Nicht über Geplantes reden, falls es nicht umgesetzt wird?

vom 10.01.2017, 17:58 Uhr

Wir haben einen Bekannten im Bekanntenkreis, der jedes mal etwas neues plant. Sei es, dass er nächstes Jahr seinen Führerschein macht, sich selbstständig macht, eine neue Wohnung sucht, sich von seiner Freundin trennt usw. Alles wird immer riesig groß verkündet und am Ende eines Jahres bleibt im Grunde alles beim alten. Das ist auch sein gutes Recht und stört mich generell nicht.

Doch immer wenn er jetzt etwas plant und uns daran teilhaben lässt, werfen ihm andere vor, was er alles schon geplant hat und nicht umgesetzt hatte. Dann eben mit beiläufigen Sätzen wie "behalt deine Planungsideen für dich". Das musste er sich jetzt schon vermehrt anhören, weil ihn alle schon als Schwätzer titulieren, der seine Pläne groß verkündet, aber nie einhält. Das scheint die Leute zu nerven.

Das brachte mich aber darauf, dass dies ja nicht nur er tut und auch andere so etwas des Öfteren machen. Deswegen habe ich mich gefragt, wie man als die betreffende Person damit umgehen sollte? Soll man zwar Pläne schmieden, aber lieber für sich behalten, damit niemand einem das vorhalten kann, wenn sie nicht in Erfüllung gehen? Was denkt Ihr? Sollte man sowas dann wirklich mit sich ausmachen und nicht ständig herumposaunen? Wie haltet ihr es mit ständigen Ankündigungen von Vorhaben, die nicht erfüllt werden?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich behalte meine Pläne lieber für mich und teile sie nur der engsten Freundin und dem Partner mit. Ich trage Pläne nicht in die Welt hinaus und ziehe es lieber vor, die Pläne anzupassen, wenn Variablen dazu kommen, die einen dazu zwingen, einen Plan ein wenig abzuändern, wenn er noch umgesetzt werden soll. Ich bin auch der Ansicht, dass es ziemlich viel Druck macht, wenn zu viele Menschen von bestimmten Plänen wissen, weil diese dann ständig den neusten Stand wissen wollen.

Ich denke da zum Beispiel an die Familienplanung. Manche Menschen tönen das groß herum und hinterher kommt alle zwei Wochen die Frage, ob der Pinkeltest schon positiv ist. Das setzt nur unnötig unter Druck, man blockiert innerlich und dann geht gar nichts mehr. Ich hasse so etwas, egal ob es jetzt um Nachwuchs geht, eine neue Wohnung, ein neuer Job, Weiterbildung etc. Daher ziehe ich es eher vor, meine Sachen durchzuziehen und dann den allergrößten Teil des Umfeldes vor vollendete Tatsachen zu stellen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich mache es auch eigentlich so, dass ich mir gewisse Dinge zuerst sehr genau überlege und dann auch erst meiner Familie mitteile, wenn ich mir eben sicher bin, dass ich etwas Geplantes auch umsetzen möchte. Etwas anderes ist es natürlich, wenn ich bei einer Planung unsicher bin und dann die Meinung von meiner Familie gerne dazu hören möchte.

Ich denke, dass es verständlich ist, dass irgendwann nur noch alle genervt sind, wenn es jemanden gibt der seine Pläne immer gleich mitteilt und diese dann doch nie in die Tat umsetzt. Dieser Person glaubt man irgendwann nicht mehr, wenn dies eben einfach zu häufig vorkommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke man muss nicht jeden Gedanken und kleinen Plan direkt verkünden, vor allem wenn dazu noch lange nichts sicher ist und schon die entsprechenden Weichen gestellt worden sind. Ansonsten wird man schnell als Sprücheklopfer und Großkotz abgetan, der immer nur leere Worte hat und hinterher keine Realitäten folgen lässt. Entsprechend würde dieser Mensch auch bei mir eingestuft werden und ich würde keines seiner Ansagen für voll nehmen, sondern einfach immer davon ausgehen, dass das nur ein Traum von ihm ist der nicht Realität werden wird.

Ich verkünde so in großer Runde keines von meinen geplanten Dingen und Entscheidungen. Wenn doch einmal etwas zur Sprache kommt, dann ist alles soweit schon in trockenen Tüchern oder bereits gelaufen, bis andere davon Kenntnis erlangen. Denn ich kann es nicht haben, wenn sich dann hunderte andere Menschen einmischen und alles besser wissen wollen, mit Ratschlägen um die Ecke kommen und mir ihre Meinung ungefragt aufdrücken wollen.

Wenn etwas noch nicht in trockenen Tüchern ist, dann schweige ich mich entweder dazu aus oder halte mich soweit bedeckt, dass das eine mögliche Option wäre aber noch nichts sicher ist. Denn auch mit dieser einfachen Formulierung kann man zwar zum Ausdruck bringen darüber nachzudenken, aber noch nichts konkretes geplant ist und macht sich damit auch nicht direkt zum Horst, wenn sich diese Idee dann wieder im Sande verläuft und nichts weiter passiert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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