Positives Denken selbst lernen und antrainieren

vom 06.10.2018, 20:12 Uhr

Positiv zu denken, kann einem ja in vielen Lebenssituationen behilflich sein. Man setzt sich selbst weniger unter Druck und ist auf diese Weise auch viel weniger gestresst. Außerdem ist es ja auch angenehmer, wenn man sich nicht ständig Sorgen macht, sondern positiv durchs Leben gehen kann.

Positiv zu denken, ist ja aber nicht immer so einfach - vor allem dann nicht, wenn nicht viel Hoffnung übrig bleibt oder man einer Situation nicht viel Positives abgewinnen kann. Ich habe aber schon öfter davon gehört, dass man sich das positive Denken auch quasi antrainieren kann. Wie kann man das denn aber lernen? Ist euch das selbst schon gelungen? Habt ihr euch das schon mal als Vorsatz genommen?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube schon, dass man sich positives Denken antrainieren kann. Es könnte sicherlich schon helfen, eher die positiven Erlebnisse und Erfahrungen zu merken und vielleicht zu notieren oder auch, wenn man aus etwas nicht so Tollem, dennoch etwas Positives mitnehmen kann. Aber da wird es bestimmt verschiedene Methoden geben, über die man sich dann mal informieren müsste.

Allerdings denke ich nicht, dass man das von heut auf morgen verinnerlicht und dann nur noch positiv denkt. Das wird sicherlich einige Zeit dauern. Aber man geht sicherlich ganz anders durchs Leben, wenn man häufiger mal positiv denkt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde eher, dass man sich nur noch mehr unter Druck setzt, wenn man auch objektiv bescheuerten Situationen noch etwas Gutes abzugewinnen versucht. Auch die wohlmeinenden Ratschläge der Umwelt, positiv zu denken, erscheinen in meinen Augen eher als der fromme Wunsch, man möge doch bitte stets möglichst lustig und fröhlich wirken, weil die Umwelt dann weniger Arbeit mit einem hat, als wenn man auch mal niedergeschlagen oder genervt ist.

Aber andererseits ist natürlich auch niemandem gedient, wenn man immer gleich vom schlimmstmöglichen Ausgang ausgeht, nur die Schattenseiten sieht und glaubt, dass man sowieso nichts auf die Reihe bekommt. Mir hilft hier manchmal eine Form des "positiven Denkens", die weniger darauf beruht, sich jeden Mist schön zu reden, sondern die eher von realistischen Voraussetzungen ausgeht.

Es geht eben im Leben nicht alles schief, und ich bin auch nicht immer die Dümmste und Hässlichste, und selbst wenn ich mal nicht den Top-Erfolg einfahre, so kann ich mir immer noch zu Recht sagen, dass man aus Fehlern lernt, und das Schlimmste für die persönliche Entwicklung ist immer noch, gar nichts zu tun, weil man sich nicht traut. Dabei handelt es sich zwar auch vor allem um wohlmeinende Klischees, aber auch darin ist ein Funken Wahrheit verborgen, und mir fällt es leichter, mir diese Glaubenssätze durch Wiederholung anzutrainieren als das ewige: "Du bist die Tollste überhaupt!", was ja eine glatte Lüge darstellt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn man nur wenige negative Einflüsse hat, dann ist es sicher leichter, sich positives Denken anzutrainieren. Ich war in einer längeren Therapie und dort wurde mir auch versucht, dies etwas näher zu bringen. Aber mit meiner Vergangenheit, die mich sehr oft einholt, ist das gar nicht so leicht. Teilweise bin ich sogar sehr negativ, obwohl ich es innerlich gar nicht sein möchte.

Ich führe Tagespläne, in denen ich meine Stimmung vermerke. Ich schreibe täglich Tagebuch, um meine Gefühle zu beschreiben. Trotzdem ist es unglaublich schwer, mit ein grundsätzliches positives Denken anzutrainieren. Aber ich versuche es zumindest.

Es ist, als würde man einem Depressiven sagen, dass man sich doch nicht so anstellen soll oder dass man doch bitte positiver sein soll. In meinem Kopf war einige Zeit lang der Gedanke, dass ich doch unbedingt positiver sein muss. Aber dieses Müssen hat mich unendlich unter Druck gesetzt und mich irgendwann auch komplett ausgeknockt.

Ich persönlich habe irgendwann auch gemerkt, dass es kleine Erfolge sind, die mein positives Denken voranbringen. Sei es eine Tasse Tee, die mir einfach gut tut oder ein gutes Buch, welches mich voll einnimmt. Daher glaube ich, dass positives Denken in den kleinen Dingen beginnt und daran wachsen kann. Die Erfahrung macht auch sehr viel aus und manchmal muss man auch schwierige Dinge angehen, um vielleicht eine positivere Einstellung daraus mitzunehmen. So fühlt es sich bei mir jedenfalls an und ich werde langsam weiter daran arbeiten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^