Nicht merken, dass Partner unglücklich in der Beziehung ist?

vom 31.05.2019, 15:57 Uhr

Ich finde es wichtig, mit dem Partner zu reden - vor allem dann, wenn einen etwas belastet, man unglücklich oder unzufrieden mit der Beziehung ist. Denn nur wenn man miteinander redet, kann man ja auch etwas an der Situation ändern. Man kann sich dann als Paar zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen und versuchen, etwas zu verbessern.

Nicht jeder spricht so etwas aber in einer Beziehung an und redet mit dem Partner über das, was einen stört und was man gerne ändern würde. Umgekehrt merken es dann auch viele nicht, dass der Partner nicht mehr glücklich in der Beziehung ist und sich nicht wohl fühlt. Von daher kann eine Trennung für einige auch sehr überraschend kommen. Merkt ihr immer, wenn euer Partner unglücklich in der Beziehung ist? Wie kann es dazu kommen, dass man so etwas nicht merkt, wenn man davon absieht, dass der Partner nicht mit einem darüber redet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das kann man so pauschal doch gar nicht beantworten. Immerhin wird keiner denken, dass er seinen Partner nicht kennt und so etwas nicht mitbekommen würde. Wer würde nun schon antworten, dass er das auf keinen Fall mitbekommen würde, wenn der Partner unglücklich ist? Das wäre als Antwort bescheuert.

Ich denke, wie jeder andere Mensch sicherlich auch, meinen Mann zu kennen. Tatsächlich erkenne ich schnell, wenn er betrübt ist und über Dinge nachdenkt und dennoch sind Trennungsgedanken sicherlich ein schleichender Prozess im Kopf und man kann das nicht innerhalb kürzester Zeit bei sich entdecken, daher denke ich dass das schwer ist zu erkennen, wenn man ansonsten glücklich ist und sich entsprechend auch Zeit füreinander nimmt.

Mein Ex hat mir bei der Trennung auch gesagt, dass wir doch super glücklich waren und er gar nicht wüsste was mir da gefehlt hat und so weiter, weil doch alles perfekt war. Darüber lässt sich sicherlich streiten, denn letztendlich saßen wir das komplette letzte Jahr nur im selben Raum, haben aber weder geredet noch etwas miteinander gemacht. Daran hätte man das schon sehen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich frage mich, wie ignorant man eigentlich sein muss, um nicht zu bemerken, dass der Partner sich anders fühlt und anders verhält. Man merkt doch jede minimale Änderung sofort, auch wenn sie nicht direkt ausgesprochen oder thematisiert worden ist. Schließlich trägt man seine Gedanken unbewusst nach außen und verhält sich dadurch untypisch.

Mein Partner verhält sich seit kurzem auch eher untypisch und ich habe direkt gemerkt, dass was anders ist und mittlerweile weiß ich auch, was es ist. Daher weiß ich, dass das nur eine Sache ist, die ihn vorübergehend beschäftigt und irgendwo auch belastet, auch wenn er versucht, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten und sich nichts anmerken zu lassen. So etwas merkt man trotzdem, wenn man nicht völlig ignorant ist und so empathisch wie ein Teelöffel.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde es auch schon eher als ignorant bezeichnen, wenn jemand nicht merkt, dass der Partner innerhalb einer Beziehung offenbar unglücklich ist. Vielleicht, das mag ich noch verstehen können, merkt man es nicht sofort, wenn keine Anzeichen gegeben sind. Doch irgendwann wird der unglückliche Part der Beziehung es kaum mehr verbergen können, sodass dies sicherlich durch Verhaltensveränderungen oder mangelnde Zärtlichkeiten etc. zu erkennen ist. Da muss man dann auch mutig sein, und nachfragen.

Ich kenne aber auch eine Bekannte, die hat das nicht gemerkt und sich dann gewundert, dass es am Ende geknallt hat und die Trennung wie beschlossen für sie wirkte. Während ein Familienmitglied nachfragte, ob was nicht stimmt und der unglückliche Part dann wiederum auch nicht den Mund richtig aufbekommen hat. Sowas geht dann natürlich auch nicht, aber ansonsten sollte man das als aufmerksamer Partner doch eigentlich mit bekommen oder?

Ich kann mir derzeit jedenfalls nicht richtig vorstellen, dass ich das übersehen könnte, wenn es offensichtlich ist, dass mein Partner unglücklich ist. Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen, sodass ich da wirklich sagen muss, es wirkt ignorant, wenn man es nicht merkt oder man ist zu sehr mit sich selbst in der glücklichen Beziehungs-Blase beschäftigt, um den unglücklichen Teil der Beziehung dann wiederum nicht zu merken. Anders erklärt es sich mir nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass die Beziehungspflege gerade bei langjährigen Paaren, die am Ende noch Kinder haben, derart zu kurz kommen kann, dass man nicht merkt (oder nicht merken will), dass der Partner alles andere als glücklich ist. Das Leben kann ganz schön stressig werden, und dann fehlen leider Zeit, Energie und wohl auch Interesse für das Seelenleben des anderen.

Wenn man 25 ist, fit, kinderlos, jobmäßig in trockenen Tüchern und die Eltern sind 50 und in Saft und Kraft, dann ist es einfach, Nabelschau zu betreiben und die Gedanken um das eigene Wohl und das des Partners kreisen zu lassen. Aber der Alltag vieler Paare sieht nun mal ganz anders aus, und wenn man das andere Elternteil seiner Kinder quasi nur bei der "Übergabe" selbiger sieht, weil beide Vollzeit arbeiten müssen, der Nachwuchs sein Recht fordert und die eigenen Eltern allmählich hilfsbedürftig werden, ist es oft schlicht egal, ob der Partner unglücklich ist. Oder man selber.

Da heißt es funktionieren, und subtile Verhaltensänderungen ändern auch nichts daran, dass die Schwiegermutter zum Arzt, Tinuviel zum Kieferorthopäden und Leviathan zur Nachhilfe gekarrt werden müssen, ehe Penelope heulend vom Kindergarten heimkommt, weil sie wegen ihres Namens gehänselt wurde.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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