Parenthood - eine Serie für die ganze Familie

vom 08.06.2025, 13:32 Uhr

Vielleicht kennen ja einige von Euch diese Serie auch, sie ist bei Netflix verfügbar und hat sechs Staffeln. Nachdem ich mit "Virgin River" durch war, hatte ich eine neue Serie gesucht und mich für diese entschieden, weil die Handlung ganz interessant klang. Mittlerweile schaue ich sie mir zum zweiten Mal an, meine Schwester habe ich auch angesteckt. :lol:

In der Serie dreht sich alles um die Großfamilie Braverman. Sie besteht aus den Großeltern Zeek und Camille Braverman, welche insgesamt vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter haben. Adam ist der älteste Sohn, gefolgt von Sarah. Darauf folgt Julia und der jüngste ist Crosby.

Adam, der älteste ist ein geradliniger, umgänglicher Mensch, der manchmal etwas konservativ, aber nicht altmodisch ist. Er ist erfolgreicher stellvertretender Geschäftsführer in einer Firma, die Turnschuhe vertreibt. Er ist glücklich verheiratet mit Kristina. Kristina ist zu Hause und hält ihrem Mann den Rücken frei, indem sie alles organisiert. Die beiden haben erst zwei Kinder, Max und Haddie, in der dritten Staffel bekommt Kristina dann noch ein drittes Kind, Nora. Max, der jüngere Sohn der beiden hat das Asperger-Syndrom, wodurch sie es im Alltag nicht immer leicht mit ihm haben. Haddie, die ältere Tochter steckt mitten in der Pubertät und verliebt sich in einen Jungen, den ihre Eltern erst nicht akzeptieren wollen.

Sarah, die zweitälteste Tochter kehrt mit ihrer Tochter Amber und Sohn Drew nach einer gescheiterten Ehe mit einem drogensüchtigen Musiker wieder zu ihren Eltern zurück, die sie dort herzlich aufnehmen. Auch sie hat die einen oder anderen Probleme mit ihren Kindern, Amber ist anfangs etwas rebellisch, aber ich mag ihren Charakter sehr gerne. Drew ist der jüngere und etwas schüchtern. Sarah lernt den Lehrer ihrer Tochter kennen, aber die beiden fangen erst in der dritten Staffel eine ernste Beziehung an, worauf eine Verlobung folgt, die dann aber später wieder gelöst wird. Aber auch sie findet in den späteren Folgen der Serie ihr Glück, als sie den Fotografen Hank kennen- und lieben lernt.

Julia, die zweitjüngste Tochter ist erfolgreiche Anwältin und mit Joel Graham verheiratet. Die beiden haben eine 5-jährige Tochter, Sydney. Sie ist sehr willensstark und versucht oft, ihren Kopf durchzusetzen. Joel ist sozusagen Hausmann, während Julia viel arbeitet und Karriere macht. Der Wunsch nach einem zweiten Kind bleibt unerfüllt, aber im späteren Verlauf der Serie adoptieren die beiden den zehnjährigen Victor und am Ende der letzten Staffel adoptieren sie auch noch die Halbschwester von Victor, als Baby. Auch sie haben im Verlauf der Serie eine Krise, in der sie sich kurzzeitig trennen, aber wieder zueinander finden.

Crosby, der jüngste Sohn der Bravermans ist anfangs noch etwas wankelmütig. Er mag nicht gerne Verantwortung übernehmen und hat viele Frauengeschichten, aber nie etwas Ernstes. Das ändert sich, als er seine Ex-Geliebte, Jasmine, wieder trifft. Überraschenderweise stellt sie ihm seinen 5-jährigen Sohn, Jabbar vor, von dem er bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts wusste. Er lernt Jabbar kennen und lieben und wird von da an bodenständiger. Er und Jasmine beginnen eine Beziehung, die aber wieder zerbricht, da Crosby während einer Krise der beiden einen Fehltritt begeht. Die beiden kommen erst im späteren Verlauf der Serie wieder zusammen und heiraten dann auch. In der fünften Staffel der Serie bekommen auch sie noch ein zweites Kind.

Ich finde die Serie sehr gelungen, es passiert nie etwas schlimmes, aber trotzdem bleibt es spannend. Irgendwie freut man sich auch jedes Mal auf die etwas durchgeknallte Familie, in der immer Action herrscht. :D

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2969 » Talkpoints: 42,68 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also erstmal sind das verdammt viele Spoiler für eine Serienvorstellung, während gleichzeitig wenig klar wird, warum man bei dem Überangebot an Serien ausgerechnet diese wählen sollte. Nachdem ich bemerkt habe, dass hier ganze Handlungsstränge komplett offengelegt werden, habe ich ab einem gewissen Punkt nur noch überflogen, sonst würde sich das Ansehen ja für mich gar nicht mehr lohnen, Spoiler sind mir ein Gräuel.

Ein kurzer Check der Kritiken im Netz ergab nur eine mäßige Begeisterung von mageren 3,7 Sternen, während die meisten sich über die Rückständigkeit der elterlichen Methoden echauffierten oder wechselweise von der Lautstärke der Charaktere genervt waren. Da aber Peter Krause die Hauptrolle hat, war das für mich der ausschlaggebende Punkt der Serie eine Chance zu geben.

Ich habe bisher nur die erste Folge von Parenthood gesehen und bin mir ehrlich gesagt noch nicht sicher, ob ich dranbleiben will. Was mir gleich am Anfang negativ aufgefallen ist: Die Hauptfiguren (vor allem die eine weibliche Schwester) nerven ziemlich schnell. Diese trifft einen alten Freund für ein Date und rollt über seine ihr missfallende Optik die Augen, weil der Mann, Ü40, eine Glatze hat?! Dann setzt sie ihn ganz offensichtlich herab, weil er nur ein Barista ist, während sie selbst als verkrachte Existenz ohne irgendeine Arbeit auf "niedrige" Angestellte herabsieht. Eine äußerst unsympathische Person. Kurz: Sie ist eine dumme Pute, emotional unausgeglichen, unreif, überspannt und offenbar soll das wohl laut Kritiken nicht viel besser werden.

Ich muss auf jeden Fall auch jenen Kritikern recht geben, welche die Charaktere laut und kreischend finden. Gutes Drama zeichnet sich aber durch Entwicklung und Tiefe aus, nicht dadurch, dass alle psychisch unreguliert sind und immer wieder haltlos schreien. Ständig redet jeder durcheinander, es wird viel gestritten oder dramatisiert, und mir fehlt da einfach Ruhe, Tiefe, Exposition. Ich mag es, wenn in Dramen zwar sich entwickelnde Konflikte gezeigt werden, aber man trotzdem das Gefühl bekommt, dass da echte Verbindung und Entwicklung stattfindet. Ansonsten bleibt es auf dem Niveau einer Telenovela.

Vielleicht ändert sich das ja alles doch noch in den späteren Folgen, aber nach dem Start bin ich eher skeptisch. Wenn man das Genre mag, gibt es meiner Meinung nach deutlich bessere Alternativen. Modern Family zum Beispiel hat einen ähnlichen Familienfokus, ist aber witziger, charmanter und sich absolut nicht ernstnehmend und wartet nebenbei auch noch mit einer Handvoll skurriler Charaktere auf. Und wer eine der Kronen der Serienlandschaft zum Thema "Familiendrama" sehen will und Peter Krause genießen möchte: Six Feet Under. Geht in eine ganz andere Richtung, ist viel tiefgründiger, melancholischer und visuell hochwertiger, aber als völlig zu Recht hochprämiertes TV-Drama meiner Meinung nach um Welten stärker geschrieben.

Wenn man hingegen als Zielgruppe mehr die Jugendlichen bedienen möchte bzw. Coming of age mag, ist für mich Sex Education die erste Wahl. Dort sind Themen wie Identitätsfindung, Sexualität und unterschiedliche Familienformen garniert mit einer gewaltigen Prise Humor zu finden. Funktioniert auch noch als Erwachsener, was mich tatsächlich schwer überrascht hat. Nach anfänglicher Skepsis ("für so eine Serie bin ich schon zu lange erwachsen") hat mich diese Show wirklich berührt, was sicher auch an den teilweise toll gespielten Elternteilen liegt.

» Verbena » Beiträge: 5165 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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