Nur lagernde Größen anbieten oder alle?

vom 03.11.2019, 22:35 Uhr

Wenn mich ein Kunde fragt, welche Größen es von einem Arzneimittel gibt, dann nenne ich schon immer alle Größen, sage dann aber auch direkt dazu, welche wir an Lager haben und welche wir gerne bestellen können. Oft sind das aber zu viele Informationen, so bemerke ich es immer wieder. Die Kunden entscheiden sich dann immer mal wieder für eine Größe und wenn sie hören, dass ich ausgerechnet diese bestellen muss, dann wird schon mal auch gesagt, dass ich die doch einfach nicht mit aufzählen soll, damit es leichter wird, sich zu entscheiden.

Mein Kollege macht es auch genau so, dass er einfach nur die Packungsgrößen anbietet, die wir an Lager haben, um der Bestellung direkt aus dem Weg zu gehen. Wie fändet ihr das als Kunden besser? Sollten schon alle Größen angeboten werden, die es von einem Produkt gibt? Oder reicht es euch, wenn die Größen angeboten werden, die an Lager sind und würdet ihr die anderen Größen vielleicht sowieso nicht gerne wissen wollen, weil ihr diese ja nicht direkt mitnehmen könnt?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde die Apotheke wechseln, wenn ich so schlecht beraten werden würde! Ich benötige einige Dinge täglich und möchte die größte Packung, die aktuell die günstigste ist. Wenn ich beispielsweise Ceterizin groß und günstig möchte, und mir jemand 50 Lorano akut anbietet, weil die gerade da sind, werde ich ungehalten. Da fühle ich mich über den Tisch gezogen und schlecht beraten.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


In der Regel betrifft mich das nicht. Wenn ich ein Medikament verschrieben bekomme kann ich mir die Größe nicht aussuchen und bei den rezeptfreien Medikamenten ist die Auswahl doch meistens eh nicht so groß. Das einzige rezeptfreie Schmerzmittel, das ich vertrage, gibt es zum Beispiel nur als 10er und 20er Packung.

Generell würde ich das aber vom geschätzten Bedarf abhängig machen. Wenn jemand mit Halsschmerzen kommt und man weiß, dass die meisten Kunden mit der 50er Packung Lutschtabletten hin kommen ist "wir könnten auch die 100er Packung bestellen" wirklich unnötig. Wenn jemand etwas verlangt, das die meisten Kunden täglich dauerhaft einnehmen, wäre jede Packungsgröße unter N3 eine schlechte Beratung.

Aber was spricht dagegen erst mal zu fragen, für was das Medikament gedacht ist bevor man anfängt Packungsgrößen aufzuzählen? Man muss ja nicht ins Detail gehen, aber so etwas wie "brauchen sie das akut oder für die Hausapotheke?" würde doch schon reichen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde auch, dass es zu einem guten und kompetenten Service gehört, den Kunden über das gesamte Angebot aufzuklären, und nicht aus Bequemlichkeit Optionen unter den Tisch fallen zu lassen, die für einen selbst mit höherem Aufwand verbunden sind. Im Supermarkt würde man mir schließlich auch nicht vorgaukeln, dass das Produkt „Butter“ nicht existiert, nur weil es gerade ausverkauft ist; und sich die mangelnde Kenntnis vieler Menschen über Arzneimittel zunutze zu machen, um Arbeit zu sparen, ist irgendwie verkehrt.

Zudem würde ein Kunde, der dieses Verhalten bemerkt oder seine bevorzugte Packungsgröße an anderer Stelle zufällig doch bekommt, wahrscheinlich auf Dauer seine Stammapotheke wechseln - und was hat man dann davon, sich einen Bestellvorgang gespart zu haben, wenn dafür ein zahlender Käufer verloren geht?

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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