durfte.

Natürlich gibt es auch Leute, die bei so etwas ziemlich dreist sind und sich beispielsweise an griechischen Feinkostständen, wo öfter Frischkäsecremes und Brothappen zur Selbstbedienung ausgelegt werden, die halbe Tüte Brot mitsamt einem Großteil der Aufstriche einverleiben und dann einfach weitergehen. Das finde ich dann schon grenzwertig, denn hier erreicht der Verzehrwert auch gerne schonmal den Preis einer gesamten Portion; und wer sich drei- oder viermal den gleichen Aufstrich auf ein Baguette schmiert, der kann auch kaum argumentieren, dass ihm dieser nicht geschmeckt und er deshalb nichts gekauft hat. Aber das müssen diese Personen mit ihrem eigenen Gewissen ausmachen, denn der Standbesitzer hat bei kostenlosen Probierangeboten nunmal nicht das Recht, den Kunden zu irgendeiner Investition zu nötigen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,28 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich teste gerne mal neue Produkte und nutze daher auch solche Stände, wobei ich mich dann nicht dazu genötigt sehe auch etwas zu kaufen. Die Person, die da steht interessiert das ja eh nicht und letztendlich muss ich ja entscheiden dürfen was ich gut finde und was nicht. Wenn ich das Produkt dann nicht brauche oder es mir nicht gefallen hat, kaufe ich es eben nicht, so einfach ist das.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich teste sehr gerne an solchen Verkostungsständen, bin aber auch nicht vom schlechten Gewissen geplagt, wenn ich nichts kaufe. Jetzt wo ich darüber nachdenke, kann ich mich konkret auch nur an einen Fall erinnern, bei dem ich im Anschluss direkt das Produkt gekauft habe. Das war so ein Tiefkühldessert, das wirklich richtig hammerlecker war. Hätte es mir nicht geschmeckt, hätte ich es aber auch nicht gekauft. Mir kann man da kein schlechtes Gewissen machen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen und sehe auch keinen Grund, warum ich mich rechtfertigen sollte. Entweder es schmeckt mir und der Rest passt wie vom Preis und Packungsinhalt, oder auch nicht. So kann etwas zwar lecker sein, aber wenn mir der Preis unangemessen erscheint dann kaufe ich es nicht. Ebenfalls kaufe ich es nicht, wenn zwar der Preis stimmt aber das ganze mir einfach nicht schmeckt. Warum sollte ich mich da rechtfertigen und vor wem vor allem?

Nur weil man nicht direkt am Probierstand sich den Wagen voll packt heißt das noch lange nicht, dass man nichts kauft. Meistens findet man das ganze neben diesen Ständen auch noch im normalen Regal und somit weiß der Anbieter auch nicht, ob es dort nicht eingepackt wurde oder nicht und in erster Linie wird es ihm auch egal sein. Denn er ist dafür da, dass er diese Proben anbietet und egal wie viel verkauft wird, diese Schicht hat er bis zu seinem Ende vom Arbeitstag.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Es ist doch völlig klar, dass die Anbieter genau das beabsichtigen. Natürlich ist das primäre Ziel nicht die Kunden mit kostenlosen Käsewürfeln zu füttern sondern den Käseverkauf zu steigern. Und natürlich funktioniert das nicht alleine über den guten Geschmack der Käsewürfel sondern auch über eine persönliche Ebene. Ansonsten könnte man ja einfach ein Tablett mit Käsewürfeln neben den Käse stellen und mit einem Schild auf die Gratisproben hinweisen. Da hätte niemand ein schlechtes Gewissen, das kommt erst wenn man das Tablett der nett lächelnden Frau in die Hand drückt.

Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass ich das haben sollte und in die Richtung manipuliert werden und genau deshalb funktioniert das bei mir überhaupt nicht. Mir ist es außerdem schon oft passiert, dass mir jemand eine Probe mehr oder weniger aufgedrängt hat. Ich habe gesagt, dass ich keinen Joghurt brauche aber habe trotzdem den neuen Sojajoghurt in die Hand gedrückt bekommen. Ist doch klar, dass ich den dann nicht kaufe, selbst wenn er mir geschmeckt hätte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich war mal bei einer Weinverkostung und da hat uns der Weinbauer schon fast abgefüllt und da habe ich mich natürlich schon etwas genötigt gesehen, bei dem auch was zu kaufen. Aber das habe ich als eine Nötigung der positiven Art empfunden, weil man will ja auch kein Nassauer sein, sich den "Kittel vollhauen" und dann einfach Tschüss sagen. Aber wenn ich im Supermarkt mal einen Fingerhut von einem Likör probiere, dann sehe ich mich natürlich zu gar nichts verpflichtet und das hat auch nichts mit schlechtem Gewissen zu tun.

» pastisse » Beiträge: 137 » Talkpoints: 34,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich solche Verkostungen schon mag, aber es stimmt natürlich, dass man dann auch gerne von den Menschen bequatscht wird, dass man die Produkte doch auch kaufen soll. Wenn mir ein Produkt bei der Verkostung schmeckt, dann mache ich das auch gerne, aber wenn es mir nicht schmeckt oder ich vielleicht weiß, dass es in der nächsten Woche irgendwo im Angebot ist, dann kaufe ich es nicht.

Wenn ich ein Produkt nicht mag, dann sage ich einfach, dass es nicht so meinem Geschmack entspricht und kaufe es natürlich auch nicht. Ein schlechtes Gewissen habe ich dann aber nicht. Sicher soll die Verkostung dazu dienen, neue Kunden für das Produkt zu gewinnen. Aber wenn ich feststelle, dass es nicht so meines ist, dann wüsste ich nicht, weswegen ich ein schlechtes Gewissen haben sollte, wenn ich es nicht kaufe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich probiere eigentlich nur sehr selten etwas bei solchen Verkostungen etwas. Aber ich würde dies dann auch nur kaufen, wenn es mir schmeckt. Ein schlechtes Gewissen habe ich da nicht, wenn ich etwas probiert habe und es anschließend nicht kaufen möchte. Damit müssen die Supermärkte eben auch rechnen. Geschmäcker sind ja verschiedene. Ich denke, dass viele sicherlich das kostenlose Probierangebot in Anspruch nehmen, aber vorher schon nicht unbedingt vorhaben das Produkt dann auch zu kaufen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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