Partner fast täglich nach Gewicht fragen?

vom 20.11.2017, 11:07 Uhr

Ein Online-Bekannter versucht aktuell einiges an Gewicht zu verlieren, da er in den letzten Jahren viel zugenommen hat und kaum Sport betrieben hat aufgrund seines Job, den er damals bekam. Nun geht er den Gewichtsverlust ernsthaft an und die ersten drei Kilo sind auch schon weg. Seine Freundin ist ganz begeistert davon und will ihn unterstützen, gerade bei der Ernährung. Allerdings hat sie sich nun auch angewöhnt, ihn etwa alle zwei Tage nach neuen Ergebnissen auf der Waage zu frage. Scheinbar führt sie sogar Buch darüber. Das findet er nun allmählich doch etwas stressig und nervig, da er sich auch gar nicht so oft wiegen möchte, eher einmal pro Woche.

Er verteidigt zwar, dass sie ihm ja nur helfen will, bekommt aber ein ungutes Gefühl, wenn es keine neuen Erfolge zu präsentieren gibt und fühlt sich kontrolliert. Ihr zu sagen, dass sie aufhören soll zu fragen, traut er sich aber nicht. Findet ihr es nachvollziehbar, dass ein Partner den anderen beim Versuch abzunehmen so oft nach dem aktuellen Gewicht fragt? Muss man damit rechnen, dass der Partner sich dann kontrolliert fühlt und diese Vorgehensweise möglicherweise gar negative Folgen für das Vorhaben haben wird?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Güte, was für Beziehungen führen die Leute eigentlich freiwillig? Was ist so schwer daran zu sagen, was man möchte? Wenn man sich für den Einsatz der Freundin bedankt und gleichzeitig anmerkt, wie sie einen besser unterstützen könnte, dann sollte das doch gar kein Thema sein. wenn man sich dem eigenen Partner gegenüber so unsicher fühlt, warum tut man sich dann eine Beziehung an?

» cooper75 » Beiträge: 13326 » Talkpoints: 497,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Dass man den Partner unterstützen möchte, das kann ich ja verstehen, aber ich denke auch, dass der Weg nicht unbedingt richtig ist, wenn man dann so oft nach dem Gewicht des Partners fragt. Wenn dem Mann das unangenehm ist, dann sehe ich aber auch nur den einen Weg, dass er das seiner Freundin mitteilt.

Man kann es doch nett verpacken, indem man es so sagt, dass man die Unterstützung toll findet, dass es aber unangenehm ist, wenn man alle zwei Tage Erfolge vorweisen muss, über die dann sogar Buch geführt wird. Ich denke, dass die Freundin das auch verstehen wird, wenn sie sich mal in die Lage versetzt. Nur muss man es dafür eben ansprechen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es unnötig, sich da ständig zu erkundigen. Das Gewicht ändert sich doch erst nach einer Woche wirklich, die täglichen Schwankungen kommen durch Trinken, Essen, Schwitzen und was weiß ich. Da hat man doch keine richtige Tendenz und sieht auch keine Erfolge, wenn man sich von mir aus dreimal täglich wiegt. Das macht einen nur wahnsinnig und den Partner ebenfalls.

Als mein Partner seine Abnehm-Phase hatte, habe ich gar nichts kommentiert. Ich habe ihn einfach machen lassen und eher gewartet, bis er mir von selbst von seinen Erfolgen oder Misserfolgen erzählt. Das hat ihn auch in keinster Weise unter Druck gesetzt und er hatte Raum, sich zu entfalten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde, dass man seine Unterstützung bei der Gewichtsabnahme auf besserem Wege zeigen kann, als dadurch, dass man jede kleine Gewichtsschwankung erfragt und dokumentiert. Zum einen erzeugt das nur Druck und ein Gefühl des Kontrolliertwerdens, das ich bestens nachvollziehen kann, und zum anderen ist ein Wiegen in so häufigen Abständen auch überhaupt nicht aussagekräftig.

Selbst in medizinisch indizierten Fällen wie bei der Therapie von Essstörungen oder Adipositas gilt als Faustregel, dass zweimal pro Woche gewogen wird. Das hat auch seinen Sinn, denn je nach aufgenommener Nahrung und Flüssigkeit kann die Zahl von Tag zu Tag um bis zu 2 kg schwanken und verunsichert dann nur. Ausreißer werden minimiert, wenn man regelmäßige und größere Abstände einhält, und dann hat man einen besseren Querschnitt und ein verlässlicheres Gesamtbild der Werte.

Allerdings verstehe ich auch nicht, wo das Problem dabei ist, einfach offen anzusprechen, dass man sich mit dieser Situation unwohl fühlt. Wenn die Freundin des jungen Mannes wirklich nur aus dem Wunsch heraus handelt, ihm etwas Gutes zu tun und Hilfe anzubieten, dann wird es doch auch in ihrem Interesse sein, ihn nicht unnötig zu stressen. Man muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und dem Partner vor den Kopf knallen, dass man seine Methoden furchtbar findet, aber man kann es ihm schonend beibringen und seine Gefühle diesbezüglich klarstellen. In einer vertrauensvollen Beziehung sollte so etwas kein Hindernis sein.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Für mich wäre so etwas gar nicht, wenn mein Partner mich jeden Tag nach meinem Gewicht fragen würde. Wenn man Gewicht verlieren will und gerade auf Diät ist, ist es natürlich noch einmal etwas anderes, als wenn man das einfach so ohne besonderen Hintergrund macht. Dennoch würde ich mich einfach gar nicht wohl damit fühlen, jeden Tag solche Fragen gestellt zu bekommen, erst recht nicht, wenn das nicht so beiläufig wäre, sondern eben mit ernsthaftem Interesse.

Da fühlt man sich doch natürlich sofort kontrolliert. Ich denke, dass ich mich da auch extrem schlecht fühlen würde, wenn ich mal keinen Erfolg zu vermelden hätte. Obwohl das ja eigentlich absolut normal ist, da man ja auch bei einer Diät nicht mal eben jeden Tag ein Kilo verliert, würde ich irgendwie ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich zugeben müsste, dass sich auf der Waage nichts getan hat und das würde mir auch schlechte Laune bereiten.

Ich finde es viel schöner, wenn man dem Partner ab und an mal von selbst berichten kann, dass man abgenommen hat und wie viel. Da bleibt doch die Spannung und man kann dann auch bei Misserfolgen eben selbst entscheiden, wie lange man wartet, bis man dem Partner vom Gewicht berichtet. Das kann ja auch dann der Fall sein, wenn es wieder besser läuft. Der Partner sieht doch auch optisch, ob sich etwas tut.

Man sollte sich da aber niemals gegenseitig unter Druck setzen. So macht das Abnehmen doch überhaupt keinen Spaß. Außerdem soll es ja auch nicht Sinn der Sache sein, da eine Art Wettbewerb daraus zu machen. Darauf läuft es ja aber mehr oder weniger hinaus, wenn man immer das Gefühl hat, mehr abnehmen zu müssen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn ein Partner abnehmen möchte, finde ich es wirklich toll, wenn man ihn dabei unterstützt. Ich finde es aber weniger förderlich, wenn man diesen ständig nach dem Gewicht fragt. Das kann bei täglicher Frage zu Selbstbewusstseinsstörungen führen, weil vielleicht zu wenig abgenommen wurde oder manchmal auch über den Tag nicht direkt was abgenommen wurde. Das fördert nicht gerade die Disziplin Durchhalten zu wollen und das Selbstwertgefühl.

Ich habe auch abnehmen müssen, weil ich nach meinem Unfall zu viel auf den Rippen hatte. Ich wurde wirklich unterstützt, aber wollte trotzdem nicht täglich mein Gewicht erzählen oder nachfragen. Ich habe auch nicht täglich abgenommen, aber manchmal auch nur 4 Kilogramm pro Monat und die ersten 2-3 Monate sogar mehr. Das klappte zu Anfang besser, als später, was aber gänzlich normal ist.

Jetzt stelle man sich aber vor, das sind Personen, die wirklich schwer mit dem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu kämpfen haben und man erinnert sie täglich an ihr Gewicht, welches schon eine psychische Last ist und dann wenn mal etwas mit dem Gewichtverlieren stockt, wird das sofort ersichtlich. Das fände ich weniger hilfreich, aber andere vielleicht auch als Motivation?

Ich würde wohl wirklich nur einmal in Monat nachfragen, um den Gegenüber beim Abnehmen nicht zu sehr zu stressen, dass wenn man täglich fragt, was runter gehen muss. Kann mir wirklich nur vorstellen, dass es nervig ist und wenn ich an meiner kurzen Phase des Übergewichts ausgehe, hätte es mich echt genervt, wenn man mich täglich fragt. Andere empfinden das auch als Druck, ich zwar nicht, aber nervig.

Aber wenn der Gegenüber das natürlich explizit möchte, dann ist das wahrscheinlich etwas anderes. Ich würde dem Gegenüber aber erklären, dass es sinnvoller ist sich alle 4 Wochen oder wenn es sein muss 14 Tage auf die Wage zu stellen, statt täglich. Das macht vieles aus und einmal in Monat geht immer was runter.

Besser ist auch, sich pro Monat ein Ziel wie 1 bis 2 Kilo zu setzen. Wenn es mehr wird, ist die Freude umso größer. Doch wenn sich Leute immer direkt so 6-10 Kilogramm vornehmen und es nicht klappt, sind sie traurig. Kleine Ziele haben viel bessere Wirkungen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es ist doch schön sich gegenseitig zu unterstützen und dennoch sollte man klar sagen, wo die Grenzen sind und was man nicht möchte. Ich verstehe immer nicht, warum so wenig Leute in einer Beziehung reden, warum niemand mehr anzusprechen scheint, was ihm wichtig ist und was er will. So funktionieren nun mal Beziehungen, mit reden und mit dem was einem wichtig ist.

Ich denke man muss dann einfach darüber reden, denn so fühlt er sich bestimmt unter Druck gesetzt, was wenig Sinn macht und daher muss man einfach sehen wie oft nachfragen okay ist und ob es nicht vielleicht einfach auch reicht ab und zu mal ein Bild zu machen, denn da sieht man mehr als auf der Waage. Jede Woche ein Bild würde ich beispielsweise sinnvoller finden und nachmessen, wie der Bauchumfang ist. Muskeln wiegen ja auch etwas und das frustriert dann schnell mal.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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