Neue App verkuppelt Mieter und Vermieter

Es gibt seit kurzem eine so genannte Makler-App die problemlos die passenden Mieter und Vermieter "verkuppeln" soll. Das Prinzip soll ähnlich sein wie bei einer Dating-App.

Der Vermieter hat so die Möglichkeit, seine Angaben über den Wunschmieter zu konkretisieren. So kann Angaben zum Job, dem Einkommen und vorherigen Mietverhältnissen machen, die er sich wünscht und wenn der Mieter passende Angaben auf seiner Seite gemacht hat, werden die beiden als Match angezeigt und können so einen Besichtigungstermin vereinbaren. Ein Algorithmus sucht dann eben eine kleine Auswahl an Personen aus, die den Wünschen am nächsten kommen, der Rest liegt dann nur an den beteiligten Personen selbst.

Die App wirbt damit, dass die Enttäuschungen viel geringer sein sollen als bei "normalen" Suchen nach Mietern, denn so hat man bereits eine Vorauswahl getroffen. Außerdem vermeidet man so Massenbesichtigungen und kann sich mehr auf die Mieter konzentrieren. Die Makler werden es mit solchen Apps definitiv sehr schwer haben.

Was denkt ihr darüber? Würdet ihr so eine App nutzen? Was fehlt eurer Ansicht nach, um diese App noch zu verbessern? Oder bevorzugt ihr lieber die altmodische Suche nach einer Wohnung?

Ich bin technisch nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, aber ich glaube, an dieser App Vor- und Nachteile erkennen zu können. Einerseits kann sie eine Menge Lauferei ersparen, andererseits kann ich mir vorstellen, dass viele potenzielle Mieter wirkliche Schwierigkeiten bekommen, eine Wohnung zu finden, weil sie der Algorythmus von Vornherein heraus rechnet. Da hilft dann nur Lügen, und dafür brauche ich keine technischen Spielereien.

Was möchte der durchschnittliche Vermieter denn schon für Mieter? Möglichst betucht, kinderlos, keine Haustiere, keine Musikinstrumente, keine lauten Hobbys, unkündbare Vollzeitstelle, keine Sozialkontakte, ausgeprägter Putzzwang, am besten Wochenendheimfahrer. Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich eine App dafür nötig ist, alle anderen Interessenten abzuwimmeln. Wenn jeder bei der Selbstauskunft ehrlich wäre, gäbe es meiner Meinung nach sowieso kaum noch vermietete Wohnungen.

Zudem kann es ja auch passieren, dass ein Mieter beispielsweise ein Instrument spielt, aber davon abgesehen beim persönlichen Kontakt die Chemie stimmt und sich so zwei Menschen finden, die die App gar nicht in Erwägung gezogen hätte. Oder der wohnungssuchende Mieter lügt dem Vermieter dann eben nicht ins Gesicht, sondern stellt sich im Voraus online als der ideale Mieter vor, um dann heimlich einen Goldfisch und eine Panflöte in die Wohnung zu schmuggeln.

Daher bin ich (als Mieterin) der Meinung, dass unterschiedliche Methoden der Wohnungsvergabe gleich gut funktionieren würden, wenn die Vermieter endlich einsehen würden, dass wir in diesen Wohnungen auch essen und schlafen möchten und daher Druckstellen auf dem Teppich und Spritzer an der Wand hinter dem Herd verursachen.